Auch im Spitzensport ist die vollständige Gleichstellung von Mann und Frau noch lange nicht erreicht. So zeigten in der Vergangenheit beispielsweise verschiedene Studien, dass sich etwa 85 Prozent der Sport-Medienberichte in Deutschland auf männliche Athleten und deren Disziplinen fokussieren. Auch verdienen Frauen im Spitzensport deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen. Und deutlich weniger Frauen gehen dem Trainer-Beruf nach.
„Mehr weibliche Vertrauenspersonen“
„Wir brauchen mehr weibliche Vertrauenspersonen, speziell bei geschlechterspezifischen Fragestellungen. Beispielsweise bei der Trainings-Ausrichtung im Hinblick auf Zyklusbeschwerden ist eine Frau als Ansprechpartnerin oftmals eher gefragt als ein Mann“, sagte Stein zur Thematik, dass weniger Frauen den Trainer-Beruf ausüben als Männer.
Auch seien gemischte Trainerteams ihrer Erfahrung nach oftmals leistungsfähiger. Frauen müssten daher offensiv auf ihre Talente angesprochen und unterstützt werden.
Vielseitigkeit des Trainer*innenberufs
„Im DLV ist es so, dass in der Cheftrainer-Etage mehr Frauen als Männer vertreten sind. Aber natürlich müssen auch wir in den Bundestrainer-Teams nachsteuern. Wir arbeiten daran, Nachwuchs – auch weiblichen – zu generieren. Unter anderem haben wir ein Trainer-Referendariat ins Leben gerufen, mit dem langfristig junge Leistungssportlerinnen und Leistungssportler in den Trainerberuf gelenkt werden sollen. Dabei gibt es bereits einen großen Anteil an weiblichen Bewerbern.“
Abschließend hob Annett Stein nochmals die Vielseitigkeit des Trainerberufs hervor: „Es ist ein wunderbarer Beruf. Wir arbeiten mit Menschen zusammen, die ein besonderes Talent besitzen und dem Sport mit Leidenschaft nachgehen – das bereitet sehr viel Freude.“