Im Programm waren eine Schiffsfahrt in Hamburger Hafen mit Abendessen, der Besuch des Millerntorstadions, die Ehrungsveranstaltung im Curio-Haus sowie der Besuch des Länderspiels Deutschland gegen Tschechien. Im Nachgang stellte sich Tiago Pinto Fernandes den Fragen zum Thema Fair Play und den Eindrücken rund um die Würdigungen der Fair-Play-Gesten im FLVW und dem DFB.
Drei Ehrungen für eine Aktion – Meldung an FLVW und DFB, Monatssieger des FLVW und als Jahressieger dann Teilnehmer an der Fair-Play-Ehrung des Deutschen Fußball-Bundes. Wie fühlt sich der "Ehrungsmarathon" an?
Tiago Pinto Fernandes: Es fühlt sich gut an. Erst war es komisch zu sehen, dass für so eine normale Aktion so ein Wirbel gemacht wird. Aber dann wurde meine Neugier geweckt, um zu sehen, wie weit man kommen kann. Es war interessant zu beobachten, wie die Menschen bei uns im Kreises aufgenommen haben und mich auch die gesamte Zeit unterstützt haben.
Waren Sie schon immer ein fairer Spieler?
Pinto Fernandes: Dass ich immer fair war, kann ich nicht behaupten. Als ich aus der Jugend von SuS Stadtlohn kam, war ich ein „kleiner Hitzkopf“ – und das habe ich auch von unseren Schiedsrichtern im Kreis zu spüren bekommen. Mit der Zeit sollte man reifer, erfahrener und geduldiger werden und da bin ich in den vergangenen Jahren angekommen.
Warum haben Sie in dieser Situation so reagiert, wie Sie es getan haben?
Pinto Fernandes: Es war keine einfache Entscheidung, weil uns in dem Spiel einfach nichts gelungen ist. Mir war auch klar, dass wir die drei Punkte brauchten, um weiterhin am Tabellenführer Vorwärts Epe II dran zu bleiben. Aber so wollte ich die drei Punkte auch nicht haben und meine Mannschaftskollegen haben meine Entscheidung akzeptiert. Immerhin haben wir 2:0 gewonnen und unser Ziel erreicht. Am Ende der Saison haben wir sogar den Aufstieg in die Kreisliga A Ahaus/Coesfeld mit einem Punkt Vorsprung feiern dürfen.
Wie haben Ihnen die Ehrungen gefallen und was haben sie für die Zukunft ausgelöst?
Pinto Fernandes: Die Ehrung war toll. Der Veranstaltungsort für die Ehrung und das ganze Rahmenprogramm waren sehr beeindruckend. Man konnte hinter die Kulissen einer solchen Veranstaltung blicken und hat ganz andere Facetten entdeckt. Für die Zukunft möchte ich gerne die Fair-Play-Aktion hier bei uns im Kreis bekannter machen. Bevor ich nominiert wurde, kannte auch ich diese nicht. Ich finde es wichtig, dass so etwas mehr in den Vordergrund gerückt wird. Gern möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal bei unseren Vereinsvorsitzenden Günter Boll bedanken, der die Aktion gemeldet hat. Ich bedanke mich bei meiner Ehefrau Nadine, die mich die ganze Zeit unterstützt und begleitet hat. Herzlichen Dank auch an den FLVW, für die Meldung des Jahressiegers an den DFB und insbesondere an den Fair-Play-Beauftragten Michael Lichtnecker, der uns in Hamburg begleitet hat. Vielen Dank auch an den DFB, der das alles möglich gemacht hat. Und natürlich bei allen, die für mich gestimmt haben: Danke!
Die Aktion
Der Kapitän der Stadtlohner ging als Tabellenzweiter ins Spiel beim VfB Alstätte II. In der 20. Spielminute landete ein direkter Freistoß der Eintracht beim Stand von 0:0 an der Unterkante der Latte. Tiago Pinto Fernandes setzte energisch nach und beförderte den Ball zum vermeintlichen 1:0 über die Linie. Daraufhin ging der Torschütze jedoch selbst zum Schiedsrichter und teilte ihm mit, dass er vor beziehungsweise mit dem Torschuss ein Foulspiel begangen hätte und der Treffer deshalb irregulär sei. Der Schiedsrichter bedankte sich und nahm das Tor zurück. Am Ende konnte die DJK Eintracht Stadtlohn dennoch einen 2:0-Auswärtssieg feiern.