Westfälische Athleten erringen viermal Gold bei den Deutschen U23-Meisterschaften

Vier Titel gewannen die westfälischen Nachwuchs-Leichtathleten bei den deutschen U23- Meisterschaften in Heilbronn. Einen Doppelsieg landeten die Wattenscheider Diskuswerferinnen: Julia Ritter und Annina Brandenburg belegten die Plätze eins und zwei. Wobei Julia Ritter der Konkurrenz weit enteilte.

Ihre Siegesweite von 54,42 Metern war an diesem Wochenende eine Klasse besser als die der Mitbewerberinnen. Vereinskollegin Annina Brandenburg kam auf starke 48,87 Meter. Einen sehr guten fünften Platz schaffte Korinna Lömker (46,76 Meter), Franziska Folz wurde Zwölfte mit 41,04 Metern. Nicht ganz erfolgreich verlief es dann für das Wattenscheider Werfer-Team am zweiten Wettkampftag im Kugelstoßen. Julia Ritter wurde Vierte mit einer Weite von 16,24 Metern, Hanna Meinikmann schaffte den sechsten Platz (15,26 Meter) und  Annina Brandenburg wurde Achte mit einer Weite von 14,17 Metern.

Gold holte sich der Wattenscheider Hammerwerfer Alexei Mikhailov. Der Neuzugang des TV Wattenscheid 01 gewann in seiner ersten Saison im blau-weißen Trikot den Junioren-Meistertitel überlegen mit einer Weite von 66,68 Metern. Das waren über vier Meter mehr als der Zweitplazierte. Überzeugender kann man eine Meisterschaft nicht gewinnen.

Die Goldmedaille sicherte sich dazu die Junioren-Sprint-Staffel der Männer über 4x100m. Kristian Thies, Philipp Trutenat, Carlo Weckelmann und Noel-Philippe Fiener kamen im Finale auf die Zeit von 40,73 Sekunden – ein bisschen schwächer als noch im Halbbfinale (40,32 sek), aber dennoch souverän.

Bronze gab es im Einzel über die 100 Meter der Männer: Philipp Trutenat, kam im Finale auf den dritten Rang (10,56 sek). Zum 3x1.000-Meter-Finale traten 17 Staffeln an und die LG Olympia Dortmund  schickte zwei reine Jugendteams ins Rennen. Steffen Baxheinrich übernahm für die erste Formation nach 600 Metern die Spitze und schickte Maximilian Feist mit 25 Metern Vorsprung auf seinen Teilabschnitt. Der musste sich jedoch dem Angriff von Robert Baumann, dem Sohn des Olympiasiegers. erwehren, ließ ihn routiniert aufschließen, um dann davon zu ziehen. Nach etwa 2:27 min für seine Teilstrecke übergab er an Elias Schreml, der ebenfalls mit rund 2:27 min gestoppt wurde und nichts mehr anbrennen ließ. Nach glänzenden 7:26,37 Minuten gehört dem Trio der Titel. Auf Rang sieben  beendete die zweite Vertretung der LG Olympia Dortmund mit Sebastian Nihues, Max Norres und Constantin Feist nach 7:41,02 Minuten das Rennen und machte die hervorragende Leistungsdichte der Dortmunder Leichtathletik-Vereinigung deutlich.

Christina Honsel springt mit 1,81 Meter auf den Silber-Rang

Christina Honsel behielt die Nerven, als sie durch einen Fehlversuch bei 1,74 Metern auf Platz sieben abgerutscht war. Aber dann meisterte sie mit dem zweiten Anlauf erstklassige 1,81 Meter, stellte ihre bisherige Bestmarke ein und bejubelte „Silber“. Für Johanna-Marie Bechthold war es ein anstrengender Einsatz. Viermal musste sie am ersten Tag die Spikes schnüren und wurde von Rennen zu Rennen besser. Zunächst stellte sie zusammen mit Laura Stratmann, Nina Braun und Lea Kurdelbaum in 46,25 Sekunden die Finalteilnahme über 4x100m sicher, dann entschied sie den ersten 100-Meter-Vorlauf in Bestzeit von 11,58 Sekunden für sich. Im Halbfinale legte sie mit vorzüglichen 11,50 Sekunden noch einmal zu, ehe sie in der Entscheidung in der gleichen Zeit auf Rang drei stürmte. „Johannas Start war im Finale optimal und auch das Finish war hervorragend. Dennoch blieb sie immer locker", beobachtete der Teamleiter Sprint der LG Olympia Dortmund, Sebastian Fiene.

Riesen-Pech dagegen für die lange verletzte Nina Braun. Sie hatte sich im Halbfinale auf tadellose 11,82 Sekunden verbessert, rannte aber um eine Tausendstel Sekunde am Finale vorbei und war entsprechend enttäuscht. Sie wurde durch Bronze über 4x100 Meter entschädigt. Das Dortmunder Quartett in der Besetzung Laura Stratmann, Johanna Marie Bechthold, Nina Braun und Lea Kurdelmann umrundete das Oval in guten 46,51 Sekunden. Silber in 46,42 Sekunden ging an den TV Gladbeck, für den im Finale Kira Lipperheide, Neele Schuten, Meike Gerlach und Lena Böhmer rannten. 

Nach der Hälfte der verbummelten 1.500-Meter-Entscheidung wurde Patricia de Graat (LG Olympia Dortmund) durch eine Gegnerin recht rustikal gerempelt und kam zu Fall. Aber sie gab nicht auf, kämpfte sich mit tollem Einsatz wieder an das Feld heran und eroberte mit einer 64er Schlussrunde nach 4:49,10 Minuten unerwartet Bronze, obwohl sie sich nur das Erreichen des Finales zum Ziel gesetzt hatte. Mit 47,81 Sekunden qualifizierte sich Manuel Sanders (Preußen Münster) für das 400m-Finale, in dem er sich in 47,11 Sekunden den dritten Platz erkämpfte