TV Wattenscheid sichert sich zum vierten Mal das grüne Band für gute Talenförderung

Der TV Wattenscheid wird seinem Ruf als Hochburg der Nachwuchsförderung erneut gerecht. Bereits zum vierten Mal nach 1996, 2005 und 2011 sicherte sich der Club die begehrte Auszeichnung. Das "Grüne Band für vorbildliche Talentförderung“ wird von der Commerzbank gestiftet und ist mit einer Förderprämie von 5.000 Euro dotiert.

Von den insgesamt 20 Leichtathletikvereinen, die sich bundesweit beworben hatten, setzte sich der TV Wattenscheid gemeinsam mit dem USC Mainz und dem SC DHfK Leipzig durch. „Für uns hat diese Auszeichnung einen besonderen Stellenwert, da wir mit unseren vielen Trainingsgruppen, den Trainern und der Zusammenarbeit mit den Eltern einen großen Aufwand für den Nachwuchsleistungssport betreiben“, freut sich TV01-Cheftrainer Nachwuchs Markus Kubillus. In Wattenscheid werden rund 300 Kinder und Jugendliche in den Altersklassen von der U10 bis zur U20 von 19 Nachwuchstrainern betreut. 

Die Jury – bestehend aus Vertretern der Commerzbank und des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) – orientierte sich an Kriterien wie der Zusammenarbeit mit Schulen, Landessportbünden und -verbänden, erfolgreichen Teilnahmen an Nachwuchsmeisterschaften und nachhaltiger Talentförderung. Voraussetzung für die Vereine ist, dass sie Talente aktiv suchen und fördern und sich für zudem bei der Dopingprävention engagieren.

Schon seit den 1980er Jahren betreibt der TV Wattenscheid in Zusammenarbeit mit der Stadt Bochum durch das Teilinternat vor Ort eine professionelle Talentsuche und -entwicklung und setzt auch bei eigenen Veranstaltungen auf den Nachwuchs. „Seit 30 Jahren stecken wir viel Energie in den Stadtwerke Westparklauf der Bochumer Schulen, bei dem jedes Jahr 1.600 und mehr Kinder eine 1.000-Meter-Runde laufen“, berichtet Kubillus. Weitere Veranstaltungen wie der Stadtwerke Sprintcup für Grundschüler aus der Umgebung und freie Startplätze für Bochumer Schüler beim vom TV 01 ausgerichteten Stadtwerke Halbmarathon sind Teile der Wattenscheider Nachwuchsstrategie. „Wir wollen dafür sorgen, dass die Leichtathletik insgesamt lebt und in Bochum präsent bleibt, nicht nur bei den Großen im Fernsehen“, sagt Jugendtrainer Kubillus. 

Vielen gelang in Wattenscheid der Sprung vom Talent zum Leichtathletik-Star

Dass der Sprung vom Talent zum Leichtathletikstar in Wattenscheid gelingen kann, zeigt die Bronzemedaille von Diskuswerfer Daniel Jasinski bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. „Er ist schon in jungen Jahren zu uns gestoßen und hat international den Durchbruch geschafft, genauso wie in diesem Jahr Pamela Dutkiewicz mit WM-Bronze im Hürdensprint. Wir haben eine ganze Reihe von Athleten aus dem eigenen Nachwuchs, die wir zu internationalen Einsätzen und sogar Medaillen bringen konnten“, sagt Kubillus. Dazu zählt das „Eigengewächs“ Marius Probst, U23-Europameister über 1.500 Meter, ebenso wie die U20-Vize-Europameisterin über 100 Meter und Mitinhaberin des U20-Staffelweltrekords über 4x100 Meter Keshia Kwadwo.

Auch im Wurfbereich befindet sich der Jugendbereich des TV Wattenscheid auf Top-Niveau: Julia Ritter wurde in diesem Jahr U20-Europameisterin im Kugelstoßen und setzte sich vor zwei Jahren bereits bei der U18-Weltmeisterschaft durch. Auch U20-Kugelstoßerin Hanna Meinikmann platzierte sich in diesem Jahr unter den besten acht Stoßerinnen Europas. 

Trainer Kubillus sieht dennoch weiteres Potenzial in der Nachwuchsarbeit: „Wir haben so viel Zulauf an Kindern, dass wir aufgrund der knappen Platzbedingungen gar nicht alle aufnehmen können. Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, wäre es eine reine Leichtathletikanlage, auf der man zu jeder Tageszeit ungehindert Leichtathletik betreiben kann. Dazu zählt auch eine ausreichend große Halle für die semispezifische und spielerische Ausbildung der jungen Talente. Dadurch könnten wir insgesamt mehr Trainingseinheiten anbieten und die jungen Athleten noch deutlich besser fördern“, so der Jugendtrainer des TV Wattenscheid.