Dortmunderin Verena Meisl hofft im neuen Jahr auf einen internationalen Start

Wenn Verena Meisl (LG Olympia Dortmund) am 1. Januar 2021 in die Frauenklasse aufrückt, kann sie auf erfolgreiche vier Jahre als Jugendliche zurückschauen. Ihr deutscher Meistertitel der U18 über 1.500 Meter, mehrere hoch zu bewertende Platzierungen bei nationalen Titelkämpfen und glänzende Zeiten machen die Qualität und das Können der beständigen 19-Jährigen eindrucksvoll deutlich. „Die Leichtathletik hat mir in diesen Jahren wirklich viel Freude gemacht. Ich habe während dieser Zeit eine Menge schöne Erfahrungen sammeln können. Und natürlich bin ich stolz, dass in meiner Bilanz ein deutscher Meistertitel steht", sagt Verena Meisl.

Ihr vor zwei Jahren vollzogener Wechsel zur LG Olympia Dortmund hatte ihr noch einmal einen Schub gegeben. „Dank der tollen Trainingsgruppe und der guten Trainingsbedingungen ist mir der Wechsel von Mülheim-Saarn nach Dortmund leicht gefallen und ich fühle mich hier sehr wohl", zieht sie eine positive Bilanz.

In der vergangenen, leider sehr kurzen Sommersaison trumpfte sie groß auf. Mit erstklassigen 2:06,53 Minuten über 800 und 4:17,84 über 1.500 Meter führt sie die deutsche Rangliste der Klasse W20 an. Da konnte sie die unerwartete 1.500-Meter-Niederlage bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Heilbronn verschmerzen. Sie gibt zu: „Natürlich wollte ich als Favoritin diesen Titel holen. Leider hat es nur für die Vizemeisterschaft gereicht, aber ich habe in diesem Rennen viel gelernt und kann daher nicht sagen, dass mich diese Niederlage sehr geschmerzt hat.“

Meisl hatte sich durch ihre Leistungen für die U20-Weltmeisterschaften in Nairobi qualifiziert, aber diese Titelkämpfe fielen coronabedingt aus. Doch die Dortmunderin ließ sich dadurch nicht entmutigen. „Die WM war zwar mein großes Ziel, aber meine Motivation litt unter der Absage nicht. Ich bin im Allgemeinen niemand, der ständig bestimmte Ziel benötigt, um engagiert weiter zu trainieren", sagt die Maschinenbau-Studentin. „Es ist zwar nicht einfach, Leistungssport und Studium miteinander zu verbinden, aber es hat auch seine Vorteile, denn man kann an der Uni seine Zeit besser einteilen als in der Schule.“ Und sie sieht das auch positiv: „Von der aktuellen Lage profitiere ich sogar in der Hinsicht, dass ich an der Uni keine Live-Veranstaltungen besuchen muss, obwohl manche Dinge dadurch etwas erschwert werden“.

Zum Glück werden die Mittel- und Langstreckler am Stützpunkt Dortmund durch die Corona-Pandemie bei ihrem Training nur sehr wenig eingeschränkt. Verena Meisl hat während des ersten Lockdowns bei ihren Eltern in Mülheim-Saarn gelebt und trainiert und meint: „Obwohl ich sehr gerne mit unserer Gruppe zusammen bin, ist es mir dadurch gelungen, dass ich nichts von meiner Motivation eingebüßt habe.“

Wechsel in die Frauenklasse ist kein Sprung ins kalte Wasser

Der Wechsel in die U23/Frauenklasse wird für sie kein Sprung ins kalte Wasser. Durch mehrere Rennen gegen ältere Konkurrenz hat sie sich auf die höhere Klasse vorbereitet und bei den deutschen Meisterschaften in Braunschweig erkämpfte sie im 1.500-Meter-Finale nach einem mutigen Lauf bereits Rang vier. Ein Wechsel auf längere Distanzen ist für sie trotz guter 10.000-Meter-Zeiten kein Thema, und die 1.500 Meter bleiben weiterhin ihre Hauptstrecke.

Ihr Wunsch für die nächste Saison: „Da ich trotz schneller Zeiten noch nie international am Start war, ist es mein Ziel, mich für internationale Meisterschaften zu qualifizieren und dort endlich einmal Deutschland zu vertreten.“ Verdient hat sie es längst...