Gemeinsam mit DFB-Schiedsrichterin und FIFA-Assistentin Vanessa Arlt nahm VSA-Mitglied Manuel Neuer die Ehrungen der drei Landessieger vor. Dabei stellte Neuer heraus, dass auch ein besonderer Dank an die Partnerinnen und Partner der Unparteiischen gehen müsse, da diese häufig auf ihre Liebsten verzichten müssten, wenn diese bei Spielleitungen oder in anderen Funktionen für ihr liebstes Hobby im Einsatz sind.
Die Schiedsrichterin: Judith Hacker
So wie die 25-jährige Judith Hacker aus dem Kreis Olpe. Die Bezirksligaschiedsrichterin stach aus den eingereichten Kreisnominierungen deutlich heraus. Engagiert sich die Unparteiische doch bereits seit Jahren in vorbildlicher Weise in ihrer Schiedsrichter-Gruppe. Sie hilft nicht nur neuen Förder-Schiedsrichtern bei der Orientierung in der Gruppe, sondern begleitet als Patin und Tandem-Partnerin auch junge Schiedsrichter beim Einstieg in ihr Hobby. Ohnehin ist Judith Hacker ein absoluter Teamplayer, was sie schon viele Male unter Beweis gestellt hat. Sie kümmert sich nicht nur um die Organisation der Teilnahme bei Laufveranstaltungen, sondern sorgt auch bei Lehrgängen immer für ein positives Klima. Auch im Verein ist Hacker für ihre Kollegen da: Als Ansprechpartnerin kümmert sie sich um die Ausstattung der Referees, unterstützt bei der Schiedsrichter-Werbung und spricht potenziellen Nachwuchs an. So konnte sie auch ihren kleinen Bruder für das Hobby begeistern. „Schiedsrichterinnen wie Judith füllen eine Gemeinschaft mit Leben, zeigen, dass mit etwas Engagement viel bewegt werden kann“, unterstrich Marcel Neuer in seiner Laudatio.
Der Schiedsrichter „U50“: Reiner Gillitzer
Eine besondere Geschichte ist auch die von Reiner Gillitzer: Der 48-Jährige ist seit vergangenem Jahr zwar nicht mehr aktiv als Schiedsrichter im Einsatz, hat sich aber ganz dem Schiedsrichter-Nachwuchs verschrieben. Der gebürtige Wuppertaler leitete bis März letzten Jahres Spiele im Kreis Hagen. Ein Vorfall während einer Spielleitung markierte das Ende seiner aktiven Laufbahn: Während eines Spiels wurde Gillitzer angegriffen, ein Spieler brach ihm das Nasenbein. Für Reiner stand fest, hier ist Schluss! Dennoch kehrte er der Schiedsrichtervereinigung nicht den Rücken, übernimmt seitdem als Kreisbeobachter Verantwortung für junge Schiedsrichter. Als Mitglied des Betreuer- und Beobachterstabes gibt er seine langjährige Erfahrung weiter. „Nach einem so negativen Erlebnis zu sagen: Ich lasse die Schiedsrichter-Gruppe nicht im Stich, bleibe meinem Hobby – wenn auch in anderer Funktion treu – das zeugt von wahrer Größe“, lobte Neuer das Engagement des ehemaligen Landesliga-Referees.
Der „Oldie“: Bernd Aschoff-Becker
Die Förderung des Schiedsrichter-Nachwuchses liegt auch dem Sieger in der Kategorie „Über 50“ am Herzen: Bernd Aschoff-Becker aus dem Kreis Paderborn unterstützt an der Gesamtschule Elsen die dortige Schul-AG und bringt Schülerinnen und Schülern nach dem Unterricht das Fußballregelwerk bei. Der 53-Jährige ist als Integrationshelfer an der Schule tätig und hat eine Möglichkeit gefunden, Hobby und Beruf sinnvoll zu verknüpfen. Auch in seinem Verein BV Bad Lippspringe kümmert sich der Unparteiische als Schiedsrichter-Obmann besonders um die Jungschiedsrichter, übernimmt Fahrdienste, ist als Pate aktiv. Bei eigenen Spielleitungen nimmt er junge Schiedsrichter – auf eigene Kosten – als Assistenten mit und sorgt dabei stets für gute Laune. „Damit trägt er einen ganz wichtigen Teil dazu bei, das Hobby Schiedsrichter gerade für junge Schiedsrichter möglich und attraktiv zu machen. Mit seinem Engagement ist er Vorbild für andere“, erklärte Marcel Neuer.
Die drei Ausgezeichneten können sich nun noch auf ein ganz besonderes Highlight freuen: Gemeinsam mit allen deutschlandweiten Landessiegern nehmen sie an der DFB-Danke-Schiri-Gala im Mai in Frankfurt teil.
Die Aktion
Die Aktion „Danke Schiri“ wurde erstmals 2011 durchgeführt und im Jahr 2016 wiederbelebt. Seitdem spricht der DFB jährlich in jedem Landesverband Schiedsrichtern und Schiedsrichterinnen für ihr Engagement für den Fußballsport ein besonderes „Dankeschön“ aus. Die Kreise und Bezirke der einzelnen Landesverbände können in drei Kategorien (Unter 50, Über 50 und Schiedsrichterin) jeweils einen Kandidaten benennen. Aus den Nominierungen wählt der Landesverband schließlich drei Sieger aus, die mit den Siegern der anderen Landesverbände an der DFB-Ehrung im Mai in Dortmund teilnehmen. Bereits auf Kreisebene erfolgte eine Auszeichnung der drei Kreissieger durch die Kreisvorstände und Kreisschiedsrichterausschüsse.