Da dieser coronabedingt nicht möglich war, schaltete sich der Bundestrainer nun stattdessen aus Freiburg für einen digitalen Vereinsabend zu, plauderte zwei Stunden locker über Gott und die Welt - und über ganz viel Fußball. Dabei ging es nicht nur um die Nationalmannschaft. "Der Amateurfußball ist die Basis von allem", betonte Löw und verwies auf die stolze Zahl von 1,5 Millionen Amateurspielen im Jahr. "Das sagt schon alles aus."
Der Bundestrainer konnte aus eigener Erfahrung bestätigen, dass Amateurklubs oftmals wie eine große Familie seien. Auch er sei früher mit seinen Eltern und seinen Brüdern am Sonntagmittag regelmäßig zum Essen ins Vereinsheim gegangen. "Danach haben wir uns alle zusammen das Spiel der ersten Mannschaft angeschaut."
Nachträglicher Lottogewinn
Mit Blick auf die in Kürze anstehende Europameisterschaft versuchten die Fabbenstedter dann noch, den Bundestrainer von einer Nominierung ihres Kapitäns Felix Droste zu überzeugen. Mit 17 Toren in zehn Spielen war Droste vor der Coronapause der Top-Torjäger des Kreisligisten. "Ist euer Mittelstürmer denn im Trainingsrhythmus?", erkundigte sich der Volkswagen-Markenbotschafter zunächst, ehe er dem VfB-Angreifer zumindest leise Hoffnung zu machen: "Vielleicht bekommt er noch einen Anruf von mir."
2020 wurde der VfB Fabbenstedt 100 Jahre alt, das größte Geburtstagsgeschenk gab es mit dem Löw-Besuch jetzt leicht verzögert. Jens Nickel, erster Vorsitzender des Vereins, sprach gar von einem "nachträglichen Lottogewinn". Und dem Weltmeister-Coach gefiel es offenbar so gut, dass er seinen persönlichen Besuch in Ostwestfalen doch noch einlösen will: "Wenn nach der EM mal etwas Zeit ist, komme ich bei euch auch mal vorbei. Dann machen wir ein schönes Training und trinken danach zusammen ein Bier." In Fabbenstedt, so viel steht fest, würden sie ihn mit offenen Armen empfangen.
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