„Danke“ ist ein Wort, das eigentlich nicht oft genug gesagt werden kann. Dennoch hört man es viel zu selten. Gerade Schiedsrichtern wird nicht gerade häufig für ihren Einsatz und ihr Engagement gedankt. Dies war an diesem Abend anders: Hier standen drei Unparteiische im Mittelpunkt, die ein „Dankeschön“ verdient hatten. Einen besonderen Dank richtete FLVW-Präsident Gundolf Walaschewski an die drei Anwesenden: „Wir sind als Verband stolz darauf, solche Schiedsrichter wie Euch zu haben.“ Die Aktion sei, so der FLVW-Präsident, ein schönes Signal nach außen, durch das die Schiedsrichter nicht vergessen würden und auch ihre Arbeit eine entsprechende Würdigung erhalte. 22 von 29 westfälischen Kreisen haben jeweils Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter in den Kategorien „U50“, Ü50“ und „Schiedsrichterin“ nominiert. Dabei fiel die Auswahl der drei Landessieger nicht leicht. Denn aus allen Meldungen musste der Verbands-Schiedsrichter-Ausschuss (VSA) drei Landessieger auswählen:
Unparteiische mit Vorbildfunktion
Mit Sandra Föhrdes aus dem Kreis Olpe zeichnete der VSA in der Kategorie „Schiedsrichterin“ eine Unparteiische mit Vorbildfunktion aus: Die 24-jährige Tiermedizin-Studentin ist seit 2008 Schiedsrichterin und in der Landesliga aktiv. „Sandra Föhrdes hat sich sehr stark im Rahmen der kreislichen Werbekampagne ‚Schiedsrichter aus Leidenschaft‘ engagiert“, erklärte VSA-Vorsitzender Michael Liedtke. Obwohl die junge Unparteiische für ihr Studium nach Gießen ziehen musste, bringe sie sich stark auf und neben dem Platz in die kreisliche Arbeit ein. Auch ihren Erfahrungsschatz aus den höheren Spielklassen gäbe die DFB-Assistentin gern als Patin oder im Schiedsrichterteam an junge Unparteiische weiter, so Westfalens Schiedsrichter-Chef.
Jüngere profitieren von seiner Erfahrung
In der Kategorie "Unter 50" wurde Thorsten Kleiböhmer aus dem Kreis Hagen geehrt. Der 43-jährige ist seit 1989 als Schiedsrichter aktiv und leitet Spiele bis zur Westfalenliga. Dabei denke der Hagener nicht so sehr an sich, sondern meist zuerst an andere. Er denke daran, dass andere Fußball spielen wollen und natürlich an seine Schiedsrichter-Kameraden, so Liedtke, der anfügte: „Thorsten ist ein sehr erfahrener Schiedsrichter, den sich jede Schiedsrichtervereinigung und jeder Landesverband nur wünschen kann.“ Durch seine Spielklasse ist Kleiböhmer häufig mit Assistenten unterwegs. In seinen rund 60 bis 70 Einsätzen pro Saison nimmt der Hagener deshalb auch häufig gerade jüngere Nachwuchs-Schiedsrichter mit, die von seiner Erfahrung profitieren können.
Seele der Schiedsrichtervereinigung
Recht spät kam hingegen der Sieger in der Kategorie „Über 50“ zur Schiedsrichterei: Artur Gatzke aus dem Kreis Iserlohn entschloss sich erst mit 37 Jahren Unparteiischer zu werden. „Artur ist die Seele der Iserlohner Schiedsrichtervereinigung und ein unverzichtbarer Teil der Schiedsrichter-Gemeinschaft“, sagte Liedtke. Gerade für jüngere Schiedsrichter sei der Iserlohner ein väterlicher Freund, dessen Wort überall Gewicht habe. Auch wenn Gatzke nicht mehr als Aktiver Spiele leitet, so ist er noch Wochenende für Wochenende auf den Sportplätzen unterwegs, um dem Nachwuchs Hilfestellungen bei ihren Spielleitungen zu geben. „Als fleißiger Arbeiter und absolutes Schiedsrichter-Original leistet er durch seine Arbeit mit seinen jüngeren Kameraden viel für die Schiedsrichter-Gewinnung und -Erhaltung“, so Liedtke.
Auf Föhrdes, Kleiböhmer und Gatzke wartet nun noch ein weiteres Highlight: Sie werden den FLVW im Mai in Leipzig auf der Ehrungsveranstaltung des DFB vertreten.
Die Aktion „Danke Schiri“
Die bundesweite Aktion „Danke Schiri“ des Deutschen Fußball-Bundes und der DEKRA würdigt im Jahr 2017 bereits zum dritten Mal vorbildliche ehrenamtliche Leistungen im Fußball-Schiedsrichterwesen. Dabei spricht der DFB in jedem Landesverband Schiedsrichtern und Schiedsrichterinnen für ihr Engagement für den Fußballsport ein besonderes „Dankeschön“ aus. Die Kreise und Bezirke der einzelnen Landesverbände können in drei Kategorien (Unter 50, Über 50 und Schiedsrichterin) jeweils einen Kandidaten benennen. Aus den Nominierungen wählt der Landesverband schließlich drei Sieger aus, die mit den Siegern der anderen Landesverbände an der DFB-Ehrung im Mai in Leipzig teilnehmen. In Westfalen haben sich 22 von 29 Kreisen beteiligt. Bereits auf Kreisebene erfolgte eine Auszeichnung der drei Kreissieger durch die Kreisvorstände und Kreisschiedsrichterausschüsse.