Zwei Titel für Westfalen am ersten Tag der Deutschen U23-Meisterschaften

Falk Wendrich (LAZ Soest) hat seine langjährige Pechsträhne endgültig überwunden. Bei den Deutschen U23-Meisterschaften in Leverkusen „flog“ der U20-Vize-Weltmeister von 2012 über ausgezeichnete 2,20 m und sicherte sich damit den Titel vor dem höhengleichen Tobias Poye (LG Stadtwerke München), der allerdings deutlich mehr Fehlversuche aufzuweisen hatte.

„Ich habe in diesem Jahr keinen Wettkampf unter 2,20 m beendet. Damit bin ich total zufrieden. Meine lange Zwangspause habe ich inzwischen abgehakt. Jetzt blicke nur noch nach vorn", betonte der überglückliche Soester. Im Visier hat der 22-jährige Höhenjäger vor allem die U23-Meisterschaften in Bydgoszcz, wo er um eine Medaille mitspringen möchte.

Nachdem sein Sieg in Leverkusen feststand, ließ Falk Wendrich anschließend noch 2,25 m auflegen. An dieser Höhe, die für ihn eine neue persönliche Bestleistung bedeutet hätte, scheiterte er nur knapp. Aktuell steht sein Hausrekord noch bei 2,24 m (2012). „Ich bin gesund und habe keine Probleme mehr. So konnte ich in letzter Zeit sehr gut trainieren und wieder große Höhen angehen. Da macht das Springen wieder richtig Spaß, und es wird in den Wochen sicherlich für mich  noch höher hinaus gehen", zeigt sich der Schützling von Bundestrainerin Brigitte Kurschilgen optimistisch. 

Für den zweiten westfälischen Titelgewinn sorgte am ersten Wettkampftag Keshia Kwadwo. Die 17-jährige Wattenscheiderin, die jüngste 100 m-Finalistin war, gab bei leichtem Gegenwind (0,2m/s) der teilweise deutlich älteren Konkurrenz in 11,42 Sekunden klar das Nachsehen und verfehlte damit ihre persönliche Bestmarke lediglich um vier Hundertstelsekunden. „Heute hat bei mir alles gepasst. Nun hoffe ich, bei der U20- EM im italienischen Grosseto bei der Medaillenvergabe mitsprechen zu können. Vorher konzentriere ich mich aber ganz auf die Juniorengala am kommenden Wochenende in Mannheim", kündigte Keshia Kwadwo nach ihrem Titelgewinn an.

Im Weitsprung der männlichen Jugend U20 flog Björn-Ole Klehn (SC Preußen Münster) im fünften Versuch des Weitsprungs auf ausgezeichnete 7,54 m und sicherte sich damit hinter Alexander Fuchs (SCC Berlin, 7,62 m) die Silbermedaille. „Mit der Platzierung bin ich zufrieden. Nur die Weite hätte etwas besser ausfallen können", befand der 19-jährige Münsteraner.

Tabea Christ freut  sich über "Bronze"

Seine Teamkollegin Tabea Christ präsentierte sich bei den idealen Bedingungen ebenfalls in Top-Form und holte sich mit 6,21 m die Bronzemedaille. Damit überbot die 19-jährige Münsteranerin, die eine Saisonbestleistung von 6,31 m hat, zum dritten Mal in diesem Jahr die Norm für die U20-EM. „Damit dürfte ich das Grosseto-Ticket sicher haben", freute sich die sprunggewaltige Nachwuchsathletin.

Ursprünglich wollte Maximilian Thorwirth am Samstag über 1.500 Meter, seine Spezialdistanz, starten, doch die Vorläufe über diese Strecke fielen aus. So disponierte der Mittelstreckler des SFD 75 Düsseldorf-Süd kurzfristig um und rannte über 5.000 m mit. Honoriert wurde diese spontane Entscheidung mit dem ersten Deutschen Meistertitel seiner noch jungen Laufbahn. „Es ist meine erste Medaille im Freien überhaupt. Unglaublich!“, strahlte der 22-jährige Düsseldorfer, dem das nicht allzu schnelle Anfangstempo entgegenkam. In 14:25,71 Minuten machte er mit seinem Erfolg vor Jens Mergenthaler (SV Winnenden, 14:25,78 Min.) und Davor Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach, 14:29,55 Min.) die Überraschung perfekt.

Leif Gunkel (LG Olympia Dortmund) drehte in der Endphase noch einmal kräftig auf, musste sich aber trotz seines starken Schlussspurts in 14:32,10 Minuten mit dem unbeliebten vierten Rang begnügen.  „Wegen meines Medizinstudiums in Göttingen muss ist immer allein trainieren. Daher bin ich mit meiner heutigen Leistung zufrieden", erklärte der Schützling von Pierre Ayadi.