Pia Northoff holt bei der U16-DM nach Frust im Kugelstoßen Gold im Diskuswerfen

Freud und Leid liegen im Sport manchmal dicht beieinander. Diese Erfahrung musste auch Pia Northoff (TuS Jöllenbeck) am Wochenende bei den deutschen U16-Meisterschaften in Bremen machen.

Die 14-jährige Wurfspezialistin hatte im Kugelstoßen keinen allzu guten Tag erwischt, blieb 1,02 Meter unter ihrer persönlichen Bestweite und musste sich als Vierte mit 13,45m mit dem unbeliebten vierten Platz begnügen. Der Frust über die entgangene Plakette beflügelte die Schwester von U18-Weltmeister Timo Northoff zu einer besonderen Leistung im Diskuswerfen. Im letzten Versuch beförderte sie die 1kg-schwere Scheibe auf ausgezeichnete 41,14m und ließ damit der Düsseldorferin Letzia Marsico (38,06m) keine Chance. Das Bemerkenswerte: Mit all ihren gültigen Würfen hätte Pia Northoff Gold gewonnen.

„Nachdem es im Kugelstoßen nicht so gut bei mir lief, war ich vor dem Diskuswerfen schon ein wenig nervös,“ berichtet die neue deutsche U16-Meisterin. Mit ihrem Vater Tilmann Northoff, der auch ihr Trainer ist, bereitete sie sich in den vergangenen Wochen in der Bielefelder Rußheide konsequent auf die Titelkämpfe in Bremen vor. „Dabei haben wir vornehmlich Diskuswerfen und Kugelstoßen trainiert, und es hat sich gelohnt – zumindest im Diskuswerfen“, freut sich die zukünftige Neuntklässlerin. Mit ihrer in Bremen gewonnenen Gold-Plakette verfügt Pia Northoff nun über einen kompletten Medaillen-Satz, denn sie holte sich bereits bei den deutschen Blockmehrkampf-Meisterschaften 2017 und 2016 im Block Wurf Silber und Bronze.

Pia Northoff kam über ihren Vater Tilmann Northoff, der mehrfacher Welt-, Euro- und deutscher Seniorenmeister ist, bereits im Grundschulalter zur Leichtathletik. Ihr Bruder Timo Northoff spielte zunächst Fußball und verstärkte daher erst später die Familien-Bande.

Gold an Wattenscheider Dreispringerin

In einem äußerst spannenden Dreisprung-Wettkampf sicherte sich Leonie Cruse (TV Wattenscheid) mit einem überragenden letzten Sprung auf 11,74 Meter Gold und lag damit nur fünf Zentimeter vor der Vizemeisterin und sechs Zentimeter vor Rang drei. „Sie hat lange geführt, rutschte aber vor ihrem letzten Versuch auf Platz drei ab und konnte dann nochmal kontern“, beschreibt TV01-Trainer Michael Donath die Nervenstärke seines Schützlings. „Sie hat verdient den Titel geholt“, so Donath, der gemeinsam mit Alexandra Schmitz die weiblichen Athleten betreute.

Nicht minder stark war die Leistung von ihrer Teamkollegin Anastasia Vogel über 300 Meter Hürden, die nach ihrem souveränen Vorlaufsieg in 44,44 Sekunden im Finale eine ganze Schippe drauflegte. In einer Zeit von 43,70 Sekunden lief sie mit einem Vorsprung von fast drei Zehntelsekunden als Erste durchs Ziel. „Sie ist super durchgekommen und hat ein ganz tolles Rennen gezeigt“, freut sich Michael Donath, dessen Athletinnen noch mehr starke Platzierungen einfuhren. Die vielseitige Shanice Meister verzichtete auf drei Versuche im Dreisprung, um auch am Hochsprungwettkampf teilnehmen zu können und belegte in beiden Disziplinen einen respektablen fünften Platz (11,10m im Dreisprung / 1,61m im Hochsprung).

Wieder Titel für den CLV Siegerland

Der CLV Siegerland gewann bereits bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm zwei Titel. In Bremen kam ein weiterer hinzu. Eric Klöckner war der Glückliche, der den Hochsprung mit respektablen 1,89m vor Julien-Kelvin Clair (SV Halle, 1,86m) und Clemens Jasper Boll (LG Nord Berlin, 1,83m) für sich entschied. Der erfolgreiche Siegerländer stand im vergangenen Jahr noch mit 1,72m in der Bestenliste.

Im Stabhochsprung meisterte Jonas Wolf (LG Olympia Dortmund) mit 4,10m dieselbe Höhe wie der Sieger Finn Jakob Torbohm (Bayer Leverkusen), doch der Schützling von Kai Atzbacher hatte drei Fehlversuche mehr aufzuweisen als der Leverkusener, sodass er „nur“ mit Silber dekoriert wurde.

Bei der SG Wenden ist man nicht nur auf längeren Strecken erfolgreich. Dies unterstrich in Bremen Alexander Lind, der sich über 300 Meter in 36,17 Sekunden Silber erkämpfte. Mit 36,63 Sekunden war der Wendener Vorlauf-Schnellster. Sarina Brockmann (TV Löhne-Bhf.), die auch eine gute Mehrkämpferin ist, qualifizierte sich über 300 Meter mit 41,15 Sekunden für das Finale, in dem sie in 40,90 Sekunden auf dem Bronze-Rang einlief. Die Athletin von Karl-Heinz „Kalle“ Held hatte in diesem Jahr bereits Silber bei den deutschen Blockmehrkampf-Meisterschaften in Lage im Block Sprint/Sprung  gewonnen.