„Ich freue mich über diese großartige Medaillenausbeute. Auch auf den Plätzen vier bis zehn waren wir hervorragend vertreten. Diese Gesamtbilanz ist das Resultat der hervorragenden Arbeit, die in unseren Vereinen geleistet wird – auch in unseren kleineren. Wer hätte nämlich damit gerechnet, dass der CLV Siegerland zwei Deutsche Meisterinnen stellen würde? Wir verfügen in Westfalen über eine große Vielfalt und Variabilität. Ich danke allen, die mit zu den großartigen Erfolgen von Ulm beigetragen haben", erklärte FLVW-Vizepräsident Leichtathletik, Peter Westermann, zum Abschluss der Titelkämpfe in Ulm.
Der Vorsitzende des Verbands-Leichtathletik-Ausschusses (VLA), Bernhard Bußmann, war ebenfalls begeistert von dem fantastischen Abschneiden der westfälischen Athletinnen und Athleten im Ulmer Donaustadion: „Unsere herausragende Leistungsbilanz in Ulm knüpft nahtlos an die internationalen Erfolge der vergangenen Wochen bei der U20-EM und der U18-WM an. Die Medaillenausbeute dürfte das beste Ergebnis für Westfalen bei einer deutschen Jugendmeisterschaft seit vielen Jahren sein. Der VLA gratuliert ganz herzlich allen Medaillengewinnern, Platzierten, Trainerinnen, Trainern und Betreuern aus den westfälischen Vereinen zu den äußerst positiven Ergebnissen.“
Am Abschlusstag stellte Julia Ritter (TV Wattenscheid) ihre Stärke erneut unter Beweis. Nach ihrem Erfolg im Diskuswerfen (55,25m) holte sich die 18-Jährige im Kugelstoßen mit einem Weltklasse-Stoß von 16,52 Metern ihre zweite Goldmedaille an diesem Wochenende. „Mit meinem Wettkampf bin ich sehr zufrieden, auch wenn er etwas schleppend losging. Meine Trainingspartnerin Hanna Meinikmann und ich haben aber intern eine Wette abgeschlossen. Ich musste ihr mehr als einen Meter abnehmen, da war der Ansporn groß, nochmal eine richtig gute Weite zu stoßen. Jetzt wird sie uns eine Flasche alkoholfreien Sekt spendieren“, lachte Julia Ritter im Anschluss an das Kugel-Finale.
Trainingspartnerin Hanna Meinikmann hatte sich im Finale ebenfalls hervorragend präsentiert. Die Dritte der Deutschen Jugendbestenliste und U20-EM-Teilnehmerin beförderte die Kugel im zweiten Durchgang auf 15,48 Meter. Diese Weite bedeutete für sie eine neue persönliche Bestleistung und Platz zwei im Kugelstoß-Finale.
Bei der Durchsicht der Ergebnisliste freute sich Peter Westermann besonders über das hervorragende Abschneiden der westfälischen Viertelmeiler über 400 Meter. Drei von ihnen hatten sich für das Finale qualifiziert. Am schnellsten unterwegs war Manuel Sanders (TSG Dülmen), der in der neuen persönlichen Bestzeit von 46,63 Sekunden zur Goldmedaille stürmte. Der Dülmener hatte nach seinem siebten Rang bei der U20-EM in Grosseto (Italien) sein Training zurückgefahren – offensichtlich mit Erfolg.
Für eine große Überraschung sorgte auch Florian Colon Marti, der im Finale über 400 Meter mit der neuen persönlichen Bestleistung von 47,30 Sekunden Silber gewann. „Ich kann es gar nicht glauben, Platz zwei und auch noch neue Bestzeit. Ich bin so froh, dass ich auf den Punkt fit war und endlich zeigen konnte, was ich in mir steckt,“ erklärte der Wattenscheider. Nicht vergessen sollte man auch die gute Vorstellung von Lorenz Niedrig (TuS 09 Erkenschwick), der in dem schnellen Rennen in 48,01 Sekunden auf dem undankbaren vierten Rang landete.
Dreifach-Erfolg für Westfalen in der 4x100m-Staffel der Klasse U20
Die 4x100m-Staffel der weiblichen Jugend U20 war eine klare westfälische Angelegenheit. Der TV Gladbeck, der die Sprintstaffel schon in der Halle gewonnen hatte, setzte sich in der Besetzung Selina Stütz, Neele Schuten, Meike Gerlach und Lena Böhmer in respektablen 46,20 Sekunden vor dem TV Wattenscheid (46,33 sek) und dem SC Preußen Münster (47,25 sek) durch.
Im 1.500m-Lauf der weiblichen Jugend U20 erkämpfte sich Patricia de Graat (LG Olympia Dortmund) in 4:34,20 Minuten wie schon der Halle die Vizemeisterschaft. Ihre Teamkollegin Franziska Käppler, die bei den Dortmunderinnen die Aufsteigerin der Saison 2017 ist, spielte im 800m-Lauf ihre enorme Spurtstärke aus und sicherte sich Bronze in 2:10,62 Minuten.