Bärbel Engster hatte bis zum Schluss noch Kontakt zur langjährigen Geschäftsführerin des OSC Dortmund. „Nanny hat einige Jahre eine schwierige Phase durchlebt, doch zuletzt ging es ihr wieder gut,“ berichtete die mehrfache deutsche Seniorenmeisterin.
Obwohl sich Nanny Kasigkeit vor 20 Jahren weitgehend aus der Leichtathletik zurückzog, war ihr Name im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) und im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) weiter präsent. Die frühere Brauerei-Angestellte arbeitete weitgehend im Stillen und war die große Strippenzieherin hinter den Kulissen. „Sie konnte Strippenziehen, wo andere noch nicht einmal einen Bindfaden erkannten,“ heißt es bei Facebook.
Nanny Kasigkeit koordinierte das Meldewesen ihres Vereins und stand ihren Athletinnen und Athleten in guten und schlechten Zeiten wie eine Mutter zur Seite. Sie und ihr leider viel zu früh verstorbener Ehemann Dieter Kasigkeit sorgten dafür, dass der OSC Dortmund mit dem Gewinn zahlreicher nationaler und internationaler Meisterschaften in den 80er und 90er Jahren seine Blütezeit erlebte. Auch ihre Söhne Lars und Volker waren erfolgreiche Leichtathleten. Lars kam in der 4x400m- Vereinsstaffel bei deutschen Meisterschaften sogar mehrfach zu Titelehren.
Nanny Kasigkeit hat für den Sport gelebt
„Nanny Kasigkeit hat für den Sport gelebt. Sie war Ansprechpartnerin für jeden von uns und hat sich große Verdienste im Bereich der Leichtathletik erworben,“ würdigte Doppel-Olympiasiegerin Annegret Richter einmal das unermüdliche Engagement der langjährigen OSC-Geschäftsführerin. Auch im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen wurde man auf die sympathische und fachkundige Dortmunderin aufmerksam. So war sie von 1986 bis 1995 FLVW-Frauenwartin. In dieser Funktion arbeitete sie bei mehreren Länderkämpfen sowie bei zahlreichen deutschen und westfälischen Meisterschaften in verantwortlicher Position mit. Aufgrund ihres großen Engagements in der Leichtathletik erhielt Nanny Kasigkeit vom DLV und FLVW die Ehrennadeln in Gold und Silber.
Am 14. Februar wurde die profilierte Leichtathletik-Mitarbeiterin im Kreise ihrer Familie verabschiedet. Die westfälischen Leichtathleten werden ihrer in Hochachtung und Dankbarkeit gedenken.