Was dann folgte, ist für ihn bis heute noch unbegreiflich. „Ich habe diesen Meistertitel bis heute nicht verarbeitet und muss mich immer noch kneifen, um diesen Erfolg zu realisieren.“ Die größte Überraschung folgte kurze Zeit später. Krause wurde durch den DLV für die europäischen Hallenmeisterschaften im polnischen Thorun nominiert und wird dort erstmals den Nationaldress tragen.
Bisher stand er stets im Schatten seiner erfolgreichen Trainingsgefährten Manuel Sander und Torben Junker. Aber er ließ sich dadurch nicht entmutigen. „Mich hat nie gestört, dass die beiden mehr im Blickpunkt standen. Die beiden sind unheimlich nette Kerle, und mit ihnen zu trainieren, macht viel Spaß“, sagt Krause und verrät: „Mir macht eigentlich das Training mehr Freude als Wettkämpfe. Deswegen konnte ich mich immer mit den beiden über ihre Erfolge freuen. Außerdem laufen sie auf einem anderen Level als ich.“
Reduziertes Training wirkt sich positiv aus
„Weniger ist mehr“, das ist die einfache Lösung bei der Suche nach den Gründen für die rasante Entwicklung des 24-jährigen Maschinenbau-Studenten. Er hielt im Training stets das Tempo von Manuel Sanders und Torben Junker mit und ein Laktattest brachte zu Tage, dass er völlig übertrainiert war. „Ich habe immer versucht, mitzuziehen und war dann anschließend völlig platt“, sagt er. So drehte Trainer Thomas Kremer konsequent den Trainingsumfang seines Schützlings spürbar zurück, was sich rasch positiv auswirkte.
47,03 Sekunden lautete seine Zeit bei den „Deutschen“. Da liegt es nahe, über eine Leistung im Bereich der 46 Sekunden nachzudenken. „Ich könnte mir vorstellen, dass das im Sommer bei einem passenden Rennen möglich ist“, zeigt er sich zuversichtlich.
Für die Hallen-EM in Torun hat Krause ein klares Ziel: „Ich habe mir vorgenommen, nicht hinterher zu laufen. Sollte ich das Finale erreichen, wäre das natürlich wieder die Erfüllung eines Traums“, steigt mit den Erfolgen auch sein Selbstbewusstsein und der Anspruch an sich selbst.