Über 100 Meter liegt Tatjana Pinto in der Meldeliste zwei Hundertstelsekunden vor Titelverteidigerin Gina Lückenkemper (SCC Berlin), sodass eine spannende Entscheidung erwartet wird.
Die Paderbornerin war 2014 und 2016 schon einmal Deutsche 100-Meter-Meisterin. Durch hartnäckige Probleme am Sitzbeinhöcker ist sie in letzter Zeit zurückgeworfen worden. Schon während der Hallensaison musste sie sich eine Auszeit nehmen, um sich optimal auf den Sommer mit den Deutschen Meisterschaften in Berlin und der WM in Doha (28. September bis 6. Oktober) vorbereiten zu können. Falls Pinto im Olympiastadion auch über 200 Meter antritt, gilt sie auch auf dieser Distanz als Favoritin.
Im 400-Meter-Lauf der Männer schickt die LG Olympia Dortmund mit Manuel Sanders und Torben Junker zwei aussichtsreiche Läufer ins Rennen. Die beiden Dortmunder Viertelmeiler möchte auf jeden Fall in den Endlauf kommen, um sich damit für einen Staffelplatz in der deutschen 4x100-Meter-Staffel bei der WM in Doha zu empfehlen. Wegen seiner Verletzungsprobleme konnte sich Torben Junker erst auf dem letzten Drücker mit 47,45 Sekunden für die DM in Berlin qualifizieren.
Recht erfreulich ist, dass Oliver Ollesch (LAC Veltins Hochsauerland) über 400 Meter mit 47,29 Sekunden und über 400-Meter-Hürden mit 52,01 Sekunden die Berlin-Vorgaben erfüllt hat. Vielleicht ist er in der Bundeshauptstadt für eine Überraschung gut.
Über 1.500 Meter haben sich die beiden Vorjahres-Jugendlichen Maximilian Feist (3:45,71 Min.) und Maximilian Baxheinrich (beide LG Olympia Dortmund / 3:45,75 Min.) in dieser Saison jeweils um drei Sekunden verbessert und besitzen damit Endlaufaussichten. Gespannt ist man auf den Auftritt von Sascha van Staa (LC Rapid Dortmund), der unbedingt nach Berlin wollte und dieses Ziel mit der Zeit von 9:06,47 Minuten auch geschafft hat.
Im Hochsprung fehlte Falk Wendrich (LAZ Soest) zuletzt die Konstanz in seinen Sprüngen. Wenn es für ihn wieder in Richtung 2,25 Meter geht, kann er einen der vorderen Plätze belegen.
Christina Honsel will ihren Höhenflug bestätigen
Im Hochsprung der Frauen verbesserte sich Christina Honsel (LG Olympia Dortmund) bei den U23-Europameisterschaften im schwedischen Gävle auf ausgezeichnete 1,92 Meter und gilt damit in Berlin als Medaillenkandidatin. „Die Saison ist für mich bisher hervorragend verlaufen und ich hoffe, dass das am Wochenende so weitergeht. Ich wäre allerdings schon zufrieden, wenn ich meine 1,92 Meter bestätigen könnte", gibt sich die Studentin der Uni Bochum trotz ihres augenblicklichen Höhenfluges bescheiden.
Auf einer Welle des Erfolgs schwimmt momentan auch Neele Schuten (TV Gladbeck), die mit ihrer persönlichen Bestzeit von 13,32 Sekunden durchaus bei der Medaillenvergabe ein Wörtchen mitsprechen kann. Über 3.000m-Hindernis vertreten Jana Palmowski (SV Brackwede / 10:30,14 Min.) und Kerstin Schulze Kalthoff (LG Rosendahl / 10:35,19 Min.) mit guten Aussichten die westfälischen Farben.