Viele erfreuliche Leistungen bei Kaderwettkämpfen im Lohrheide-Stadion

Der Wunsch, wieder Wettkämpfe bestreiten zu können, ist nach den Monaten der Beschränkungen besonders groß. Daher nahmen 130 Nachwuchsathletinnen und -athleten, unter denen sich viele Mitglieder des goldgas Talent-Teams befanden, die Einladung des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) gerne an, bei Kaderwettkämpfen im Wattenscheider Lohrheide-Stadion ihre augenblickliche Leistungsstärke unter Beweis stellen zu können. Die sechsstündige Veranstaltung fand im Rahmen der RUHR GAMES statt.

Dabei gefiel besonders Lennart Hartenberg (TV Wattenscheid), der im 100-Meter-Sprint ansprechende 10,75 Sekunden erreichte und sich damit in der Klasse U18 auf Platz eins der aktuellen DLV-Bestenliste schob. Der 17-jährige Wattenscheider, der 2020 auf der kurzen Sprintstrecke bereits 10,70 Sekunden erzielte, befindet sich wegen muskulärer Probleme erst seit zwei Wochen wieder im Training.

Über 400-Meter-Hürden beeindruckte Mateusz Lewandowski (TV Wattenscheid) mit ausgezeichneten 53,39 Sekunden über die 91 cm hohen Hürden. Bis zur siebten Hürde rannte der 17-Jährige im 14er-Rhythmus, berührte dann das achte Hindernis und musste auf den 15er-Rhythmus umschalten, was noch nicht so flüssig klappte. Bis zu den U20-Europameisterschaften in Tallinn (Estland), die sein großes Ziel in diesem Jahr bilden, will er daher versuchen, seine Technik noch zu verbessern.

Eine erfreuliche Verbesserung gelang Mbenda Aaliyah-Laetitia (TV Wattenscheid), die sich im 100-Meter-Hürden-Sprint der weiblichen Jugend U18 von 14,18 (2020) auf erfreuliche 13,91 Sekunden steigerte und damit in ihrer Alterskategorie momentan Zweitschnellste im DLV ist. Im Diskuswerfen der Klasse U20 blieb Pia Northoff (TV Wattenscheid) als sichere Siegerin mit 49,33 Metern nicht allzu weit von ihrer persönlichen Bestweite entfernt.

Anna Malia Hense meldet sich nach Verletzungspause wieder zurück

Im 400-Meter-Lauf der weiblichen Jugend U18 kam Anna Malia Hense (LG Olympia Dortmund), die wegen eines Ermüdungsbruchs und einer Oberschenkelverletzung vier Monate pausieren musste, bei ihrem Saisondebüt nach einer viel zu schnellen Anfangszeit (200 Meter unter 25 Sek.) auf 55,66 Sekunden und war anschließend im Ziel stehend k.o. Die 17-jährige Viertelmeilerin, die 2020 Dritte der europäischen U18-Rangliste war, hofft bei einer anderen Renneinteilung schon bald wieder in den Bereich ihrer persönlichen Bestzeit von 53,64 Sekunden zu kommen.

Ihre Teamkollegin Samira Attermeyer egalisierte im 100-Meter-Sprint der weiblichen Jugend U18 bei einer zulässigen Windunterstützung von 1,4 m/s ihre persönliche Bestzeit von 12,11 Sekunden und bezwang damit die Vorjahres-Westfalenmeisterin Helena Tröster (TSG Lennestadt / 12,13 Sek.). Nicht ganz so zufrieden zeigte sich die Athletin von Oliver Kunz trotz ihres Sieges mit ihrem Weitsprung-Resultat von 5,84 Meter. Ihre Hoffnungen in dieser Disziplin gingen nicht ganz in Erfüllung, weil sie verletzungsbedingt nicht mit ihrem Sprungbein, sondern mit ihrem „falschen“ Bein abspringen musste.

Im 800-Meter-Lauf der weiblichen Jugend U18 verbesserte sich Nele Sietmann (LG Brillux Münster) nach Durchgangszeiten von 32 Sekunden über 200 Meter und 66 Sekunden über 400 Meter um eine Zehntelsekunde auf 2:14,19 Minuten. In ihrem „Schlepptau“ befand sich Pia Schlattmann (TB Burgsteinfurt), die als Zweite mit 2:14,70 Minuten erfreute. Nele Sietmanns Bruder Marco erzielte im Alleingang über 800 Meter beachtliche 1:57,26 Minuten. Sein Schwerpunkt liegt allerdings auf der Hindernisstrecke.

Joana Herrmann mit gutem Sprunggefühl

Im Hochsprung der Klasse U18 meisterte Joana Herrmann (SV Teuto Riesenbeck) als Siegerin respektable 1,70 Meter. „Alle Sprünge habe sich bei mir recht gut angefühlt. Allerdings bin ich höhenmäßig noch nicht da, wo ich hin möchte“, befand die Athletin von Heike Keller, die sich in diesem Jahr die Höhe von 1,76 Meter zum Ziel gesetzt hat. Mehrkämpferin Alyssa Tagbo (TV Gladbeck) hat ihre Rückenprobleme inzwischen überwunden und gefiel im Speerwerfen mit ansprechenden 37,48 Meter.

Im 100-Meter-Sprint der männlichen Jugend U18 freuten sich Rodi Amin Issa (11,11 Sek.) und Noah Braida (11,16 Sek.) bei nahezu Windstille über ihre neuen persönlichen Bestzeiten. Die beiden Wattenscheider Nachwuchssprinter laborierten bis vor Kurzem jeweils noch an einem Muskelfaserriss. In derselben Alterskategorie war Ole Herlemann (LG Lippe-Süd) viermal im Einsatz. Dabei gefiel das Multi-Talent vor allem mit 11,49 Sekunden im 80-Meter-Hürden-Sprint und 1,80 Meter im Hochsprung. Äußerst vielseitig zeigte sich auch Marcel Reiff (VfL Gladbeck), der sich im Diskuswerfen um vier Meter auf erfreuliche 46,77 Meter verbesserte. Darüber hinaus erreichte der 15-jährige Gladbecker 5,84 Meter im Weitsprung und 11,67 Sekunden über 80-Meter-Hürden.

Elias Connor Dickel (LG Wittgenstein) hat im Hochsprung seinen Anlauf umgestellt, sodass er technisch noch nicht da ist, wo er hin möchte. Dennoch reichte seine Höhe von 1,92 Meter vor Benny Madu (DJK Blau-Weiß Annen / 1,88 Meter).

Hochsprung-Siegerin Luisa Deeken hilft als Kampfrichterin aus

Einen vorbildlichen Einsatz zeigte Luisa Deeken. Die 20-jährige Wattenscheiderin meisterte im Hochsprung der Frauen als Siegerin ansprechende 1,72 Meter und engagierte sich anschließend in ihrer Spezialdisziplin als Kampfrichterin.

Ein Wettkampf ist besser als jedes Training. Daher startete Katrin Müller-Rottgardt (TV Wattenscheid), die sich bereits für die Paralympics in Tokio qualifizierte, mit ihrem Guide Noel-Philippe Finer über 100 Meter (12,39 Sek.) und 200 Meter (25,48 Sek.) und unterstrich mit ihren Zeiten ihre augenblicklich gute Form.