Stadtwerke-Halbmarathon in Bochum spannend bis auf den letzten Meter

Christian Jonen (MCM Pulheim) hat den Stadtwerke-Halbmarathonlauf des TV Wattenscheid in Bochum im Spurt in 1:14:33 Stunden für sich entschieden. Die Entscheidung fiel auf der 21.1 km langen Distanz so knapp aus, dass auch der Zweitplatzierte Matthias Büchel (TUSEM Essen) dieselbe Zeit wie der Sieger erhielt. Till Schaefer (PV Triathlon Witten) folgte mit deutlichem Abstand als Dritter in 1:17:19 Stunden.

Sieger Christian Jonen hatte bei Streckenmitte noch einen deutlichen Vorsprung vor Matthias Büchel, doch dann bekam er einen Krampf und musste einen Gang zurückschalten. Der recht konstant laufende Essener schloss zu dem Führenden auf, sodass es zu einem packenden Finish kam, bei dem Christian Jonen noch einmal alle Energiereserven mobilisierte und knapp die Nase vorn hatte. „Mit dem Sieg habe ich nicht gerechnet, weil es in Bochum in den letzten Jahren immer schnellere Endzeiten gab. Offensichtlich fehlten dieses Mal einige gute Läufer durch die zeitgleich stattfindenden deutschen 10 km-Straßenlauf-Meisterschaften in Bad Liebenzell und den Kö-Lauf in Düsseldorf", mutmaßte der 36-jährige Pulheimer. Den Lauf in Bochum nutzte er als wichtige Standortbestimmung für seinen Start beim Köln-Marathon am 1. Oktober. Der Vater von zwei kleinen  Kindern (drei Jahre, elf Monate) steht jeden Morgen um 5.30 Uhr auf und spult dann sein Trainingsprogramm herunter.

Auch Matthias Büchel, der vor zwei Monaten Vater wurde, wird in seiner Rolle stark gefordert und musste daher sein Training in letzter Zeit zurückschrauben. Für den Lehrer für Deutsch und Musik, der im Halbmarathon eine Bestzeit von 1:12:38 Stunden hat, ging es in Bochum vornehmlich darum, seine Führung im Dextro Energie Revier-Cup zu verteidigen. 

Bei den Frauen gab es einen souveränen Start-Ziel-Sieg für Angela Moesch (LG Deiringsen), die in 1:24:41 Stunden einen komfortablen Vorsprung vor Ina Ruck (LGO Bochum, 1:28:03 Std.) und Sandra Schmidt (LT Bittermark  Dortmund, 1:29:20 Std.) hatte.

Angela Maesch bei den Frauen ungefährdet

Angela Moesch, die in diesem Jahr in Hannover mit 1:23:45 Stunden ihre persönliche Bestzeit auf der Halbmarathon-Distanz erzielte, musste in den Sommermonaten wegen einer Wadenverletzung vier Wochen pausieren und kommt nun langsam wieder in Schwung. Auch für die Zweitplatzierte Ina Ruck lief es besser als erwartet, denn die Bochumerin zog sich im Frühjahr bei einem Fahrradunfall einen Rippenbruch zu und musste einige Wochen aussetzen. Für eine kleine Überraschung sorgte Sandra Schulz, die erst vor drei Jahren mit dem Laufen begann. Sie blieb bei idealen Laufbedingungen (trocken, windstill, um 20 Grad) gleich fünf Minuten unter ihrer persönlichen Bestzeit und übernimmt damit die Führung im Dextro Energie Revier-Cup. Die Mutter einer achtjährigen Tochter läuft neben ihrer Tätigkeit im Kommunikationsbereich 60 bis 80 Kilometer pro Woche.     

Als Starterin engagierte sich bei der beim Stadtwerke-Halbmarathon Hürdensprinterin Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid). „Ich hatte vorher noch nie eine Pistole in der Hand. Daher war ich ganz schön nervös", verriet die WM-Dritte über 100 m-Hürden. Im 10 km-Lauf schickte Pamela Dutkiewicz unter anderen die mehrfache deutsche 400 m-Meisterin Esther Cremer (TV Wattenscheid) auf die Reise. Die Viertelmeilerin legte die für sie ungewöhnlich lange Strecke in 51:33 Minuten zurück. Siegerin bei den Frauen wurde über 10 km die Bochumerin Sinthys Vairavanathan in 41:01 Minuten. Bei den Männern lag der Kettwiger Michele Maurice Ihe in 35:05 Minuten vorn.

Michael Huke: "Alles optimal verlaufen"

„Aus unserer Sicht ist alles optimal verlaufen. Zudem spielte das Wetter hervorragend mit. Das spannende Foto-Finish im Halbmarathonlauf zählte mit zu den Highlights der Veranstaltung. Mit 2.700 Läuferinnen und Läufer sind wir zufrieden, aber wir wollen in Zukunft an der Drei-Tausender-Marke kratzen beziehungsweise diese überbieten. Das ist unser Anspruch", erklärte der Manager des TV Wattenscheid, Michael Huke. Der immer noch aktuelle Teilnehmerrekord steht seit 2015 bei 2.994 Läuferinnen und Läufern.

Die Strecke, auf der seit 2015 gelaufen wird, führte durch das Herz der Stadt Bochum. Sie ist leicht wellig und daher nicht einfach. Trotzdem fand sie aufgrund ihres Verlaufs und ihrer Übersichtlichkeit  bei den meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmern Anklang. „Kritisiert wird natürlich immer. Aber es ist nicht so einfach, eine Strecke zu ändern. Daher halten wir erst einmal an dem jetzigen Parcours fest. Hinzu kommt, dass die Zeiten, die in den letzten beiden Jahren und auch heute bei uns gelaufen wurden, gar nicht so schlecht sind", befand Organisationsleiter Sebastian Kraus.