Die 30 Meter bei "Berlin fliegt" waren für Gina Lückenkemper viel zu kurz

Ein Leichtathletik-Spektakel zum Abschluss eines ganz starken Sommers: Gina Lückenkemper hat ihre Saison bei „Berlin fliegt“ am Samstagabend vor historischer Kulisse beendet. Beim Sechs-Ländervergleich vor dem Brandenburger Tor war die Sprinterin viermal über 30 Meter gefordert.

Des Weiteren gingen Frauen-Weitsprung und Männer-Stabhochsprung in die Gesamtwertung ein. In der Endabrechnung setzte sich das Team der USA mit 58 Punkten vor dem deutschen Trio (48 Punkte) und Großbritannien (44 Punkte) durch.

Wie erwartet, waren die 30 Meter für Gina Lückenkemper um einiges zu kurz, um Hallen-Weltmeisterin Barbara Pierre (USA) gefährden zu können. Für die Sprinterin der LG Olympia Dortmund gingen Zeiten zwischen 4,22 und 4,26 Sekunden in die Ergebnisliste ein. Das reichte einmal zu Platz zwei und dreimal zu Rang drei in den vier Rennen. „Ich bin vorn ja eher eine Schnecke. Darum bin ich insgesamt schon zufrieden“, zog die 20-Jährige Bilanz. Die Tagesbestzeit lief wie erwartet die starke Starterin Barbara Pierre mit 4,14 Sekunden.

Im Herzen Berlins hatten die Veranstalter eine rund 60 Meter lange blaue Sprintbahn inklusive Auslauf aufgebaut. Für einen Sieg in den vier Läufen gab’s jeweils sechs Punkte. Die Sechsplatzierte erhielt noch einen Punkt. Ein vergleichbares Prozedere gab’s im Weitsprung (mit Melanie Bauschke) und im Stabhochsprung (mit Karsten Dilla). Dort wurden ebenfalls in jeweils vier Durchgängen die Besten ermittelt. In ihren letzten Rennen des Jahres überzeugte Gina Lückenkemper noch einmal mit stabilen Ergebnissen und für sie guten Reaktionszeiten zwischen 0,151 und 0,181 Sekunden.

Gina Lückenkemper: "Es hat sehr viel Spaß gemacht"

„Klar wäre mir eine etwas längere Strecke entgegengekommen. Doch es hat trotzdem großen Spaß gemacht“, sagte Gina Lückenkemper, die nach der langen Saison nun ihren wohlverdienten Urlaub antritt. In den kommenden Wochen wird die Studentin dann auch Revue passieren lassen, dass ihr 2017 Außerordentliches gelungen ist. Schließlich hat sie am 5. August im WM-Vorlauf von London mit 10,95 Sekunden Sport-Geschichte mit der ersten 100-Meter-Zeit einer Deutschen seit 26 Jahren von unter elf Sekunden geschrieben. Insgesamt war „Berlin fliegt“ wieder Werbung für die Leichtathletik. Die extra aufgebauten Tribünen waren voll besetzt. Bei freiem Eintritt verfolgten auch viele neue Fans die Wettbewerbe, die eher zufällig am Wahrzeichen Berlins unterwegs waren. Genau diese Ansprache neuer Zuschauer ist ein Ziel des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). Außerdem ist das Wettkampf-Format mittlerweile ein Export-Schlager. Weitere Ausgaben des Länderkampfes werden in diesem Jahr noch in Paris (13. September) und Rom (September) ausgetragen.

Gesamtergebnis: 1. USA 58 Punkte, 2. Deutschland 48, 3. Großbritannien 44, 4. Italien 33, 5. Frankreich 30, 6. Spanien 12.