Torben Junker ist nach Trainingslager in Südafrika fit für die Hallensaison

Nach 16 Tagen im südafrikanischen Stellenbosch ist der deutsche 400-Meter-Hallenmeister Torben Junker (LG Olympia Dortmund) gesund wieder in Dortmund eingetroffen. Zwar wurde auf der Rückreise viel Geduld gefordert, denn beim Umsteigen in Paris mussten die deutschen Athleten wegen der Streiks in der französischen Hauptstadt zehn Stunden auf ihren Anschlussflug warten, sodass sie über 20 Stunden unterwegs waren, ehe sie wieder heimatlichen Boden betraten.

Aber das minderte nicht die Begeisterung über den zurückliegenden Trainingsaufenthalt in der wunderschön, 50 Kilometer östlich von Kapstadt gelegenen Kleinstadt. „Unterbringung, Sportanlagen und das Wetter waren optimal“, sagt Junker und betont: „Aber damit keine falschen Vorstellungen entstehen. Ein Urlaub war das nicht, denn unser Trainingsprogramm war beinhart.“ Der Langsprinter musste wieder einmal feststellen: „Die 400 Meter sind sehr anspruchsvoll, weil in kurzer Zeit alles stimmen und man alles aus seinem Körper herausholen muss. Aber ich finde es spannend, wie man die Grenzen des eigenen Körpers durch Training verändern kann.“ Diese Erfahrungen konnte er bei Temperaturen zwischen 28 und 43 Grad Celsius reichlich sammeln.

Das Training reichte von Tempoläufen über drei mal 300 Meter mit längeren Pausen bis zu Serien von 150/250/100 Metern in vollem Tempo mit nur zwei Minuten Pause bei zweimaliger Wiederholung. So etwas nennt man Sprintausdauer-Training und ist in Langsprinter-Kreisen gefürchtet. „Auf dem Sportplatz befand sich ein Zelt, in dessen Schatten wir in den Pausen flüchteten“, sagt der Dortmunder Viertelmeiler.

„Ich fühle mich prächtig“, sagte er nach seiner Rückkehr, „auch wenn die Umstellung auf den deutschen Winter gewöhnungsbedürftig war.“

Um Verletzungen aus dem Wege zu gehen, beginnt das Training unter der Leitung von Thomas Kremer zunächst mit einer ruhigeren Phase, auf die dann eine „Belastungswoche“ folgt. „Nur um eine Vorstellung zu bekommen, das Training sieht dann so aus“, verrät Junker: Montag: Kraft und allgemeine Athletik – Dienstag: Koordination, Sprünge, Kurzsprints, Technik – Mittwoch: Tempoläufe, Sprintausdauer – Donnerstag: allgemeine Athletik, regenerative Läufe – Freitag: wie Dienstag - Samstag: wie Mittwoch – Sonntag: frei. "Da freut man sich dann auf die ruhigere Woche."

Torben Junker will auch am Heiligen Abend trainieren

Auch am Heiligen Abend wird noch einmal in der Körnig-Halle ein Trainingsprogramm durchgeführt, ehe Torben Junker ins münsterländische Sassenberg fährt, um mit der Familie die Weihnachtsfeiertage zu verbringen. „Wenn ich Zeit habe, werde ich auch dann ein leichtes Athletiktraining durchführen“, hat er sich vorgenommen. Im Januar tritt er dann seinen neuen Arbeitsplatz bei der Firma Materna an, und darauf muss er sich vorbereiten.

Jungen Langsprintern rät er: „Die 400 Meter sind eine besonders harte Strecke, für die man fleißig trainieren und sich auch oft quälen muss. Aber trotzdem ist es enorm wichtig, dass man auf seinen Körper hört und selbst weiß, wann es genug ist.“

Auch als Titelverteidiger muss sich Junker für die deutschen Hallenmeisterschaften am 22./23. Februar in Leipzig qualifizieren, doch sollten die geforderten 49 Sekunden für ihn kein Problem sein. Gelegenheit dazu hat er am 2. Februar in Erfurt oder beim PSD Bank Indoor-Meeting in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle.