Vorbildliche Organisation bei den westfälischen Seniorenmeisterschaften

Zum Schluss waren alle bei den Offenen Westfälischen Seniorenmeisterschaften in Paderborn zufrieden. „Mit zur guten Stimmung hat nicht nur das gute Wetter, sondern auch die vorbildliche Organisation beigetragen. Mein Dank gilt vor allem den eifrigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort und der FLVW-Geschäftsstelle, die diese Titelkämpfe mustergültig vorbereitet und durchgeführt haben,“ erklärte der westfälische Seniorenwart, Hans Schmidt (Menden).

Schmidt berichtete, dass man den Athletinnen und Athleten nahezu jeden Wunsch von den Lippen abgelesen habe. So wäre man auch der Bitte einer Teilnehmerin nachgekommen, die gerne im  Stabhochsprung gestartet wäre. Allerdings verletzte sich die Springerin kurz vorher, sodass aus ihren Plänen nichts wurde.

Auch das in den letzten Jahren immer wieder diskutierte Problem der Siegerehrungen konnte in Paderborn  zur Zufriedenheit aller gelöst werden, indem man die Zeremonien  unter Zuhilfenahme einer zweiten Lautsprecheranlage außerhalb des Stadionrunds durchgeführte.

Von den guten Bedingungen in der Domstadt profitierte vor allem die LAV Bayer Uerdingen/Dormagen, die  in der Klasse M 80 in der Besetzung Dieter Wolf, Herbert Müller, Karl-Heinz Buss und Fred Ingenrieth die deutsche Seniorenbestleistung über 4x100m auf respektable 73,81 Sekunden (bisher 75,88 sec) verbesserte.

Zu den Assen von einst zählte unter anderem Thomas Zacharias (TV Obersuhl), der in der Klasse M 70 im Hochsprung als souveräner Sieger 1,40m überquerte. Der Sohn des „Zaubergeigers“ Helmut Zacharias meisterte zu seiner Glanzzeit in den 60er und 70er Jahren 2,22m in der Halle und 2,20m im Freien. Der Olympiateilnehmer 1968 ist bis heute der Leichtathletik treu geblieben. Er stellte mehrere Altersklassen-Weltrekorde auf und gewann bei den Senioren viele nationale und internationale Titel.

Anne Chatrine Rühlow zweimal erfolgreich

Immer noch mit Herz und Seele dabei  ist auch Anne Chatrine Rühlow (SV Burgsteinfurt), die in der Klasse W 80 im Kugelstoßen (9,66m) und Diskuswerfen (26,53m) erfolgreich war.

Die Wurfspezialistin des SV Burgsteinfurts kam bereits 1954 als deutsche Jugendmeisterin im Kugelstoßen, Diskuswerfen und Fünfkampf zu Titelehren. Ihre persönlichen Bestleistungen von 15,33 m mit der Kugel und 56,14 m erzielte sie 1971. 1977 erreichte Anne-Chatrine Rühlow im Alter von 40 Jahren zum letzten Mal den Endkampf bei den Deutschen Meisterschaften und war anschließend als Seniorensportlerin erfolgreich. 

Zu den Stammgästen bei westfälischen Seniorenmeisterschaften zählt seit Jahren auch Rosy von Westerholt (LA SV-Herten), die in Paderborn in der Klasse W 75 im Kugelstoßen mit 8,41m, im Diskuswerfen mit 20,38m und im Speerwerfen mit 18,37m dreimal zu Titelehren kam.

Bei den Männern sprüht Claus-Werner Kreft (TV Werther 04) immer noch vor Ehrgeiz. Der westfälische Leichtathletik-Statistiker holte sich den Dreisprung-Titel mit 9,47m. Kreft, der Bestweiten von 7,44m im Weitsprung und 14,92m im Dreisprung hat,  brachte das „Kunststück“ fertig, 21 Jahre lang im Weitsprung die Sieben-Meter-Marke zu überfliegen.

Von den jüngeren Athleten gefiel Sebastian Nowak (VfL Kamen), der in der Klasse M 35 im 100m-Sprint in 11,74 Sekunden klar vorn lag. In seiner Spezialdisziplin, dem Weitsprung, musste er jedoch mit 6,13m dem Bündener Sven Hülshorst (6,22m) den Vortritt lassen.

Die westfälische Leichtathletik-Jugendwartin, Lara Dietz (LAC Castrop-Rauxel),  erfreute in der Klasse W 30 mit ihrem Doppelerfolg im Dreisprung (10,79m) und Kugelstoßen (9,92m).