Die gute Besetzung über 1.500 Meter versprach ein schnelles Rennen. Entsprechend hoch war das Tempo. Marius Probst (TV Wattenscheid), der 3:39,74 Minuten am 1. August in Pfungstadt und bei seinem sicheren Titelgewinn in Braunschweig 3:52,48 Minuten erzielt hatte, absolvierte ein starkes Rennen und kam als Zweiter hinter dem Briten Josh Lay (3:38,18 Min.) in 3:38,60 Minuten seiner persönlichen Bestzeit von 3:37,07 Minuten aus dem Jahre 2018 recht nahe.
Der angehende Lehrer, der wegen eines Knochenmarködems am rechten Fußwurzelknochen die Saison vorzeitig abbrechen musste, befindet sich erst seit neun Wochen wieder im Training und fühlt sich momentan topfit. Er ist vor allem seinem Trainer Tono Kirschbaum dankbar, der ihm in den schwierigen Momenten in den letzten Monaten immer wieder zur Seite stand. „Ich wäre heute wahrscheinlich sogar absolute Bestzeit gerannt, aber das Rennen war so unruhig, dass ich nie frei laufen konnte. Für meinen kurzen Trainingsaufbau bin ich mit meinem Saisonverlauf sehr zufrieden. Ich möchte jetzt nur noch eine schnelle 800-Meter-Zeit laufen. Dann schließe ich das Jahr ab", kündigte Marius Probst an. Viel hatte sich Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf-Süd) vorgenommen. Nach seinem 1.500-Meter-Lauf in respektablen 3:40,91 Minuten stelle er sich noch als Tempomacher im 5.000-Meter-Lauf zur Verfügung. „Eine großartige Veranstaltung. Da übernehme ich die Zusatzaufgabe gerne", sagte der Deutsche Hallenmeister.
Überlegener Erfolg für Alina Reh
Eine Woche nach ihrem souveränen 5.000-Meter-Titelgewinn in Braunschweig in 16:08,33 Minuten wollte Alina Reh (SSV Ulm) in Dortmund „nur“ am 1.500-Meter-Lauf teilnehmen, weil für sie einen Tag in Leverkusen ein Meilenlauf auf dem Plan stand. Die frühere Juniorenmeisterin dominierte bei ihrem Ausflug auf die Mittelstrecke in 4:15,78 Minuten klar vor der Britin Britt Ummels (4:22,15 Min.) und Lea Meyer (VfL Löningen, 4:25,95 Min.) und blieb dabei deutlich über ihrem bisherigen Hausrekord von 4:13,11 Minuten, der allerdings damals offiziell nicht anerkannt wurde, weil er am 26. Juli 2017 in Bietigheim in einem Mixed-Lauf erzielt wurde. „Ich bin heute vornehmlich mitgelaufen, weil mir Wettkämpfe nach der Corona-Pause momentan sehr viel Spaß machen", erklärte Alina Reh.
Bevor ein heftiger Schauer auf das Stadion Rote Erde niederging und die Veranstaltung wegen der Wassermassen eine Stunde unterbrochen werden musste, konnte noch das 100-Meter-Finale der Männer ausgetragen werden. Luis Brandner (LAC Erfurt) ließ sich durch die herannahenden Regenwolken nicht irritieren und konnte als Sieger mit erfreulichen 10,36 Sekunden seine persönliche Bestleistung von Regensburg einstellen. Das weniger Erfreuliche: Direkt nach dem Zieleinlauf fasste er sich an den Oberschenkel und hockte sich einige Minuten nieder. Als sich der deutsche Jugend-Hallenmeister von 2019 nach dem ersten Schreck wieder gefangen hatte, sagte er: „Ich hoffe es ist nichts Schlimmeres. Ansonsten bin ich natürlich mit meinem Lauf zufrieden gewesen, denn, was ich in Braunschweig abgeliefert habe (mit 10,50 Sekunden im Halbfinale ausgeschieden; Anm. d. Red.), war alles andere als erfreulich.“ Sein Teamkollege Julian Wagner zeigte sich bei dem Lauf, bei dem ein Rückenwind von 1,5m/s herrschte, mit seiner neuen Jahresbestzeit von 10,40 Sekunden ebenfalls zufrieden.
Viel Lob für die Organisatoren der LG Olympia Dortmund
Nach dem erfolgreichen #backontrack-Meeting am 11. Juli erhielten die Verantwortlichen der LG Olympia wieder viel Lob für ihre zweite Veranstaltung, die sie innerhalb eines Zeitraums von fünf Monaten unter Corona-Bedingungen vorbildlich durchgeführt haben. „Ich war überrascht, wer sich für die Veranstaltung alles gemeldet hat. Solch eine hohe Teilnehmerzahl hatten wir im Stadion Rote Erde schon lange nicht mehr", befand Nachwuchs-Bundestrainer und Mitorganisator Pierre Ayadi.
„Wir haben unser Jump'n'Run-Meeting vor allem auch für unsere Nachwuchsathletinnen und -athleten durchgeführt. Wenn wir denen nicht entsprechende Wettkampfangebote präsentieren, laufen wir Gefahr, dass sie uns langfristig verloren gehen. Da das Corona-Thema uns eventuell noch im kommenden Jahr begleiten wird, wollten wir mit unseren beiden Veranstaltungen unter den strengen Sicherheits- und Hygienebedingungen eine Marke setzen, die neben dem Hallen-Meeting den guten Ruf der Dortmunder Leichtathletik im DLV weiter festigt beziehungsweise ausbaut", erklärte der Präsident der LG Olympia Dortmund und Cheforganisator Michael Adel.