In fünf Tagen zum Junior-Coach: Grundstein für die Trainerlaufbahn

Kein Fußballer nimmt gern auf der Bank Platz, zumindest in seiner aktiven Zeit. Doch wer über eine Laufbahn als Trainer nachdenkt, hat mit der DFB-Junior-Coach-Ausbildung des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) die Möglichkeit, früh die ersten Grundsteine zu legen. Seit der vergangenen Woche nehmen 37 Schülerinnen und Schüler des Alice-Salomon-Berufkollegs in Bochum an einer solchen Fortbildung teil. Im Idealfall sollen sie dann in Vereine gehen, um ihr neues Wissen weiterzugeben.

35 Schüler und zwei Schülerinnen "büffeln" ausnahmsweise einmal in der Sporthalle. In insgesamt fünf Tagen stehen dabei Theorie- und Praxiseinheiten an, durch welche die angehenden Coaches in der Lage sein sollen, den Fußballnachwuchs vom Bambini- bis zum D-Jugend-Alter trainieren zu können. „Es geht uns darum, kindgerechte Trainingsformen zu vermitteln und zudem das persönliche Auftreten der angehenden Trainerinnen und Trainer zu stärken“, erklärt Kursleiter Jens Grote. Zudem seien soziale Aspekte sowie der richtige Umgang mit Kindern wichtige Themen. 

In den Praxisübungen gehe es deshalb vor allem um den Perspektivwechsel. Die Fußballerinnen und Fußballer sollen sich daran gewöhnen, auf der anderen Seite zu stehen und Inhalte zu vermitteln. Für die Halleneinheit am Mittwoch mussten sie dafür methodische Reihen entwickeln, um zum Beispiel das Thema Spannschuss zu beleuchten. „Ich finde die Ausbildung sehr hilfreich. Ich habe schon einige Erfahrungen auf dem Platz sammeln können und bin mir sicher, dass ich dem Nachwuchs Grundlagen nun gut vermitteln kann“, sagt der 19-jährige Teilnehmer Rene Siatkowski.

Der erste Schritt Richtung C-Lizenz

Auch Tim Weitkamp ist von der Fortbildung überzeugt. „Ich bin bereits E-Jugend-Trainer und sehe das Ganze als Vorübung für die C-Lizenz. Ich habe hier schon viele neue Trainingsreize erfahren, die mir auf jeden Fall weiterhelfen“, sagt der 17-Jährige. Den Schritt Richtung C-Lizenz erhofft sich der Verband von vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Denn mit gut ausgebildeten Trainern soll vor allem auch die Jugendarbeit in den Vereinen gefördert werden. „Deswegen helfen wir unseren Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch gern, in Vereinen unterzukommen oder Möglichkeiten zu finden, AGs leiten zu können“, sagt Grote.

Neben dem Kursleiter ist an diesem Mittwoch auch die Masterplankoordinatorin des FLVW, Annike Krahn, in der Sporthalle des Bochumer Berufskollegs. Die ehemalige Nationalspielerin ist ebenfalls überzeugt von der Junior-Coach-Ausbildung. „Man sieht, dass viele in den Gruppenarbeiten auftauen und versteckte Potenziale zum Vorschein kommen. Ich glaube, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wirklich etwas mitnehmen, vor allem in punkto Auftreten,“ sagt die Fußball-Expertin.

Am Donnerstag stehen die Abschlussprüfungen an. Danach geht es hoffentlich in die Vereine – und so vielleicht auch einmal auf die Bank in einer höheren Liga.