Nach Seuchenjahren mit Verletzungen und diesem Jahr 2016 mit Erfolgen und Rückschlägen hat sie wieder Ziele. Hallensaison? Natürlich macht sie eine! „Und da ist dann auch die Quali für die EM mein Ziel. Im Sommer will ich auch die Weltmeisterschafts-Norm angreifen, ich backe doch jetzt keine halben Brötchen“, erklärt die mehrfache Deutsche Meisterin und Hallenmeisterin. In diesem Sommer war sie nah dran an der EM-Teilnahme in Amsterdam – doch die Norm-Erfüllung kam zu spät. Dennoch waren die 4:08,14 Minuten im finnischen Turku ein läuferisches Ausrufezeichen. Beim Angriff auf die Olympia-Norm im belgischen Kortrijk rannte die Wattenscheiderin wie entfesselt und stürzte 50 Meter vor dem Ziel und dem möglichen Triumph. An beide Rennen hat sie gute Erinnerungen, dennoch hat der Sommer Kraft gekostet und Denise Krebs zutiefst frustriert: „Es war in diesem Jahr wirklich alles dabei, die Enttäuschung war unterm Strich mega-groß. Klar: Ich bin die Norm zu spät gerannt. Aber ich wusste auch, dass es mit meinen 4:21 Minuten aus dem Vorjahr schwierig wird, passende Rennen zu bekommen.“ Da macht man sich nach dem Saisonende schon Gedanken: „Ich war sehr nah am Rücktritt. Unfassbar nah. Zum zweiten Mal bin ich knapp an der Olympia-Teilnahme gescheitert, zum zweiten Mal musste ich mir Olympia im Fernsehen angucken – was ich im Übrigen nicht getan habe.“
Zahlreiche Entbehrungen
Es sind die Momente, in denen man auch an die Entbehrungen denkt, die der Leistungssport mit sich bringt: „Wir haben keine Feiertage, keine Sonntage. Ich habe doch letztes Weihnachten nicht mal ein Plätzchen gegessen, um topfit zu sein.“ Inzwischen denkt die Wattenscheiderin von Jahr zu Jahr, selbst die „Heim-EM“ in Berlin 2018 ist noch weit weg. Und die angehende Journalistin hat auch Ambitionen jenseits der aktiven Leichtathletik: „Ich habe berufliche Ziele, und die werden größer. Im nächsten Jahr will ich meinen Bachelor-Abschluss machen.“ Aber natürlich soll es 2017 auch sportlich laufen – und die Normen sollen pünktlich fallen: „Ich glaube nach wie vor, dass ich ein Rennen finde, in dem wirklich alles passt.“