„Mein Schrei nach dem Zieldurchlauf war pure Freude. Wenn man als Führende der Jahresbestenliste hierher fährt, spürt man schon Erfolgsdruck. Ich war froh, diesem gerecht worden zu sein", erklärte die überglückliche Dortmunderin. Kurz nach dem Start hatte sie einen Stolperer. Die Ursache war ihr nicht bekannt: „Ich hab kurz die Kontrolle über den Fuß verloren. Nach den 11,01 Sekunden im Vorlauf hab ich im Finale mit einer Zeit unter elf Sekunden geliebäugelt. Umso mehr ärgere ich mich über den Stolperer. Es hat noch nicht sollen sein“, bemerkte Deutschlands schnellste Sprinterin.
Fünfter 100 m-Titel für Julian Reus
Im 100 m-Sprint der Männer ließ es Julian Reus (TV Wattenscheid), der in Erfurt seinen Lebensmittelpunkt hat, im Vorlauf mit 10,46 Sekunden recht gemächlich angehen. Im Zwischenlauf gab er schon deutlich mehr Gas und erzielte 10,16 Sekunden. Was er zurzeit wirklich darauf hat, demonstrierte er knapp eine Stunde später, als er die 100 Meter in 10,10 Sekunden heruterfegte und damit seinen fünften Titel auf der kurzen Sprintstrecke gewann. Der 29-Jährige unterbot damit die WM-Norm um zwei Hundertstelsekunden. Auch für Julian Reus gehen die Titelkämpfen in Erfurt noch nicht zu Ende. Am zweiten Wettkampftag hat er noch zwei weitere Titelchancen über 200 m und 4 x 100 m.
Im 100-m-Hürdensprint konnte sich mit Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid) die Favoritin in 12,82 Sekunden durchsetzen. Dabei hatte sich die angehende Lehrerin kurz zuvor noch einen viralen Infekt eingefangen. „Ich hab es vor allem in den Beinen gemerkt. Und es waren Zweifel da, ob die Form noch vorhanden ist. Das war eine ganz andere Situation als bisher,“ befand die Olympia-Teilnehmerin von Rio nach ihrem Triumpf.