Leichtathleten im FLVW zeichnen 15 verdiente Ehrenamtliche aus

Ob im Fußball oder in Leichtathletik - Ehrenamtliche prägen das Leben im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen. Bei den Fußballern im FLVW gibt es schon seit Jahren einen Ehrenamtspreis für besonders verdiente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bei den westfälischen Leichtathleten fehlte bisher solch eine Auszeichnung.

Alle 29 Kreise des Verbandes wurden in der Vergangenheit angeschrieben. 18 Kreise haben sich zurückgemeldet und jeweils einen Ehrenamtlichen benannt. 15 von ihnen waren bei der Ehrung im SportCentrum Kamen•Kaiserau anwesend. „Gefreut habe ich mich vor allem, dass uns die Kreise auch einige  junge Ehrenamtler gemeldet haben. Auf der anderen Seite zeichnen wir heute auch Leute aus, die 80 Jahre und älter sind. Die Altersspanne zeigt, wie lange man in unserem Verband mit der Leichtathletik verbunden  sein kann - zum Wohle unserer Sportart", betonte der Vorsitzende des Verbands-Leichtathletik-Ausschusses (VLA), Bernhard Bußmann.

Dass das Ehrenamt oft falsch eingeschätzt wird, verdeutlichte Bußmann anhand eines Zitates von Dr. Clemens Prokop. Der frühere DLV-Präsident, der als Aktiver ein erfolgreicher Weitspringer war, erklärte einmal in einem Interview: „Eine grundsätzliche Feststellung ist, dass meine Einschätzung von der Tätigkeit von Funktionären, die ich früher als Athlet hatte, eine völlig falsche war. Als Athlet war mir nie bewusst, welche Bedeutung die Arbeit der vielen ehrenamtlichen Funktionäre hat, damit Athleten den Sport ausüben können. Insofern muss ich mich für meine Gedanken, die ich in diese Richtung hatte, noch bei den ehemaligen Sportfunktionären entschuldigen. Ich habe inzwischen begriffen, dass ohne die Vielzahl an Ehrenamtlichen der Sport insgesamt nicht funktionieren würde.“

Ähnlich äußerte sich der Ehrenamtsbeauftragte des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen, Ulrich Jeromin. „Das Ehrenamt wird in unserem Verband recht hoch gehängt. Wenn wir all' die Stunden bezahlen müssten, die Ehrenamtler bei uns leisten, dann würden diese Kosten alle Kassen sprengen. Ich freue mich, dass solch eine Ehrung, die die Fußballer schon seit 20 Jahren praktizieren, nun auch von den Leichtathleten durchgeführt wird. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen unterstützt alle Ehrenamtlichen, egal in welchen Bereichen sie sich engagieren. Unsere heutige Auszeichnung kann auch ein Signal in Richtung des Deutschen Leichtathletik-Verband sein. Wir haben den ersten Schritt gemacht. Nun können weitere folgen", sagte Jeromin.

Interview mit Daniel Jasinski

Die Ehrung der Ehrenamtlichen wurde abgerundet durch ein interessantes Interview, das Leichtathletik-Experte Christof Kelzenberg mit Diskuswerfer Daniel Jasinski führte. Dabei berichtete der 28-jährige Wattenscheider ausführlich über die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro, bei denen er als Dritter mit 67,05 Meter seinen bisher größten Erfolg feierte.

Die Zuhörer erfuhren bei diesem Interview viele interessante Details. So beförderte der kleine Daniel, der inzwischen 2,07 m groß ist, in seinem ersten Wettkampf-Jahr (2001) die Diskusscheibe auf 26,20 Meter. Seine aktuelle persönliche Bestweite beträgt 67,16 m.

Der Sportsoldat absolviert zurzeit oft zwei Trainingseinheiten pro Tag. Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften vom 7. bis 12. August möchte er wie bei den Olympischen Spielen in Rio wieder auf dem Treppchen stehen. Die westfälischen Leichtathletik-Freunde werden ihm am 8. August 2018 ganz fest die Daumen drücken.