Verspätete Ehrung für 17 verdiente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Eigentlich hätte die Vergabe des Leichtathletik-Ehrenamtspreises 2019 schon im vergangenen Jahr stattfinden sollen. Die Corona-Pandemie ließ jedoch keine Präsenz-Veranstaltung zu. Doch Ehre wem Ehre gebührt. Daher fand die Auszeichnung für die verdienten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit über einem Jahr Verspätung am vergangenen Freitag im SportCentrum Kaiserau statt.

FLVW-Vizepräsident Leichtathletik, Peter Westermann, und der Vorsitzende des westfälischen Leichtathletik-Ausschusses, Bernhard Bußmann, zeichneten in der feierlich geschmückten Rotunde 17 Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler aus, die sich in unterschiedlichen Bereichen der Leichtathletik mit viel Herzblut engagiert hatten. "Ohne Ihr vorbildliches Engagement würde der Sport und das gesellschaftliche Leben in ihren Vereinen sicherlich ärmer sein", sagte Bernhard Bußmann, der für jeden der Geehrten eine Laudatio vortrug.

Es gab für die eingeladenen Gäste jeweils eine Urkunde, ein festliches Essen, eine Führung durch das SportCentrum Kaiserau mit vielen interessanten Informationen von FLVW-Geschäftsführer Wilfried Busch und Bernhard Bußmann, ein erfrischendes Interview mit der hoffnungsvollen Langstrecklerin Linn Kleine (LG Olympia Dortmund) und natürlich viele nette Gespräche.

Unter den Preisträgerinnen und Preisträgern befand sich unter anderem der 80-jährige Hans Grebe, der die Leichtathletik-Abteilung beim TV Fredeburg aufgebaut hat, dort jahrelang Trainer und Abteilungsleiter war und sich von 1979 bis 2013 als Vorsitzender des Kreis-Leichtathletik-Ausschusses engagierte. Zu den Ausgezeichneten zählte auch Gail Siegert, die sich beim Verein SC Sportlerinnen und Sportler für den Frieden Hamm seit 2005 engagiert und 2019 den 30. Hammer Frauenlauf organisierte. Bei dieser Veranstaltung wird ein Teil des Startgeldes für wohltätige Zwecke gespendet.

Interview mit der Deutschen Jugendmeisterin Linn Kleine

Abgerundet wurde der Abend mit einem Interview, das Bernhard Bußmann mit der fünffachen Deutschen Jugendmeisterin Linn Kleine führte. Dabei erfuhren die Gäste, dass die zierliche Dortmunderin auch eine Super-Schülerin war. Das Abitur bestand sie als eine der Besten in Nordrhein-Westfalen mit der Traumnote von 0,74. Inzwischen studiert sie im dritten Semester Psychologie an der Ruhr-Universität Bochum.

Wie kann man Sport und Schule beziehungsweise Studium so gut miteinander verbinden, wollte Bernhard Bußmann wissen. „Das Goethe-Gymnasium in Dortmund hat mir sehr viel geholfen", antwortete die Läuferin der LG Olympia Dortmund. „Ich bin immer freigestellt worden für Trainingslager und Wettkämpfe. Ich habe dadurch viel Unterricht verpasst, aber die Schulleitung hat mich immer gut mit Material versorgt und mir Nachhilfestunden zukommen lassen, sodass ich Versäumtes nachholen konnte und nie den Anschluss verloren habe. Ich bin im Nachhinein dem Goethe-Gymnasium noch sehr dankbar für diese Unterstützung. Von großem Vorteil für mich war auch, dass ich am Goethe auch ein Frühtraining absolvieren konnte, während meine Klassenkameradinnen und -kameraden bereits im Klassenraum saßen. Und, wenn die anderen Sportunterricht hatten, konnte ich ein Lauftraining absolvieren.“

Auch ihr Studium kann Linn Kleine gut mit ihren leichtathletischen Aktivitäten verbinden. „Meine ersten beiden Semester konnte ich wegen der Pandemie komplett nur online absolvieren. Das kam mir sehr entgegen, weil ich viel zuhause lernen konnte und mir viele zeitaufwändige Fahrten erspart blieben. Inzwischen kann ich wieder einige Kurse auf dem Campus besuchen. Darüber freue ich mich riesig, weil ich das Studentenleben bisher noch nicht kennengelernt habe. Es ist schön, sich mit einigen Kommilitoninnen und Kommilitonen wieder treffen zu dürfen.“

Wie sieht Linn Kleines Training aus? „Im Trainingslager erreiche ich bis zu 150 Kilometer in der Woche. Hinzu kommt ein alternatives Krafttraining. Zuhause komme ich wöchentlich auf circa 110 Kilometer plus zwei Alternativ- und zwei Krafteinheiten.“

Im kommenden Jahr weitere Ehrung

Die Athletin von Dortmunds Coach Pierre Ayadi, die sich in dieser Saison über 10.000 Meter auf 34:19,42 Minuten verbesserte, will in den kommenden Monaten keine Hallensaison bestreiten und sich vornehmlich auf den Cross- und Straßenlauf konzentrieren. Ihr großes Ziel in den kommenden Monaten ist die Teilnahme an den Cross-Europameisterschaften am 12. Dezember in Dublin. Welche Rolle die Psyche im Langstreckenlauf spielt, beantwortete die Psychologie-Student so: „50 Prozent, denn viele Rennen werden im Kopf entschieden.“

Für das Jahr 2021 wird 2022 erneut eine Verbandsehrung für langjährig verdiente Ehrenamtliche stattfinden. Die Vorsitzenden der Kreis-Leichtathletik-Ausschüsse (VKLA) wurden um Vorschläge gebeten.