Tatjana Pinto dringt bei der WM bis ins 100-Meter-Halbfinale vor

Für Tatjana Pinto ging der Traum von der Endlauf-Teilnahme bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Doha (Katar) nicht in Erfüllung. Die 27-jährige Paderbornerin schied gestern im 100-Meter-Halbfinale als Fünfte in 11,29 Sekunden aus.

Die Deutsche 100-Meter-Meisterin musste im ersten Halbfinal-Rennen auf der undankbaren Bahn neun laufen. Zu ihrem Pech blieb auch die Bahn acht neben ihr frei, denn Titelverteidigerin Tori Bowie (USA) hatte kurzfristig auf einen Start verzichtet. So musste Tatjana Pinto ihr Rennen quasi im „Alleingang“ absolvieren. Nach Problemen im Übergang von der Startphase in den fliegenden Teil, fand Tatjana Pinto während des gesamten Rennens nicht den richtigen Tritt.

Wesentlich besser in ihren Laufrhythmus kam die Paderbornerin, die auf der kurzen Sprintstrecke eine persönliche Bestzeit von 11,00 Sekunden hat, tags zuvor im 100-Meter-Vorlauf, in dem sie in starken 11,19 Sekunden lediglich der Vize-Weltmeisterin Marie-Josée Ta Lou (Elfenbeinküste / 10,85 Sek.) und Daryll Neita (Großbritannien / 11,12 Sek.), die beide persönliche Bestzeiten liefen, den Vortritt lassen musste.

Nach ihrem 100-Meter-Auftritt ist die WM für Tatjana Pinto noch längst nicht beendet. So sucht sie noch ihre Chance über 200 Meter und in der aussichtsreichen 4 x 100-Meter-Staffel.

"Ich wollte noch einmal richtig Druck machen"

Tatjana Pinto äußerte sich nach dem 100-Meter-Halbfinale gegenüber Leichtathletik.de: „Der Start war besser als gestern, der Übergang war auch okay. Ich wollte dann noch mal richtig Druck machen. Aber irgendwie stand ich so unter Strom, dass ich das Gefühl in meinen Beinen verloren habe, ich konnte keinen Druck machen und locker rauslaufen. Das ist natürlich sehr ärgerlich und enttäuschend. Ich bin gestern so locker eine 11,19 gelaufen, ich hätte auf jeden Fall schneller laufen können. Das habe ich mir gewünscht, aber so schnell sind wieder ein paar Zehntel drauf. Es war auch schwierig, dass neben mir keine Athletin saß, ich war ja schon ganz außen, und das macht es umso schwieriger, wenn man überhaupt keine Orientierung hat. Ich hoffe, ich kann das gut abhaken. Heute Abend und morgen früh muss ich anfangen, mich auf die 200 Meter zu konzentrieren. Ich versuche auf jeden Fall, noch mal an meine Bestleistung ranzulaufen, wenn nicht sogar schneller. Vielleicht habe ich da bessere Chancen.“