Westfälischer Nachwuchs reist mit guten Medaillenaussichten nach Sindelfingen

Die Leichtathletik-Fans schauen am Wochenende nach Sindelfingen, wo im dortigen Glaspalast die deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften stattfinden. Im westfälischen Aufgebot befinden sich gleich mehrere Medaillen-Kandidaten.

Die besten Titelaussichten hat Constantin Rutsch (LG Olympia Dortmund), der im Stabhochsprung die aktuelle DLV-Bestenliste momentan mit 5,10 m anführt. Der Schützling von Kai Atzbacher hat bereits 2018 den Titel im Freien gewonnen. Bei einer Pressekonferenz im Vorfeld der Titelkämpfe verriet er seine Strategie: „Ich werde nicht pokern, sondern auf Nummer sicher springen. Gerade im Stabhochsprung kann immer was passieren.“

Gleich sechs Stäbe nimmt der 18-jährige Dortmunder mit nach Sindelfingen, die er je nach Höhe einsetzt. Joshua Fadire (LG Bünde-Löhne) verbesserte sich bei den westfälischen Jugendmeisterschaften in Bielefeld auf 4,85 m. Falls er diese Leistung in Sindelfingen bestätigt, kann er bei der Medaillenvergabe ein ernsthaftes Wort mitsprechen.

Im Kugelstoßen der männlichen Jugend liegt die Spitze dicht zusammen, sodass der Ausgang offen ist. Für Timo Northoff (TV Wattenscheid), der in dieser Saison schon 18,02 m erzielte, ist von Platz eins bis drei alles drin. Elias Schreml (LG Olympia Dortmund) hat für die 1.500 Meter und 3.000 Meter gemeldet. Über welche Distanz der 10.000 m-Meister startet, wird er erst vor Ort entscheiden. Unabhängig von seiner Wahl hat er auf beiden Strecken Medaillenchancen.

Bei den Mädchen ruhen die westfälischen Hoffnungen vor allem auf Brenda Cataria-Byll (LG Olympia Dortmund), die sich über 400 Meter mit 55,67 Sekunden auf dem dritten Platz der Meldeliste befindet. Allerdings hat die frühere deutsche U18-Meisterin ihr Potenzial in diesem Winter noch nicht ausgeschöpft, sodass sie sicherlich noch weiter nach vorn kommen kann.

Die deutsche U18-Meisterin Verena Meisl (LG Olympia Dortmund) steht für 800 Meter und 1.500 Meter in der Meldeliste. Auch sie hat die Chance, mit einer Medaille die Heimreise anzutreten. Bemerkenswert ist, dass der FC Schalke 04 mit Lea Kruse, Clara Braun, Ricarda Remus und Amelie Klug gleich vier Läuferinnen über 1.500 Meter ins Rennen schickt. In der 4 x 200-m-Staffel der weiblichen Jugend rangiert der TV Wattenscheid mit 1:40,73 Minuten auf dem zweiten Rang, sodass auch in diesem Wettbewerb für Westfalen eine Medaille möglich ist. 

Titelkämpfe eine erste Standortbestimmung für die U20-EM in Boras

Knapp 1.000 Athletinnen und Athleten reisen zu den deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften mit Winterwurf nach Sindelfingen. Der Glaspalast ist als Veranstaltungsort von Titelkämpfen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) eine feste Konstante und das Organisationsteam bestens eingespielt. „Deshalb freuen wir uns, dass wir auch dieses Jahr wieder Gast sein dürfen", sagte U20-Bundestrainer Dietmar Chounard am Mittwoch bei einer Pressekonferenz anlässlich der bevorstehenden Nachwuchs-Meisterschaften.

Unter den Talenten, die sich am Wochenende messen, sind die zukünftigen Mitglieder der Olympiamannschaften für 2024 und 2028. Die Jugend-Hallen-DM ist außerdem eine wichtige Durchgangsstation auf dem Weg zum internationalen Nachwuchs-Höhepunkt im Sommer: Die Leistungen in Sindelfingen sind ein erster Fingerzeig potenzieller Teilnehmer für die U20-Europameisterschaften in Boras (Schweden / 18. bis 21. Juli).