Mit 800 Läuferinnen und Läufern gab es bei der zweiten Auflage des Westfalenparklaufes einen neuen Teilnehmerrekord (bisher 650). Diese Zahl hätte noch wesentlich höher ausfallen können, wenn es nicht drei Tage vor der Veranstaltung einen Meldestopp gegeben hätte. "Wir haben uns nach dem Lauf mit dem Orga-Team zusammengesetzt und uns über den großen Zuspruch gefreut. Es hat erfreulicherweise keine negative Kritik gegeben, dass wir zum Schluss keine Meldungen mehr angenommen haben. Wir werden uns jedoch für die dritte Auflage überlegen, wie wir eventuell noch mehr Starterinnen und Starter unterbringen können", erklärte der Sprecher des Orga-Teams, Rüdiger Arnold.
Im Hauptlauf über 10 Kilometer liefen Fabian Dillenhöfer (LG Olympia Dortmund) und Christof Neuhaus (bunert Running Team Dortmund) in der Anfangsphase einträchtig nebeneinander, doch bei Streckenmitte hatte sich Dillenhöfer bereits deutlich von seinem Weggefährten abgesetzt und erreichte als sicherer Sieger in 33:41 Minuten das Ziel am Flamingoteich. Der 27-jährige LGO-Langstreckler, der damit auch Kreismeister wurde, schraubte in den vergangenen Monaten verletzungsbedingt sein Training herunter. Doch das Kürzertreten hat für den früheren westfälischen Crossmeister noch einen einen anderen Grund. "Ich habe inzwischen angefangen, zu arbeiten. Da kann ich nur noch drei- oder viermal in der Woche laufen. Trotzdem will ich weitermachen, aber ich betrachte mich nicht mehr als Leistungs-, sondern nur noch als Hobbyläufer", betonte Dillenhöfer, der trotz seiner Neuausrichtung weiter an Wettkämpfen teilnehmen möchte. Diese Umorientierung hat Christof Neuhaus schon vor einiger Zeit vorgenommen.
Der 31-jährige Studienrat des Goethe-Gymnasiums in Dortmund ist erfolgreicher Nachwuchstrainer bei der LG Olympia Dortmund und hat daher sein eigenes Training zurückgestellt. Er begleitet seine Schützlinge nur noch bei einigen Trainingseinheiten. Dennoch reichte dieses reduzierte Pensum im Westfalenpark zu einem zweiten Platz über 10 Kilometer in 34:51 Minuten. "Ich bin keineswegs enttäuscht, dass ich meinen Vorjahreserfolg nicht wiederholen konnte. Ich freue mich vielmehr, dass Fabian Dillenhöfer nach seiner Verletzungspause wieder fit ist und heute solch eine gute Leistung abliefern konnte", sagte Neuhaus nach dem Lauf.
Sandra Schmidt hilft und läuft mit
Bei den Frauen dominierte Sandra Schmidt (LT Bittermark) in 39:03 Minuten vor Leonie Schelp (40:21 Min.) und Meike Villwock (Goethe läuft, 45:32 Min.). Die Bittermärkerin half vor dem Lauf noch bei der Startnummer-Ausgabe mit. "Trotz meines sicheren Erfolges ist mir der Lauf nicht leicht gefallen, denn die Steigungen hatten es ganz schön in sich", berichtete Sandra Schmidt, die im Westfalenpark ihren Erfolgskurs der vergangenen Wochen fortsetzte.
Auch die bereits zur Altersklasse W60 zählende Dortmunderin Regina Tank ließ sich nicht von der Siegerstraße abbringen. In starken 47:23 Minuten lag die nimmermüde Langstrecklerin vor Angelika Kopenhagen (TuS Oedt, 50:02 Min.). "Der Lauf war für mich eine gute Vorbereitung für den Steinfurt-Marathon am kommenden Wochenende", befand Regina Tank.
Der Fünf-Kilometer-Lauf stand ganz im Zeichen von Nils Scheffer (LC Rapid Dortmund), der seit 2018 für die "Rapidos" startet. Scheffer, der in diesem Jahr bereits den 11. AOK-Firmenlauf in Dortmund gewann, hatte in 17:14 Minuten einen komfortablen Vorsprung vor Simon Hoyden (17:39 Min./ 1. M30) und Hubertus Köster (17:55 Min.). "Mein Sieg wäre sicherlich noch größer ausgefallen. Aber ich habe mich zurückgehalten, weil ich anschließend noch in unserer Vereinsstaffel (1. Platz; Anm. d. Red.) gelaufen bin", erklärte der Schützling von Rapid-Trainer Günter Schrogl.
In der Klasse M50 lieferte Michael Erbe wieder ein Klasserennen ab und war in 18:40 Minuten ungefährdet. Seine Partnerin Stephanie Trottenberg zeigte über dieselbe Distanz in der Klasse W50 in 23:24 Minuten allen die Fersen. Bei den Frauen gab es über fünf Kilometer einen sicheren Doppelerfolg für den LC Rapid Dortmund durch Felizitas Hammer (20:12 Min.) und Lucia Lauxmann (20:34 Min.). In der Klasse W14 erfreuten die beiden Dortmunderinnen Nihal Benchellal (22:06 Min.) und Lilly Claire Kemper (22:30 Min.), die den Sieg unter sich ausmachten.
Dortmunder Feuerwehr ist fit
Eine bemerkenswerte Leistung boten einige Beamte der Dortmunder Feuerwehr (Fire Sports Dortmund), die in voller Montur einschließlich Sauerstoffgerät (Gesamtgewicht 20 kg) die Fünf-Kilometer-Strecke zurücklegten.
Der Lauf war eine bunten Mischung aus Leitungs- und Breitensport. Zudem hatte sie integrativen Charakter, denn an dem Rollstuhl-Rennen nahmen acht Rollies teil. Begeistert von der Veranstaltung zeigte sich Schirmherrin Birgit Zörner: "Erfreulich ist, dass der Lauf solch einen hohen Zuspruch gefunden hat. Bei der Veranstaltung standen nicht die sportlichen Leistungen im Mittelpunkt, sondern die Integration von Menschen mit Behinderung." Der Vorsitzende des Dortmunder Kreis-Leichtathletik-Ausschusses Michael Adel ergänzte: "Der Lauf ist eine große Bereicherung für die Dortmunder Lauf-Szene. Es ist großartig, was der LT Bittermark daraus gemacht hat."
Der Doppel-Olympiasieger im Paracycling Hans-Peter Durst, der Gründungsschirmherr der Veranstaltung, ging mit gutem Beispiel voran und rannte im GREEN IT Equality Team, dem Sportler mit Behinderung angehörten, mit: "Für mich war das ein schöner Abschluss meiner sechswöchigen aktiven Trainingpause. Morgen geht es wieder für mich aufs Fahrrad."
Ebenfalls unter die Läuferinnen und Läufer mischte sich die Pressesprecherin des Hauptsonsors Green IT, Stephanie van der Straat, und zeigte sich begeistert von der Veranstaltung. "Ich werde mich dafür einsetzen, dass dieser Lauf im nächsten Jahr wieder von uns unterstützt wird", so van der Straat.