Katie Nageotte überfliegt 4,80 Meter beim Stabhochsprung-Meeting in Beckum

Mit einer Überraschung endete das 20. Internationale Stabhochsprung-Meeting in Beckum. Katie Nageotte (USA) steigerte sich um fünf Zentimeter auf die Weltklassehöhe von 4,80m und setzte sich damit vor Ninon Guillon-Romarin (Frankreich) und Vorjahressiegerin Sandi Morris (USA / beide 4,70m) durch.

„Bei dem unberechenbaren Wind war es äußerst schwierig, in Beckum zu springen, aber ich bin dort wegen der großartigen Stimmung gerne gestartet. Zudem war dieses Meeting für mich perfekt, um zwischen der Diamond League in Birmingham und Zürich fit zu bleiben", erklärte die Fünfte der diesjährigen Hallen-Weltmeisterschaften, die sich, nachdem ihr Sieg feststand, dreimal vergeblich an 4,92m versuchte. Die mit 4,95m Weltjahresbeste Sandi Morris kam mit dem wechselnden Wind überhaupt nicht zurecht. Da halfen ihr auch keine Tipps vom ehemaligen 6,03m-Springer Jeff Hartwig. Trotz ihres enttäuschenden dritten Platzes versicherte sie, dass sie fit ist für die Flugshow „Berlin fliegt“ am 2. September in der Bundeshauptstadt, wo sie zu den Top-Athleten der Veranstaltung zählt. Auf Platz acht mit 4,18m kamen gemeinsam aufgrund derselben Zahl an Fehlversuchen die EM-Starterin Stefanie Dauber (SSV Ulm 1846) und Katharina Bauer (Bayer Leverkusen).

„Ich bin froh, dass ich die 4,08m, die meine bisher höchste Anfangshöhe war, gleich im ersten Versuch gemeistert habe", befand die deutsche Vizemeisterin von Nürnberg, die nur durch Pech dreimal an 4,34m scheiterte. Bis zu „Berlin fliegt“ will sie weiter im Trainingsmodus bleiben, um dann in der Bundeshauptstadt eventuell ihre persönliche Bestleistung von 4,45m noch zu überbieten. Als Ersatzfrau für Berlin wurde Katharina Bauer, die in Beckum bereits zum neunten Mal sprang, nominiert. „So kann ich in diesem Jahr dort eventuell noch springen, nachdem mein Traum von der EM-Teilnahme nicht in Erfüllung ging. Darüber hinaus werde ich noch am 5. September am Domplatzspringen in Aachen teilnehmen", kündigte die diesjährige deutsche Hallenmeisterin, die seit dem 17. April dieses Jahres mit einem Defibrilator springt, an. Unter diesem Vorzeichen ist sie mit ihrem bisherigen Saisonverlauf sehr zufrieden.

Beckumer Springen besser als bei der Diamond League

Im Nachwuchswettbewerb gefiel Leni Freyja Wildgrube vom SC Potsdam als Siegerin mit der Höhe von 4,01m vor ihrer Teamkollegin Moana-Lou Kleiner (3,91m) und der Fürtherin Anna Sailer 3,76m). Die U18-Europameisterin von Györ (Ungarn), die in dieser Saison schon 4,26m meisterte, bereitet sich zurzeit auf die Youth Olympic Games Anfang Oktober in Buenos Aires vor. „Ich habe zuletzt bei einem dreiwöchigen Urlaub auf Zingst neue Kräfte gesammelt und nur lockere Einheiten absolviert. Seit vergangenem Montag befinde ich mich jedoch wieder voll im Training", berichtete die hoffnungsvolle Nachwuchsspringerin.

Chef-Organisator Christof Kelzenberg, der als Moderator wieder gekonnt durch die Veranstaltung führte, hatte im Vorfeld nicht zu viel versprochen. „Das wird das beste Springen, das wir je hatten", hatte er vor einer Woche angekündigt. Und er lag mit dieser Prognose richtig, denn vier Stab-Artistinnen sprangen bei der Flugshow 4,60m und höher und damit stärker als zuletzt bei der Diamond League in Birmingham. Da kam auch bei den rund 3.000 Zuschauern, die direkt an Sprunganlage saßen und die Höhenflüge hautnah mitverfolgen konnten, große Begeisterung auf.