Als sich diese Öffnung bei den Vereinen herumgesprochen hatte, stand das Telefon bei Bernhard Bußmann nicht mehr still. Der Vorsitzende des Verbands-Leichtathletik-Ausschusses (VLA) im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) wäre „überrannt“ worden, hätte er sich nicht ein Limit von 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gesetzt. „Ich hätte locker 300 bis 400 Athletinnen und Athleten bei uns begrüßen können, aber wir haben bewusst nicht alle angenommen, weil wir als Veranstalter ja auch eine große Verantwortung gegenüber allen Beteiligten hatten. Zudem wäre der organisatorischen Aufwand zu groß geworden, denn jeder Einzelne musste einen negativen Test vorlegen, registriert werden und das Hygienekonzept unterschreiben. Dabei war die FLVW-CheckIn App hilfreich. Sonst wäre alles noch wesentlich aufwendiger gewesen", berichtete Bußmann. Sein unermüdlicher Einsatz und der seiner eifrigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter „lohnte“ sich, denn selten wurde der SuS Olfen nach einer Veranstaltung mit so viel Lob überhäuft.
Schnelle 400-Meter-Hürden-Läuferinnen
Trotz des Regens und eines unangenehmen Gegenwindes auf der Zielgeraden (teilweise bis zu 4 m/s) gab es sechs neue Stadionrekorde und mehrere Normerfüllungen für die bevorstehenden Deutschen Meisterschaften. So gefiel die Jugendliche Viktoria Heising (TLV Germania Überruhr) mit ihrem souveränen Erfolg über 400-Meter-Hürden in 61,91 Sekunden vor der Dortmunderin Hannah Laarmann (67,60 Sek.). Die Vorjahres-Zweite der deutschen Jugendmeisterschaften verfehlte trotz der widrigen Witterungsbedingungen ihre persönliche Bestzeit lediglich um eine Hundertstelsekunde, blieb aber sicher unter der Vorgabe für die deutschen Jugendmeisterschaften in Rostock (31. Juli/1. August). Ihren Mitkonkurrentinnen um Längen voraus war auch Anne-Catherine Wasser (LT DSHS Köln), die bei den Frauen über 400-Meter-Hürden in 61,78 Sekunden vornlag. Die Kölnerin musste genauso wie Jugend-Siegerin Viktoria Heising auf der Zielgerade gegen den starken Wind ankämpfen.
Die Sprints waren alle vom Winde verweht, sodass die mehrfache deutsche Meisterin Tatjana Pinto (LC Paderborn), die noch über 100 Meter die Qualifikationsnorm von 11,75 Sekunden für die DLV-Titelkämpfe vom 4. bis 6. Juni in Braunschweig erfüllen muss, bereits im Vorfeld absagte.
Doppelerfolg für Sarina Brockmann
Mit den schwierigen Wind-Bedingungen am besten zurecht kam bei der weiblichen Jugend A Sarina Brockmann (LG Bünde-Löhne), die über 100 Meter (12,28 Sek.) und 200 Meter (25,60 Sek.) einen souveränen Doppelerfolg feierte.
Im 3.000-Meter-Lauf war Siegerin Marie Gövert (LG Olympia Dortmund) nicht zu stoppen. Als überlegene Siegerin verbesserte sich die Athletin von Christof Neuhaus um 39 Sekunden auf ausgezeichnete 9:54,33 Minuten und schob sich damit in der DLV- Bestenliste auf Platz sechs. Zeitlich ein Quantensprung gelang auch ihrer Teamkollegin Ida Lefering, die sich im 3.000-Meter-Lauf der Klasse U18 von 10:54,27 Minuten auf 9:57,82 Minuten steigerte.Sie ist damit zurzeit in ihrer Alterskategorie Viertschnellste im DLV.
In einer vielversprechenden Form präsentierte sich in der Altersklasse U18 auch Pia Meßing (TV Gladbeck), die bei jeweils starkem Gegenwind mit 12,88 Sekunden über 100 Meter und 26,35 Sekunden über 200 Meter einen sicheren Doppelerfolg feierte. Zweimal in die Siegerliste konnte sich auch Ole Herlemann (LG Lippe-Süd) eintragen, der bei der männlichen Jugend M15 über 100 Meter in 12,00 Sekunden und im 80-Meter-Hürdensprint in 11,48 Sekunden vornlag. Im 3.000-Meter-Lauf der männlichen Jugend U18 ließ der stark verbesserte Lars Franken als sicherer Sieger mit seiner neuen persönlichen Bestzeit von 9:08,78 (bisher 9:35,95 Min.) aufhorchen.
Ein Achtungserfolg gelang im 800m-Lauf der Klasse U20 Leonie Borchers (LG Dorsten), die in 2:16,11 Minuten überraschend im Finish die dreifache deutsche Jugendmeisterin Anneke Vortmeier (ASV Duisburg, 2:16,69 Min.) bezwang. Die Zeiten der beiden Erstplatzierten muss man relativieren, denn während des Laufes herrschten mit Wind und Regen miserable Bedingungen.
Robert Rutz vor Bjarne Heidner
Robert Rutz (SC Herford) und Bjarne Heidner (LC Solbad Rvanesberg) hatten sich im vergangenen Jahr schon mehrere spannende Rennen geliefert. Dieses Mal lag der Herforder in 1:58,06 Min klar vor dem Ravensberger (2:03,92 Min.)
Für die herausragenden Leistungen bei den Männer sorgten bei den schnlechten Witterungsbedingungen der Wattenscheider Finn Merten mit 49,36 Sekunden über 400 Meter, der Wendener Frederik Jonas Wehner mit 3:59,71 Minuten über 1.500 Meter und Lutz Holste (LG Dorsten) mit 8:39,08 Minuten über 3.000 Meter.