Meistertitel gab es für Hürden-Star Pamela Dutkiewicz (12,82), den deutschen Rekordsprinter Julian Reus auf den 100 Metern (10,10), der auf den letzten Drücker auch noch die Norm für die Weltmeisterschaften in London schaffte, und der auch über die 200 Meter gewann – ebenfalls mit einer unterbotenen WM-Norm. Seine Zeit: 20,29 Sekunden.
Gold holte auch die 4x100-Meter Staffel der Männer (Maximilian Ruth, Robin Erewa, Alexander Kosenkow, Maurice Huke), in starken 39,01 Sekunden. Die zweite Wattenscheider Staffel holte ebenso Edelmetall: Bronze ging in 39,99 an Kevin Ugo, Carlo Weckelmann, Erik Balnuweit und Philipp Trutenat.
Silber gewann Titelverteidiger Robin Erewa über die 200 Meter in 20,50 – womit er die WM-Norm um eine Zehntel verpasste.Bronze holte Erik Balnuweit über die 110 Meter Hürden – der sich danach selbstkritisch gab: „Ich wäre gern WM-Norm gelaufen, aber ich habe im Rennen einen entscheidenden Fehler gemacht – an der fünften Hürde - und dann geht das leider nicht.“
Bronze gewann auch die Frauen-Sprintstaffel – fast ohne echte Sprinterinnen: Die Hürdenläuferinnen Monika Zapalska, Pamela Dutkiewicz, die 400-Meter-Spezialistin Maike Schachtschneider und Juniorin Keshia Kwadwo liefen mit 44,13 auf Platz drei.
Aber auch die Leistungen derjenigen im jungen Team des TV Wattenscheid 01, die keine Medaille holten, konnten sich sehen lassen. Vor allem Sprinttalent Keshia Kwadwo war glücklich nach ihrem Lauf auf den vierten Platz im 100-Meter-Finale der Frauen. Im Vorlauf hatte sie ihre persönliche Bestzeit auf 11,37 Sekunden hochgeschraubt – und im Finale gezeigt, dass ihre große Zeit noch kommt. Einen sehr guten vierten Platz schaffte auch Langstreckler Hendrick Pfeiffer über die für ihn recht kurzen 5.000 Meter (Zeit: 14:29,90). „Ich hätte gern Bronze geholt, der Mann vor mir stand ja schon. Aber ich bin nicht mehr hingekommen, in diesem Rennen ist alles passiert, was Gift für mich war: es wurde viel taktiert, es war heiß. Aber ich habe selbst die Initiative ergriffen. Alles in allem war es ein gutes Rennen von mir“, sagte der Wattenscheider Marathonläufer kurz nach dem Rennen.
Olympia-Dritter Daniel Jasinski unzufrieden
Einen fünften Platz holte Diskuswerfer Daniel Jasinski – genau wie Olympiasieger Christoph Harting scheiterte aber auch er an der WM-Norm von 65 Metern. Am Ende waren es 62,20 Meter für den lange am Rücken verletzten und erkrankten Hünen im Team des TV Wattenscheid 01. „Ich bin unzufrieden“, sagte Jasinski nach dem Wettkampf, „ich hätte mir mehr gewünscht, ich hätte gern mehr geschafft.“
Fünfte wurde auch Mittelstrecklerin Denise Krebs – in einem 1.500-Meter-Finale, das nicht gerade auf sie zugeschnitten war. Krebs rieb sich lange Zeit auf Platz drei liegend allein in der Verfolgung der beiden Führenden auf und wurde schließlich überspurtet. „Mehr ging nicht, ich habe alles reingeworfen, irgendwann habe ich dann gewusst, dass die von hinten heranrauschen“, sagte Krebs nach dem Rennen. Heraus kam dann eine Zeit, mit der die ehemalige deutsche Meisterin nicht so ganz zufrieden sein konnte: 4:13,21 Minuten.
Einen fünften Platz holte sich ebenso Sprinter Robert Hering über die 100 Meter, Maximilian Ruth wurde Siebter. Auch der junge schnelle Mann des TV 01 hatte eigentlich mehr gewollt: „Ich wollte mich im direkten Vergleich zum Beispiel gegen Lukas Jakubczyk durchsetzen, um mich für die Nationalstaffel zu empfehlen. Leider hat das nicht geklappt.“
Kugelstoßer Leonid Ekimow auf Rang acht
Einen guten achten Platz und damit die Finalteilnahme gab es für Kugelstoßer Leonid Ekimow im Finale des Wurfwettbewerbs, mit einer Weite von 17,98 Metern. Gecoacht wurde Ekimow ausnahmsweise von Team-Betreuer und Ex-Kugelstoßer Jonny Reinhard – Wurftrainer Miroslav Jasinski bereitete derzeit Daniel Jasinski auf den Diskuswettkampf vor. Reinhard sagte nach dem Wettbewerb scherzhaft: „Ich habe Leo körperliche Konsequenzen angedroht, wenn er nicht ein paar Leute, die bessere Meldeleistungen als er mitgebracht haben, hinter sich lässt.“ Das scheint gewirkt zu haben. Achte wurde auch Hochspringerin Viktoria Gottlieb, mit einer Höhe von 1,75 Metern. Das gleiche gilt für Mittelstrecklerin Christina Zwirner, die mit leichten muskulären Problemen nach Erfurt gereist war. Ihre Zeit über die 800-Meter: 2:09,48.
Neunte wurde Lisa Kurschilgen im Weitsprung, mit einer Weite von 6,09 Metern. Das reichte nicht für einen Platz im Finale. Trainer Peter Schnabel: „Nach all den Problemen in den letzten Wochen und Monaten muss man zufrieden sein. Lisa hat eigentlich kaum etwas falsch gemacht.“
Ebenfalls nicht ins Finale schaffte es Maike Schachtschneider: die 400-Meter-Läuferin rannte zwar Saisonbestleitung über die Stadionrunde. Die 54,75 Sekunden reichten dann aber am Ende nicht.
Für Stabhochspringer Malte Mohr war es dagegen ein Wettkampf, den er komplett vergessen konnte: Mohr scheiterte dreimal an seiner Anfangshöhe von 5,30 Metern.