Wolfgang Mohr ist dem Stabhochsprung weiter stark verbunden

Wolfgang Mohr feiert heute im engsten Familienkreis seinen 70. Geburtstag. Der frühere Stabhochspringer des TV Wattenscheid meisterte am 17. Juni 1976 in Duisburg-Rheinhausen mit 5,41 Meter seine persönliche Bestleistung. Mit dieser Höhe würde er noch heute zur deutschen Spitzenklasse zählen. Der Geburtstagsjubilar begann seine erfolgreiche Karriere bei Rot-Weiß Oberhausen. In den Blickpunkt schob er sich bei den deutschen Meisterschaften 1974 in Hannover, als er mit 4,95 Meister den sechsten Platz belegte.

Er lag damit nur einen Rang hinter dem höhengleichen Günther Lohre (SV Salamander Kornwestheim), mit dem er sich in den Folgejahren zahlreiche spannende Duelle lieferte. Ende 1974 wechselte Wolfgang Mohr zum TV Wattenscheid. Im blau-weißen Trikot meisterte er zum ersten Mal die fünf Meter.

1976 belegte er bei den deutschen Meisterschaften in Frankfurt mit 5,10 Meter den zwei Rang hinter seinem Dauerkonkurrenten Günther Lohre (5,20 Meter). Damit machte er sich Hoffnungen auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Montreal, denn er hatte mit 5,41 Meter vorher schon die Olympianorm von 5,35 Meister abgehakt. Eine Achillessehnen-Verletzung, die ihm bereits zum Saisonbeginn 1976 zu schaffen machte, zerstörte jedoch seine Olympia-Träume.

Von 1974 bis 1978 trug Wolfgang Mohr neunmal das Nationaltrikot. International in Erscheinung trat der Wattenscheider vor allem bei den Hallen-Europameisterschaften 1976 in München, als er dort mit 5,20 Meter einen respektablen fünften Platz belegte.

Auch Sohn Malte im Stabhochsprung erfolgreich

Nach seinen Achillessehnen-Problemen und einem Muskelfaserriss konnte Mohr nicht wieder an seine früheren Leistungen anschließen. „Ich habe 1976 bereits festgestellt, dass mein Körper das harte Training nicht mehr mitmachte. Körperlich war ich meinem damaligen Hauptkonkurrenten Günther Lohre klar unterlegen, sodass ich deutlich mehr trainieren musste, um ihm im Wettkampf Paroli zu bieten können", erläutert der damals 1,74 Meter große und 72 Kilogramm schwere Stab-Artist. Zum Vergleich: Lohre war 15 Zentimeter größer und hatte daher am Stab eine ganz andere Griffhöhe als der Wattenscheider.

Nach Beendigung seiner Karriere arbeitete Wolfgang Mohr in der Textil-Branche bei Wattenscheids früherem Mäzen Klaus Steilmann. „Es war damals eine sehr schöne Zeit, denn es ging alles nach oben, und ich habe damals genau so hart gearbeitet wie ich früher trainiert habe.“ Seine große Begeisterung für den Stabhochsprung übertrug der heute 70-Jährige auf seinen Sohn Malte, der persönliche Bestleistungen von 5,91 Meter im Freien und 5,90 Meter in der Halle hatte. Bei den Hallen-Weltmeisterschaften 2010 in Doha (Katar) und 2014 in Sopot (Polen) gewann er jeweils die Silbermedaille.

Wolfgang Mohr engagierte er sich von 2000 bis 2010 als auch Landesdisziplin-Trainer für den Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW). Innerhalb dieses Zeitraum gewannen die westfälischen Jugendlichen zehn deutsche Jugend-Meisterschaften. Aktuell betreut er noch die Jugendlichen des USC Bochum. Zu dieser Gruppe zählt u.a. Hendrik Hohmann, der sich in der gerade beendeten Hallensaison um 20 Zentimeter auf ausgezeichnete 4,90 Meter verbesserte.