Gemeinsam mit DFB-Schiedsrichterin Kathrin Heimann und FLVW-Präsident Gundolf Walaschewski nahm Michael Liedtke, Vorsitzender des Verbandsschiedsrichter-Ausschusses, mit Unterstützung von DEKRA-Niederlassungsleiter Jens Vieting die Ehrungen der drei Landessieger vor. „Die Aktion ‚Danke Schiri‘ ist ein wichtiges Zeichen, um die vorbildliche Arbeit der Schiedsrichter in den Kreisen zu würdigen. Wir können gar nicht oft genug ‚Danke‘ sagen, für was ihr Woche für Woche auf und neben den Sportplätzen leistet“, so Westfalens Schiedsrichter-Chef. Zusätzlich stellte Liedtke heraus, dass auch ein besonderer Dank an die Partnerinnen und Partner der Unparteiischen gehen müsse, da diese häufig auf ihre Liebsten verzichten müssten, wenn diese bei Spielleitungen oder in anderen Funktionen für ihr Hobby im Einsatz sind. Auch FLVW-Präsident Gundolf Walaschewski lobte das vorbildliche und teils langjährige Engagement für den Fußballsport in Westfalen.
Siegerin bei den Frauen: Shani Altshtat
„Mir macht es Spaß, wenn die anderen Spaß haben und ich den Menschen ermöglichen kann, Fußball zu spielen“, sagt die 26-jährige Schiedsrichterin des TSC Kamen aus dem Kreis Unna-Hamm. Und Fußballspiele macht die einsatzfreudige Unparteiische seit ihrer Prüfung im Jahr 2014 tatsächlich häufig möglich: Jährlich ist sie in unterschiedlicher Funktion bei mehr als 60 Spielen im Einsatz. Dabei ist es ihr egal, ob sie als Schiedsrichterin, Assistentin oder Patin auf dem Sportplatz aktiv ist. Shani Altshtat fühlt sich im Kreis zu Hause, hatte nie Ambitionen, in höheren Ligen zum Einsatz zu kommen. Sie schätzt die kurzen Wege und den freundlichen Kontakt zu den Menschen vor Ort – man kennt und schätzt die junge Schiedsrichterin, die beim Thema „Fußball“ strahlende Augen bekommt: „Ich liebe Fußball über alles und bin als Dortmund-Fan auch wann immer es geht im Stadion“, so Altshtat. Diese Leidenschaft gibt die 26-jährige Unparteiische gern weiter, sie unterstützt regelmäßig junge Nachwuchsschiedsrichter bei ihren Spielleitungen.
Der U50-Sieger: Christian Schmees
Jungen Schiedsrichtern die nötige Unterstützung geben und sie nicht alleine lassen – das ist das Ziel von Christian Schmees. „Für mich ist es wichtig, dass die Unparteiischen vernünftig vorbereitet in ihre Spielleitungen gehen“, sagt Schmees. Der 40-jährige Schiedsrichter des SV Mesum aus dem Kreis Steinfurt greift zwar nur noch selten zur Pfeife, wirft seine jahrelange Erfahrung aber Woche für Woche auf andere Weise in die Waagschale: Als Verbandsbeobachter und Perspektivteam-Coach hat er sich der Förderung der westfälischen Nachwuchstalente verschrieben. Dabei kann der Rheinenser auf eine lange ehrenamtliche Tätigkeit im Kreisschiedsrichterausschuss zurückblicken, in der er mehr als 300 Schiedsrichter ausgebildet hat. Doch auch neben dem Platz ist Schmees sozial engagiert: Als Mitglied des Spielmannszuges Mesum und des Schützenvereines Mesum-Dorf trägt er seinen Teil zum Gemeinschaftswesen in seiner Nachbarschaft bei, ist auch Mitglied der Kinderkrebshilfe T.C. Rodde Igles. „Ich liebe es einfach und finde es schön, in der Gemeinschaft aktiv zu sein. Ich bin kein Einzelgänger, sondern arbeite gerne mit Menschen zusammen“, betont der 40-Jährige.
Der Ü50-Sieger: Hans-Jürgen Orphall
Mit 70 Jahren ist Hans-Jürgen „Orphi“ Orphall aus dem Kreis Bochum noch immer ein wahres Energiebündel. Der Schiedsrichter des Hammerthaler SV ist seit 1976 aktiv, leitet pro Saison noch 30 bis 40 Spiele. Doch war es eher Zufall, dass er damals zur Pfeife griff. „Eigentlich wollte ich bei der dritten Mannschaft der DJK Märkisch Hattingen Fußball spielen, aber ich hatte mit fußballerischem Können nichts zu tun gehabt – da haben sie mich gefragt, ob ich nicht den Schiedsrichter-Schein machen wolle“, beschreibt „Orphi“ die Anfänge. „Jetzt bin ich 44 Jahre dabei und es gefällt mir immer noch.“ Eigentlich wollte er sich schon vor einiger Zeit aus dem aktiven Geschäft zurückziehen und sich allein der Unterstützung junger Nachwuchsschiedsrichter widmen. „Doch dadurch, dass wir leider zu wenig Schiedsrichter haben, hat mein Obmann mich gebeten, noch mal zwei Jahre dranzuhängen“, so Orphall, der lachend anfügt: „So lange die Knochen es mitmachen, versuche ich es auch durchzuziehen.“ Der 70-Jährige ist aber nicht nur auf dem Platz sehr umtriebig: Er führt nicht nur die Geburtstagsliste der Hattinger Schiedsrichter und sendet zum Ehrentag jedes Kollegen eine Glückwunschkarte, sondern organisiert jährlich den sogenannten „Orphi-Cup“ für Freizeitmannschaften, dessen Erlös der Jugendabteilung seines Heimatvereins zu Gute kommt.
Die drei Ausgezeichneten können sich nun noch auf ein ganz besonderes Highlight freuen: Gemeinsam mit allen deutschlandweiten Landessiegern nehmen sie an der DFB-Danke-Schiri-Gala im Mai in Frankfurt teil.
Die Aktion
Die Aktion „Danke Schiri“ wurde erstmals 2011 durchgeführt und im Jahr 2016 wiederbelebt. Seitdem spricht der DFB jährlich in jedem Landesverband Schiedsrichtern und Schiedsrichterinnen für ihr Engagement für den Fußballsport mit Unterstützung der DEKRA ein besonderes „Dankeschön“ aus. „DEKRA ist Sponsor der DFB-Schiedsrichter. Unser Engagement geht natürlich auch weit darüber hinaus. So wirkt DEKRA an Kampagnen des DFB mit, um Schiedsrichter neu zu gewinnen und bei der Stange zu halten und dies auch eben mit der Aktion 'DANKE Schiri'“, erklärt Jens Vieting, DEKRA-Niederlassungsleiter in Dortmund. Die Kreise und Bezirke der einzelnen Landesverbände können in drei Kategorien (Unter 50, Über 50 und Schiedsrichterin) jeweils einen Kandidaten benennen. Aus den Nominierungen wählt der Landesverband schließlich drei Sieger aus, die mit den Siegern der anderen Landesverbände an der DFB-Ehrung im Mai in Frankfurt teilnehmen. Bereits auf Kreisebene erfolgte eine Auszeichnung der drei Kreissieger durch die Kreisvorstände und Kreisschiedsrichterausschüsse.