Bereits in der vergangenen Saison hat der Kreis Gelsenkirchen mit dem Schalker Profiverein kooperiert. Die Organisation „Schalke hilft!“ hatte damals jeweils 1000 Euro für die 56 Gelsenkirchener Vereine zur Verfügung gestellt, um die Infrastruktur der Basis zu verbessern. „Wichtig war dabei, dass das Geld in Trainingsmaterialien, Ausrüstungen oder Renovierungsarbeiten fließt und nicht etwa in Spieler der 1. Mannschaft. Das hat auch super geklappt“, erklärt der Kreisvorsitzende Christian Fischer, der im engen Austausch mit den blauweißen Profis steht.In diesem Jahr wollten beide Seiten neue Wege gehen. Denn was der Basis oft vor allem fehlt, sind qualifizierte Trainer. „Die Ausbildung der Trainer hat natürlich einen deutlichen Mehrwehrt für die Vereine, vor allem in punkto Nachhaltigkeit. Deswegen wollten wir auch genau in diesem Bereich ansetzen“, sagt Sören Schürer, einer der C-Lizenz-Ausbilder im Kreis Gelsenkirchen.
Und das hat funktioniert. Unglaubliche 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben im Laufe der vergangenen Saison ihre C-Lizenz erworben, ohne, dass dabei Kosten für sie oder den Verein entstanden sind. „Das sind so viele, wie wir sonst innerhalb von drei Jahren ausbilden. Wirklich ein einmaliges Projekt“, ergänzt Schürer.
Vereinssport ist essentiell
Und die Ideen des Kreises sind noch lange nicht am Ende. Christian Fischer hat große Pläne. „Der Wunsch ist es, in unserem Kreis nur noch lizensierte Trainerinnen und Trainer zu haben. Der Vereinssport ist essentiell wichtig für die Menschen in unserer Region. Qualifizierte Fachkräfte können Menschen den gesellschaftlichen Einstieg erleichtern. Außerdem stellen die Fortbildungen auch eine Wertschätzung für die Menschen da, die sich seit Jahren im Ehrenamt engagieren“, sagt Fischer.
Die Verantwortlichen sehen das Projekt deshalb nicht als einmalige Aktion an. Es soll ein Startschuss für die Zukunft sein. „Wir haben mit Themen wie Gewalt und Mobbing im Fußball zu kämpfen. Außerdem erfordert das Arbeiten in Gruppen gewisse Grundvoraussetzungen, die man natürlich erst lernen muss. Deswegen ist uns die Aus- und Fortbildung so wichtig“, erklärt Fischer weiter, der selbst als Lehrer tätig ist.
Projekt noch lange nicht am Ende
Die Verantwortlichen hoffen deshalb, die gute Zusammenarbeit mit den Schalkern fortsetzen zu können und die Qualifizierungsangebote in den nächsten Jahren weiterzuführen. Die Corona bedingten Digitalisierungsvorgänge in den vergangenen Monaten haben zudem gezeigt, dass auch in diesem Bereich viel Potenzial für Vereinfachungen und Zentralisierungen steckt, was die Durchführung der Weiterbildungsangebote in vielen Bereichen erleichtert. „Natürlich wird die Praxis auch in Zukunft immer ein Teil unserer Arbeit bleiben. Aber der digitale Bereich soll dort genutzt werden, wo es möglich ist und Sinn macht“, sagt der 35-jährige Schürer.
Einen Ausbildungsstart für C-Lizenz-Trainer wird es dieses Jahr im September noch geben. Dann geht es an die Planungen für die nächste Saison, mit der Hoffnung, dass dieses einmalige Projekt für den Kreis noch lange nicht am Ende ist.