„Ich habe mich zu Beginn recht schwer getan, bin dann aber immer besser in den Wettbewerb kommen,“ berichtete Philipp Menn, der zwei Wochen zuvor bei den westfälischen Hallenmeisterschaften in Dortmund mit seiner Steigerung auf 7,71m bereits auf seine augenblicklich gute Form aufmerksam gemacht hatte.
Der neue NRW-Meister, dem der Wettkampf in Leverkusen mit 11 Uhr etwas zu früh begann, richtet nun seinen Fokus auf die deutschen Meisterschaften in Leipzig: „Ich weiß, dass die Konkurrenz im Weitsprung momentan recht dicht beieinander liegt, aber nach meinen zuletzt gezeigten Leistungen müsste für mich eine Medaille möglich sein,“ zeigt er momentan großes Selbstbewusstsein.
Alyn Camara, der 2016 den Weitsprung-Titel in der Halle und im Freien gewann, hakte seinen zweiten Rang hinter dem Youngster Philipp Menn mit dem Wort Anfangsschwierigkeiten ab, denn er bestritt in diesem Winter seinen ersten Wettkampf. „Mit meinem neuen Trainer Charles Friedek habe ich bei mir einige technische Umstellungen vorgenommen, die ich jetzt erst einmal verinnerlichen muss. So habe ich unter anderem meine Anlaufstruktur verändert. Da muss ich bei meinen ersten Schritten erst einmal Ruhe hineinbringen. Dann klappt es sicherlich bei den nächsten Wettkämpfen besser für mich. Ich freue mich jetzt schon auf das Hallen-Meeting am kommenden Wochenende in Gent,“ erklärte der 27-jährige Kölner. Das gute Bild im Weitsprung rundete der in zuletzt recht konstant springende Stephan Zenker (TV Gladbeck) als Dritter mit 7,58m ab.
Der noch zur Jugendklasse zählende Lita Baehre Bo Kanda (Bayer Leverkusen), der bei den Nordrhein-Meisterschaften bereits 5,40m meisterte, stellte sich der Männer-Konkurrenz und setzte sich mit 5,30m vor seinen beiden Teamkollegen Robin Pieper (5,10m) und Jonas Efferoth (5,10m) durch. Wie eine Woche zuvor in Dortmund versuchte sich der Zweite der letztjährigen U18-EM dreimal vergeblich an der Höhe von 5,45m. „Technisch war ich heute gut drauf. Wesentlich besser als in Dortmund. Vielleicht hat mir heute ein wenig die Konkurrenz gefehlt. Die Höhe von 5,45m ist für mich aber auf jeden Fall drin,“ gibt sich der Schützling von Christine Adams optimistisch.
Monika Zapalska mit schneller Hürdenzeit
Im 60m-Hürdensprint der Frauen war Monika Zapalska (TV Wattenscheid) bereits im Vorlauf mit 8,39 Sekunden die Schnellste. Im Finale konnte sich die 22-jährige Wattenscheiderin noch auf 8,25 Sekunden steigern und setzte sich damit recht deutlich vor Tanja Heitgen (LT DSHS Köln, 8,50 Sek) und Lisa Steinhage (LG Kreis Gütersloh, 8,60 Sek) durch. Trotz ihres souveränen Erfolges übte Monika Zapalska nach dem Rennen ein wenig Selbstkritik: „Ich bin an den ersten Hürden noch nicht aggressiv genug gewesen. Bei etwas mehr Angriffslust kann ich sicherlich noch schneller sein,“ mutmaßt Monika Zapalka, die noch in diesem Winter ihre persönliche Bestzeit von 8,11 Sekunden unterbieten möchte.
Über 200m verbesserte Josefina Elsler (LC Paderborn) ihre Jahresbestzeit von 24,37 auf 23,93 Sekunden und war damit deutlich schneller als Karin Schöne (TV Gladbeck, 24,31 Sek) und Olympiateilnehmerin Lara Hoffmann (LT DSHS Köln, 24,39 Sek.). „Ich wollte unter 24 Sekunden laufen. Das habe ich heute geschafft. Die Zeit von 23,93 Sekunden bildet für mich eine gute Ausgangslage für die deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig, wo ich meine Bestzeit von 23,78 Sekunden unterbieten möchte,“ erklärte die sichtlich zufriedene Paderbornerin.
Große Freude herrschte auch bei Jonas Breitkopf (SC Preußen Münster), der bei den Männern über 200m als Überraschungssieger seine zwei Jahre alte Bestzeit von 21,79 auf 21,61 Sekunden steigerte. Im Dreisprung wäre alles andere als ein Erfolg von Klaudia Kaczmarek (LAZ Rhede), die 12,83m erreichte, eine Überraschung gewesen. Über 400m steigerte sich Djamila Böhm (ART Düsseldorf) um zwei Zehntelsekunden auf beachtliche 54,21 Sekunden und schuf damit eine gute Grundlage für eine schnelle 400m-Hürdenzeit in den Sommermonaten.
In den Jugendwettbewerben gefiel vor allem Neele Schulten (TV Gladbeck) mit ihrem Doppelerfolg über 200m in 24,35 Sekunden und über 60m-Hürden in 8,61 Sekunden. Dabei blieb die Athletin von Heiner Preute deutlich unter ihren bisherigen Bestzeiten von 24,78 und 8,78 Sekunden.