Lisa Steinhage bezeichnet ihren Start beim Thorpe-Cup als tolle Erfahrung

Das Erlebnis war besser als das Ergebnis, aber Lisa Steinlage war mit ihrem ersten Auslandsstart für das deutsche Nationalteam "insgesamt zufrieden". Zwar reichte es für die Siebenkämpferin aus Rietberg beim Thorpe-Cup in Knoxville (Tennessee) weder zu einem Teamerfolg im Länderkampf gegen die USA noch zu einer persönlichen Bestleistung. Doch zusammenfassend wertet die 25-jährige Leichtathletin von der LG Kreis Gütersloh den noch bis Mittwoch andauernden Trip nach Amerika und den Wettkampf als "tolle Erfahrung".

Bei dem am Freitag und Samstag im Universitätsstadion von Knoxville ausgetragenen Siebenkampf erreichte Lisa Steinlage 5.291 Punkte. Damit blieb sie deutlich unter ihrem sechs Wochen zuvor in Ratingen aufgestellten Kreisrekord von 5.527 Punkten, mit dem sie sich die Nominierung fürs DLV-Team verdient hatte. "Dort herrschten allerdings auch Top-Bedingungen, und diese Leistung kann man einfach nicht jedes Mal wiederholen", fand ihr in der Heimat gebliebener Rietberger Trainer Ferdi Schumacher die Leistung akzeptabel. Betreut wurden die deutschen Siebenkämpferinnen in den USA von Uwe Euchner aus Baden-Württemberg.

25-Jährige belegt Rang zehn

Mit ihrem Resultat belegte Steinlage Rang zehn in dem von zwölf Athletinnen bestrittenen Wettkampf. Als fünftbeste Deutsche floss ihre Punktzahl nicht in das Teamergebnis der Top-3 jeder Nation ein. Obwohl mit Sophie Weißenberg vom SC Neubrandenburg mit 6.165 Punkten eine Deutsche die Einzelwertung gewann, verlor Deutschland den Länderkampf mit 253 Punkten Unterschied. Außer Weißenberg, die ihre Bestleistung um mehr als 400 Punkte steigerte, kam keine deutsche Athletin in die Nähe ihrer persönlichen Rekordmarke. Die schwüle Hitze, der Wind sowie die Zeitumstellung machten den DLV-Siebenkämpferinnen zu schaffen.

Für Lisa Steinlage verlief der erste Tag noch halbwegs zufriedenstellend. Sie startete mit 13,97 Sekunden in ihrer Spezialdisziplin, dem Hürdensprint, womit sie nur knapp über ihrem Spitzenwert aus Ratingen blieb (13,84 Sek.). Nach 1,61 Meter im Hochsprung (im ersten Versuch gemeistert) gelang der Rietbergerin beim Kugelstoßen mit 12,38 Meter sogar eine Steigerung ihrer persönlichen Bestleistung um 15 Zentimeter. Im Gegenwind des 200-Meter-Sprints, dessen Start sich wegen einer Gewitterunterbrechung um fast eine Stunde verzögerte, blieb sie mit 25,42 Sekunden aber deutlich über ihrer Ratingen-Zeit (24,89 Sek.).

Im Weitsprung geht Lisa Steinhage auf Nummer sicher

Der zweite Tag begann mit zwei Enttäuschungen. Nach zwei ungültigen Versuchen musste Lisa Steinlage im Weitsprung auf Nummer sicher gehen. Sie sprang vor dem Brett ab und landete bei 5,48 Meter – weit entfernt von ihrer Bestleistung (5,87 m). Im Speerwurf blieb sie mit 35,66 Meter mindestens fünf Meter unter ihren Möglichkeiten. Trotz Frust im Bauch ("Das zu verkraften, war hart") überwand sie sich aber zu einem guten 800-Meter-Finale.