TV Wattenscheid stellt neuen Mannschaftsrekord in Dresden auf

Nur der oberste Platz auf dem Treppchen fehlte, ansonsten stimmte alles. Der Dresdener Halbmarathon wurde gestern (Sonntag, 21. März) zum Schaulaufen der Wattenscheider Langstreckenläufer. Der Sieg blieb dem Team von Trainer Tono Kirschbaum verwehrt, den holte mit einem starken Schlussspurt Richard Ringer (LC Rehlingen / 1:01:33 Std.), ansonsten war die starke Halbmarathon-Konkurrenz beim Citylauf Dresden nicht stark genug für die Mannschaft des TV Wattenscheid 01.

Am Ende stand für den TV Wattenscheid 01 ein neuer deutscher Mannschaftsrekord im Halbmarathon in den Rekordlisten. Insgesamt brauchten Nils Voigt, Amanal Petros und Hendrik Pfeiffer 3:05:17 Stunden. Das ist schneller als der bisherige Rekord für Vereine und auch der für Nationalmannschaften. Schneller also war ein deutsches Team noch nie. 

Alle drei Wattenscheider kamen in einem international stark besetzten Feld unter die Top Ten. Nils Voigt wurde in seinem ersten Halbmarathon-Rennen überhaupt gleich Zweiter, Amanal Petros Dritter und Hendrik Pfeiffer Zehnter.

„Richard war am Ende schneller, ich wollte eigentlich gewinnen, aber für diese Spurt-Situationen am Ende brauche ich noch ein bisschen Erfahrung, Übung und Kraft“, sagte Nils Voigt nach dem Rennen, „aber ich bin auf jeden Fall super zufrieden. Ich bin die ganze Sache erst ruhig angegangen, wegen des Windes habe ich mich dann in die erste Verfolgergruppe vorgearbeitet. Ich habe mich die ganze Zeit locker und gut gefühlt und auch Tempoarbeit gemacht.“

Die Zeit von Nils Voigt konnte sich auf jeden Fall sehen lassen: 1:01:35 Stunden, schneller als vom Trainer erwartet. Nur zwei Sekunden langsamer war Amanal Petros als Dritter. Der deutsche Rekordhalter im Marathon kam genau wie sein Wattenscheider Vereins- und Marathonkollege Hendrik Pfeiffer direkt aus dem fast sechswöchigen Trainingslager in Kenia. Erst am Freitag waren beide wieder in Deutschland gelandet. „Es war trotzdem ein Mega-Rennen, auch wenn es kalt, windig und anstrengend war“, sagte Amanal Petros, „ich dachte erst, die Muskulatur würde das nicht mitmachen, von 30 Grad runter auf vier.“

Ähnlich erging es auch Hendrik Pfeiffer (1:02:05 Std.), der vor allem in der Schlussphase viel Tempo für die Gruppe gemacht hatte und deswegen am Ende ein wenig zurückfiel: „Das war schon ein Kälteschock. Aber ich bin rundum zufrieden. Wir wollten alle ein schnelles Rennen, da macht man Tempo, die anderen haben sich nicht so beteiligt. Da laufen dann Europmeister mit, aber von denen kam nicht viel. Ich bin jetzt auf einem guten Weg in Richtung auf den Marathon am 11. April in Hamburg.“

Glücklich zeigte sich auch Trainer Tono Kirschbaum: „Das war einfach phänomenal, es waren noch nicht einmal Top-Bedingungen. Pünktlich zum Halbmarathon kam hier ein böiger Wind auf, aber die Jungs haben das richtig gut gemacht. Unabhängig von den Zeiten, die haben sich nicht einfach mitziehen lassen, sondern waren immer aktiv und haben Führungsarbeit geleistet.“

Auch Dortmunder Läuferinnen und Läufer können überzeugen

Clemens Erdmann (LG Olympia Dortmund), der mit Vorjahres-Bestzeiten von 3:53,91 Minuten über 1.500 Meter und 8:12,14 Minuten über 3.000 Meter bisher mehr zu den kürzeren Distanzen tendierte, erfreute in dem Klassefeld über 10.000 Kilometer als 19. in der neuen persönlichen Bestzeit von 29:59 Minuten. Der frühere Triathlet verbesserte sich gegenüber seinem Vorjahres-Auftritt in Dresden um 34 Sekunden.

Eine überzeugende Vorstellung bot auch Sascha van Staa (LC Rapid Dortmund) als 54. in 31:28 Minuten. Yannick Schönfeldt (LG Olympia Dortmund) erreichte nach 32:37 Minuten das Ziel. Linn Kleine (LG Olympia Dortmund), die sich zwei Wochen zuvor in Berlin über zehn Kilometer auf 36:00 Minuten verbessert hatte, gab in Dresden ihre Premiere auf der Halb-Marathon-Distanz und gefiel auf Anhieb mit 1:20:15 Stunden. Die Jugendliche Rahel Brömmel (LG Olympia Dortmund), die im vergangenen Jahr noch für den SV Sonsbeck startete, überraschte als Zehnte bei den Frauen mit vielversprechenden 35:01 Minuten.