Mohamed Mohumed läuft beim Jump'n'Run-Meeting in Dortmund wie im Rausch

Einen besseren Schlusspunkt hätte sich die LG Olympia Dortmund beim Jump'n'Run-Meeting im Stadion Rote Erde nicht wünschen können. Lokalmatador Mohumed Mohamed lief über 5.000 Meter die letzten vier Runden wie entfesselt und verbesserte mit erstklassigen 13:24,46 Minuten als sicherer Sieger vor Jonas Raess (Schweiz, 13:26,01 Min.) und Samuel Fitwi (LG Vulkaneifel, 13:35,56 Min.) die deutsche Jahresbestleistung von Maximilian Thorwirth (SFD Düsseldorf-Süd) gleich um 10,36 Sekunden.

Sebastian Hendel (LG Braunschweig) und Maximilian Thorwith, der gut eine Stunde vorher bereits über 1.500 Meter mit 3:40,91 Minuten seine zweitbeste Zeit über diese Distanz erzielte, machten bis 3.000 Meter (8:08 Min.) Tempo. Der Fahrplan war ausgelegt auf eine Zeit um 13:30 Minuten.

Mohamed Mohumed, der von seiner Familie und seinen vielen Fans lautstark angefeuert wurde, legte die letzten Meter wie im Rausch zurück. „Ich habe mit solch einer Zeit ein wenig geliebäugelt, aber ich habe sie vorher nicht in den Mund genommen, denn ich wollte mir vor dem Rennen nicht allzuviel Druck machen", erklärte der überglückliche Schützling von Dortmunds Coach Pierre Ayadi.

Die deutschen Meisterschaften vor einer Woche in Braunschweig haben ihm wegen der Hitze mehr zugesetzt, als er zunächst vermutet hatte. Daher musste er sein Training in den vergangenen Tagen zurückschrauben. „Umso mehr freue ich mich, dass ich bei so einem tollen Meeting eine so tolle Zeit gelaufen bin – und das in Dortmund." Dass sich der augenblickliche Shooting-Star im Mittel- und Langstreckenbereich in den ersten zwei Runden hinten im Feld aufgehalten hat, verriet er nach dem Zieleinlauf: „Viele Läufer standen mit wesentlich besseren Zeiten in der Meldeliste als ich mit meinen 13:54,35 Minuten. Da wäre es nicht sinnvoll gewesen, gleich vorne mitzumarschieren. Meine Devise war vielmehr, erst einmal im Feld mitzuschwimmen und dann zum gegebenen Zeitpunkt nach vorne zu preschen", erläuterte „Mo“, wie er von seinen Freunden genannt wird.

Hofft noch auf einen schnellen 1.500- und 10.000-Meter-Lauf

Für den amtierenden deutschen 5.000-Meter-Meister scheinen auf den ersten Blick in diesem Jahr alle Wünsche in Erfüllung gegangen zu sein, doch er hat noch große Pläne: „Ich möchte in diesem Jahr noch einen schnellen 1.500- und 10.000-Meter-Lauf absolvieren. Ich weiß, dass das schwierig sein wird, denn noch schnelle Rennen zu finden ist nicht einfach, aber wir werden es versuchen. Über 5.000 Meter fehlen mir jetzt nur noch zwölf Sekunden an der Olympianorm. Darauf kann ich aufbauen", betonte Mohamed Mohumend, dessen großes Ziel die Teilname an den Olympischen Spielen in Tokio ist, und er hat keinen Zweifel daran, dass die Spiele 2021 stattfinden.

Eine Sorge im privaten Bereich hat er in der vergangenen Woche lösen können. Nachdem er im Mai das Abitur am Dortmunder Goethe-Gymnasium bestand hatte, musste er das der Schule angegliederte Internat verlassen und sich eine Wohnung in Dortmund suchen. Die hat er inzwischen in Dortmund-Hombruch gefunden. Der Umzug erfolgte wenige Tage vor dem Rennen in Dortmund. „Das war ganz schön anstrengend, aber mein Bruder und meine Eltern haben mir sehr geholfen. Vielleicht war der Zeitpunkt des Wohnungswechsel auch gut, denn dadurch wurde ich ein wenig abgelenkt. Problematisch war es bei mir nur, als ich eine Küche bekam. Da musste ich den ganzen Tag zuhause bleiben", berichtete der neue DLV-Ranglisten-Erste über 5.000 Meter.

Samuel Fitwi nutzt ebenfalls die guten Bedingungen

Nach den sintflutartigen Regenfällen am Nachmittag war die Bahn zur Startzeit des 5.000-Meter-Laufes um 22:50 Uhr abgetrocket. Es war zwar etwas luftfeucht, aber die Temperatur von 23 Grad ging in Ordnung. Von den guten Bedingungen profitierte auch Samuel Fitwi (LG Vulkaneifel), der sein Rennen klug einteilte und sich anschließend über seine persönliche Bestzeit von 13:35,56 (bisher 13:41,31 Min.) freuen konnte.