Nils Voigt mit der neuer 10.000-Meter-Bestzeit bei DLV-Titelkämpfen in Essen

18 Grad und fast windstill – bei den deutschen 10.000-Meter-Meisterschaften am Samstag in Essen herrschten optimale Bedingungen. Diese nutzte vor allem Alina Reh (SSV Ulm), die in der Ruhrgebiets-Stadt ihr erst drittes 10.000-Meter-Rennen auf der Bahn absolvierte und in der neuen persönlichen Bestzeit von 31:19,87 Minuten (bisher 32:17,17 Min.) den Titel vor Miriam Dattke (LG Regensburg, 32:50,10 Min.) und Katharina Heinig (LG Eintracht Frankfurt, 33:35,18 Min.) gewann. Gleichzeitig blieb die 22-jährige Ulmerin bei ihrer souveränen Vorstellung deutlich unter der WM-Norm von 31:50 Minuten.

In einer Top-Form präsentierte sich auch Richard  Ringer (LC Rehlingen), der direkt aus dem Höhentrainingslager in St. Moritz nach Essen reiste und dort auf der 25-Runden-Distanz in 28:28,4 Minuten recht deutlich vor Titelverteidiger Sebastian Hendel (LG Vogtland, 28:43,67 Min.) und Simon Boch (LG Regensburg, 28:45,34 Min.) lag. Von dem schnellen Tempo im 10.000-Meter-Lauf profitierte auch Nils Voigt (TV Wattenscheid), der sich als Dritter der Klasse U23 auf ausgezeichnete 29:15,17 Minuten verbesserte. Der Schützling von Tono Kirschbaum, der schon im Vorfeld der DM mit starken 13:57,55 Minuten auf sich aufmerksam gemacht hatte, unterbot bei seiner erstklassigen Vorstellung die Norm für die U23-Europameisterschaften vom 11. bis 14. Juli im schwedischen Gävle.

Mohumed Mohamed (LG Olympia Dortmund), der den Rundentaumel in der neuen persönlichen Bestzeit von 29:20,79 Minuten beendete, blieb unter der Gävle-Vorgabe von 29:30 Minuten. Trotz dieser Klasseleistung kam er damit nur auf den vierten Rang. „Ich habe mein Bestes gegeben. Dass ich mit meiner neuen persönlichen Bestzeit nur Vierter werden würde, damit hätte ich nicht gerechnet", erklärte der tapfer kämpfende Dortmunder. Seine Platzierung schmerzt ihn, denn der DLV kann nur drei Startplätze für Gävle vergeben. Trotzdem kann sich Mohumed Mohamed weiter EM-Hoffnungen machen, denn über 5.000 Meter konnte er mit 13:54,35 Minuten am 25. Mai im belgischen Oordegem die Gävle-Vorgabe bereits abhaken.

Linn Lara Kleine verbessert sich auf ausgezeichnete 16:34,14 Minuten

Die Marschroute im 5.000-Meter-Lauf der weiblichen Jugend U20 war klar: Die Norm für die U20-EM in Boras (Schweden / 18. bis 21. Juli) von 16:45,00 Minuten sollte fallen. Josina Papenfuß (TSG Westerstede) hatte diese Zeit als einzige Athletin im Feld schon vorher in der Tasche und übernahm die Führungsarbeit. An ihren Fersen blieben Linn Lara Kleine (LG Dortmund) und Paulina Kayser (SC Itzehoe). Nachdem das Trio die 3.000 Meter wie geplant nach genau zehn Minuten passierte, übernahm die Dortmunderin die Tempoarbeit und wurde sogar noch etwas schneller. 

Die Entscheidung fiel erst in der letzten Runde. Im Spurt konnte Josina Papenfuß die meisten Reserven mobilisieren, obwohl sie eigentlich eher über die etwas kürzere Hindernis-Strecke unterwegs ist. In 16:30,59 Minuten steigerte sie ihre Bestzeit um zehn Sekunden und holte sich die Goldmedaille. Linn Lara Kleine (16:34,14 Min.) sicherte sich Silber vor Paulina Kayser, die in 16:38,91 Minuten ebenfalls die Vorgabe für die U20-EM unterbot.  

Linn Lara Kleine zeigte sich mit ihrer Vorstellung hochzufrieden: „Mein Hauptziel war, die EM-Norm zu unterbieten. Beim letzten Versuch in Karlsruhe hatte es so knapp nicht gereicht - um 14 Hundertstel. Jetzt hat es geklappt und es ist noch ein zweiter Platz herausgesprungen, über den ich mich sehr freue. Die Bedingungen waren mit Regen, Wind und Kälte nicht einfach. Die 3.000 Meter bilden im Hinblick auf die EM auch noch eine Option für mich.“

Eine erfreuliche Vorstellung bot auch Klara Koppe (TSG Dülmen), die sich den Lauf gut einteilte und sich als Fünfte von 17:27,52 auf erfreuliche 16:58,38 Minuten verbesserte.