Zahlreiche starke Leistungen beim Soester Stabhochsprung-Festival

Karsten Bober und Thomas Franke aus dem Organisationsteam des LAZ Soest hatten zum siebten Stabhochsprung-Festival ins Soester Schulzentrum eingeladen – und 100 Springerinnen und Springer aus ganz Deutschland reisten am Sonntag nach Soest. Wie in den Vorjahren fand dort wieder eine atemberaubende Flugshow statt, bei der die Zuschauer zahlreiche starke Leistungen bejubeln konnten.

So steigerte Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen) als überlegener Sieger seine persönliche Jahresbestleistung um zehn Zentimeter auf respektable 5,60 Meter und erfüllte damit exakt die Norm für die Europameisterschaften in Berlin. Der Deutsche Meister aus dem Vorjahr ist damit bereits der vierte Stabhochspringer des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), der in diesem Jahr die EM-Vorgabe geschafft hat.

Der Schützling von Christine Adams, der in Soest seine Bestleistung nur um einen Zentimeter verpasste, macht sich nun Hoffnungen, sowohl an der U20-WM in Tampere (Finnland) als auch an der EM in Berlin teilzunehmen. „Terminlich ist beides machbar und in Berlin vor heimischem Publikum zu springen, wäre eine großartige Sache für mich. Aber ich muss mich erst einmal bei der DM in Nürnberg gegen die anderen durchsetzen“, betonte Bo Kanda Lita Baehre. Mit seiner Vorstellung in Soest zeigte sich der junge Leverkusener nicht ganz zufrieden: „Die 5,60 Meter bin ich 2017 schon einmal in der Halle gesprungen. Natürlich möchte ich, dass es für mich immer höher geht. Für heute ist es okay, insgesamt aber noch nicht“, lautete sein Fazit.

Den Wettbewerb der Frauen gewann Friedelinde Petershofen (SC Potsdam), die sich über 4,35 Meter schwang und damit ihre persönliche Jahresbestleistung um zehn Zentimeter steigerte. Die Dritte der Deutschen Hallenmeisterschaften hatte zuletzt mit Rückenproblemen zu kämpfen, die sie sich beim Turnen zugezogen hatte. „Daher ist es für mich wichtig, dass ich zurzeit viele Sprünge absolviere, damit ich wieder richtig reinkomme“, erklärte die 23-jährige Potsdamerin.

Katharina Bauer (TSV Bayer 04 Leverkusen), die sich im April in Köln einer Herz-Operation unterzogen hat, meisterte sieben Wochen nach diesem Eingriff 4,25 Meter. „Ich habe bisher lediglich vier Technik-Einheiten absolviert. Zudem bin ich erstmals im Freien mit 16 Schritten angelaufen und mit einem 4,60 Meter langen Stab gesprungen. Daher bin ich mit meiner Leistung hochzufrieden. Ich fühle mich eigentlich so, als ob nichts gewesen wäre“, befand die Deutsche Hallenmeisterin. Die Athletin von Leszek Klima möchte sich für die Europameisterschaften in Berlin qualifizieren. Die Norm von 4,45 Meter hofft sie bereits am kommenden Wochenende in Zweibrücken zu schaffen. „Die Höhe hätte ich schon heute meistern können. Allerdings hatte ich Probleme damit, dass der Wettkampf über eine Stunde später begann. An das lange Aufwärmen bei hohen Temperaturen muss ich mich erst wieder gewöhnen“, sagte Katharina Bauer, die die erste Stabartistin der Welt ist, die mit einem Defibrilator springt.

Leni Freyja Wildgrube (SC Potsdam), die die Norm für die U18-WM im ungarischen Györ schon abhaken konnte, gefiel als Siegerin der Klasse U18 mit 4,15 Metern. „Alle meine Sprünge haben sich bei mir heute sehr gut angefühlt. Daher bin ich mit meiner Höhe heute nicht ganz so zufrieden. 4,30 Meter müssten für mich in nächster Zeit drin sein“, bemerkte die U18-Vizeweltmeisterin 2017.

Zoe Jakob meistert WM-Norm

Große Freude herrschte bei Zoe Jakob (LG Olympia Dortmund), die sich von 3,90 Meter auf 4,05 Meter steigerte. Die Athletin von Kai Atzbacher erfüllte damit exakt die Norm für die U20-Weltmeisterschaften. Zoe Jakob ist auch eine erfolgreiche Kanutin (2017 Vize-Weltmeisterin) und hat sich in dieser Sportart schon für die WM vom 15. bis 22. Juli im italienischen Ivra qualifiziert. Daher hofft die 18-Jährige, dass ihr WM-Traum auch in der Leichtathletik in Erfüllung geht. Zwei WM-Teilnahmen in einem Jahr in zwei verschiedenen Sportarten – das haben vor ihr wahrscheinlich nur wenige Sportlerinnen geschafft.