Mit diesem Beginn hatte der 15- jährige Dülmener gute Aussichten auf die von ihm selbst als Ziel gesteckten 5450 Punkte und damit auf einen der vorderen Plätze..
Zu diesem Zeitpunkt betrug die Differenz zu dem vor ihm liegenden Zweiten Marcel Meyer (TK Hannover) 29 und zum Führenden Jonas Freyler (TV Homburg) 48 Punkte.
Den Rückstand auf die Beiden hatte sich der Dülmener nicht ganz unerwartet gleich zu Beginn in der ersten Disziplin, dem 100 m Sprint, der sein Schwachpunkt war, eingehandelt. Er war mit seinen 12,76 Sekunden etwa eine Sekunde langsamer als die vor ihm Liegenden und damit zum Auftakt nur Siebenter. Schon in der zweiten Disziplin, dem Diskuswurf, in dem ihm mit 51,75m eine neue persönliche Bestleistung gelang, konnte er sich auf den vierten Rang vorschieben. Im nachfolgenden Stabhochsprung schaffte er mit 3,50m ebenfalls eine persönliche Bestleistung und sein 52,21m-weiter Speerwurf (letzte Disziplin am ersten Tag), in dem er seine Bestleistung vom Mai dieses Jahres nur knapp verfehlte, war weitester Wurf aller Teilnehmer und 653 Punkte wert.
Der zweite Wettkampftag begann mit einer persönlichen Bestzeit
Der zweite Wettkampftag begann um 10:45 Uhr mit dem 80m-Hürdenlauf, in dem David Schepp seine bestehende Bestleistung um 0,21 auf 11,56 Sekunden verbesserte, aber wie schon im 100m -Sprint aufgrund seiner zu geringen Schnelligkeit der Konkurrenz gegenüber Punkte verlor und auf Rang Vier abrutschte. Um 12 Uhr dann der Weitsprung, in dem der Dülmener mit 5,74m ordentlich sprang, in Anbetracht seiner Bestweite von 6,13m aber hinter den Erwartungen etwas zurück blieb. Auch der Kugelstoßwettkampf, den er mit seinem besten Versuch mit 14,29 m abschloss, brachte ihn vorerst in der Platzierung nicht weiter nach vorne, da die direkten Konkurrenten teilweise Bestleistungen stießen. Im Hochsprung wollte David den endgültigen Angriff starten, zumal er in der deutschen Hochsprungrangliste auf Platz zwei rangiert und seinen Mitstreitern hoch überlegen war. Nach dem Ausscheiden sämtlicher Konkurrenten stieg David bei 1,72m in den Wettkampf ein und meisterte 1,90m souverän. Somit ließ er seine Mitstreiter fast 20 Zentimeter hinter sich und belohnte sich mit 671 Punkten, die ihn bis auf 52 Punkte an den Führenden heran- brachten und ihn zum ersten Mal auf Platz zwei verweilen ließen. Jetzt war von Platz eins bis drei alles möglich. Doch als letzte und neunte Disziplin stand der 1000m-Lauf an, die ungeliebte Disziplin fast aller Mehrkämpfer nach zwei kräfteraubenden Wettkampftagen. Wollte David den Homburger Jonas Freyler noch von der Spitze verdrängen, musste er ihm auf den zweieinhalb Stadionrunden etwa zwölf Sekunden abnehmen und zugleich ein Auge auf den Drittplatzierten Marcel Meyer haben, der nur einen zwei Sekunden Rückstand auf David aufwies. Bis zur 400m-Marke verlief das Rennen wie geplant. Der Vorsprung auf Jonas Freyler war schon auf gute zehn Sekunden angewachsen, und David konnte direkt hinter Marcel Meyer bleiben. Als dieser dann zu einem Zwischenspurt anzog und sich schnell eine Lücke von zehn Metern auftat, konnte David nicht mehr folgen. Mit einer Zeit von 3:04,42 Minuten nahm David zwar dem Erstplatzierten 29 Sekunden ab, der aber zu diesem Zeitpunkt Drittplatzierte Meyer lief überragende 2:57,02 Minuten und holte sich mit 5511 Punkten den Titel vor David Schepp der 5479 Punkte erreichte und seinen zweiten Platz verteidigte. Damit belohnte sich der Dülmener mit einer Verbesserung um 453 Punkten zu seiner im Vorjahr erbrachten Leistung wieder mit der Deutschen Vizemeisterschaft und ebenso mit neuem Westfalenrekord im Neunkampf in der M15.
„Mein Jahresziel von 5450 Punkten habe ich erreicht. Es ist schön, dass die Vizemeisterschaft dabei herausgekommen ist“, war das Fazit des 15Jährigen. Dem hatten die beiden mitgereisten Trainer Michael Hornig und Thomas Bless nichts mehr hinzuzufügen.