Ludwig Horstmann aus Bad Bentheim erwies sich als versierter Mann seines Fachs. Der Referent ist ein kompetenter Ansprechpartner für den Bau, die Instandhaltung und die Pflege von Sport- und Golfanlagen. Der gelernte Landwirt verfügt über eine 40-jährige Berufserfahrung mit dem Rasen. Mit der Produktion von Rollrasen ist er groß geworden. In den vergangenen Wochen war er mehrmals im Eichenstadion zu Gast. Er begleitet die Renovierungs- und Pflegemaßnahmen am zweiten Spielfeld.
Im theoretischen Teil des Sportplatzseminars stellte er dem Kreisvorsitzenden des FLVW-Kreises Ahaus-Coesfeld, Willy Westphal, den Vertretern des Vereins und benachbarter Vereine sowie den Mitarbeitern des Bauamtes und des Bauhofes der Dinkelgemeinde im Clubheim die notwendigen Pflege- und Platzerhaltungsmaßnahmen für einen widerstandsfähigen Rasen vor. Zeitgleich wurde das Hauptspielfeld vertikutiert. Diese kostenlose Pflegemaßnahme war die Prämie für die Rot-Weißen.
Pflegemaßnahmen auch im laufenden Spielbetrieb
Ludwig Horstmann hob hervor, dass Rasen eine empfindliche Pflanze sei, die wie der Mensch zu 80 Prozent aus Wasser besteht. Aus diesem Grund benötigt sie eine artgerechte Versorgung und Verpflegung. „Das Rasengras ist ohnehin die einzige Pflanze, die am meisten geschoren, durch Pflegemaschinen am meisten befahren und durch die Fußballer am meisten getreten wird“, sagte der Rasenexperte. Wie der Mensch benötigt der Rasen in Luft zum Leben. Grundlagen für einen optimalen Rasenwachstum und einen gesunden, widerstandsfähigen Rasen sind verschiedene Maßnahmen. „Rasen braucht das ganze Jahr über eine ständige Pflege, da ist es mit dem Mähen nicht getan“, sagte Ludwig Horstmann. Je nach Art der Mängel, die der Platz aufweist, sind zur Regeneration, Renovation und Pflege von Rasenflächen zahlreiche Arbeiten erforderlich: Mähen, Unkrautbekämpfung, Rasennarbe striegeln, Vertikutieren, Verti-Drainieren, Aerifizieren, Tiefenlockerung, Abkehren von Filz und Mähgut, Kahlstellen beseitigen, Besanden, Düngen, Verlegung von Fertigrasen oder Neueinsaat. Ganz wichtig bei all diesen Maßnahmen ist eine ausreichende Bewässerung. Die Pflegemaßnahmen können auch bei laufendem Spielbetrieb durchgeführt werden.
Im praktischen Teil schauten sich die Teilnehmer das Ergebnis auf dem Hauptspielfeld an. Hier wurde deutlich, dass Vertikutieren ein halbes Besanden ersetzt. Beim Vertikutieren wurde das Spielfeld zugleich kurz geschnitten, begradigt und Löcher wurden gestopft. Abschließend wurde der Rasen neu eingesät und gewässert. „In drei Wochen ist der Platz in einem optimalen Zustand“, war sich Ludwig Horstmann sicher. „Einen Spaten und eine Sonde habe ich immer dabei, ohne diese Arbeitsgeräte fahre ich nicht los“, sagte er und untersuchte damit den Boden auf dem Hauptspielfeld. Hier fand er allerbeste Voraussetzungen vor. Er lobte den Verein und den Bauhof für ihre Arbeit. In gemeinsamen Aktionen wurde das Spielfeld im vergangenen Jahr gelocht und besandet, in diesem Jahr wurden die Fünfmeterräume mit Rollrasen ausgelegt.
Das dritte Spielfeld wurde in diesem Jahr mit den gleichen Maßnahmen gepflegt und befindet sich ebenfalls in einem guten Zustand. Dem zweiten Spielfeld stellte er kein so gutes Zeugnis aus. Der vor zwei Jahre aufwendig sanierte und im Mai eröffnete Platz sieht immer noch nicht gut aus. Der Boden ist immer noch verdichtet. Hier sind mittelfristig weitere Maßnahmen erforderlich, damit sich keine Staunässe bildet und das Regenwasser absickern kann. In dieser Woche wurde der Platz bereits gedüngt und gewässert. Je nach Zustand wird das Spielfeld in einigen Wochen vertikutiert oder aerifiziert. Mitarbeiter des Bauhofes und Ehrenamtliche des Vereins sind derzeit täglich im Eichenstadion im Einsatz, um die Spielfelder zu bearbeiten.