Zapalska und Schneider scheitern nur knapp bei Hallen-WM

Am Ende fehlte Patrick Schneider (TV Wattenscheid 01) am Wochenende bei den Hallen-Weltmeisterschaften in Belgrad der Hauch einer Hundertstelsekunde für das Weiterkommen. Als Dritter seines Vorlaufs schied er trotz eines beherzten Auftritts und einer Zeit von 46,76 Sekunden aus. Besonders ärgerlich: Der Pole Kajetan Duszynski sicherte sich mit geringfügig schnelleren 46,75 Sekunden das letzte Ticket des Tages für den Halbfinaleinzug.

Zu Beginn seines Rennens kam Schneider nur langsam in Fahrt. Am Ende der ersten Runde klaffte bereits eine größere Lücke zu den beiden Führenden Patrik Sorm (Tschechien) und Benjamin Vedel (Dänemark). Doch auf den zweiten 200 Metern konnte sich der Deutsche mit einem energischen Antritt wieder an die Spitze heranarbeiten – für einen der ersten beiden Plätze sollte es auf der Zielgeraden dennoch nicht reichen. Den Angriff des Australiers Tom Willems konnte der 29-Jährige auf den letzten Metern dagegen aber noch knapp abwehren.

"Zitterpartie" für Monika Zapalska

Monika Zapalska und die verflixte Tausendstelsekunde. So könnte der Titel zur Hallensaison der Wattenscheider Hürdensprinterin lauten. Bei der Hallen-DM in Leipzig verpasste sie um eine Tausendstel – dem kleinstmöglichen Abstand in der Leichtathletik – hinter Cindy Roleder ihren ersten DM-Titel. Im fünften Vorlauf der Hallen-WM in Belgrad entschied wieder eine Tausendstel zuungunsten der 27-Jährigen.

Zeitgleich in 8,17 Sekunden mit der Schwedin Julia Wennersten war Zapalska ins Ziel gesprintet. Zunächst wurde die Wattenscheiderin auf Platz vier gesetzt, dann auf Rang drei, was die direkte Halbfinal-Qualifikation bedeutet hätte, dann wieder auf Platz vier. Die Tausendstel-Auswertung ergab 8,169 zu 8,170 Sekunden. Das bestätigte die nochmalige Auswertung des Zielfotos ebenfalls. Besonders bitter: Auch die Halbfinal-Qualifikation über die Zeitregel war mit 8,17 Sekunden möglich. Den sechsten und letzten Platz sicherte sich Anna Plotitsyna. Die Ukrainerin war mit 8,169 Sekunden ebenfalls die Winzigkeit der verflixten Tausendstel schneller als die DLV-Athletin.

Die schnellste Vorlaufzeit ging mit 7,91 Sekunden aufs Konto der Französin Cyréna Samba-Mayela. Am ausgelassensten jubelte Noemi Zbären. Die Schweizerin steigerte ihre Bestzeit auf 7,95 Sekunden. Kurios: Zbären gelang die Bestzeit auf Bahn acht – genau dort war ihre Landsfrau Mujinga Kambundji Freitagabend in 6,96 Sekunden sensationell zum WM-Titel über 60 Meter gestürmt. Ihre jüngere Schwester Ditaji sicherte sich in 7,97 Sekunden – auf Bahn zwei – den Halbfinaleinzug über 60 Meter Hürden.

Stimmen zu den Wettkämpfen

Monika Zapalska (TV Wattenscheid 01): "Ich bin eigentlich ganz zufrieden mit dem Rennen, obwohl es natürlich immer etwas schneller gehen kann. Zuerst war ich ja Vierte, dann plötzlich Dritte. Da habe ich mich natürlich richtig gefreut. Schließlich wäre ich damit direkt im Halbfinale gewesen. Jetzt bin ich natürlich enttäuscht, das Halbfinale so knapp verpasst zu haben. Schließlich hat ja nur eine Tausendstel gefehlt."

Patrick Schneider (TV Wattenscheid 01): "Ich hatte mir etwas mehr erhofft. Bahn vier war keine schlechte Ausgangslage mit den zwei Favoriten vor mir. Ich dachte, ich kann mich da etwas besser heransaugen und als Erster oder Zweiter in die zweite Runde gehen, das ist leider nicht ganz aufgegangen. Hintenraus wollte ich dann nochmal attackieren, ich bin aber nicht ganz vorbeigekommen. Am Ende habe ich es irgendwie noch ins Ziel gerettet."