Trotz hervorragender Erfolgsbilanz plagen Dortmunder Leichtathleten Sorgen

„2017 war für die Dortmunder Leichtathletik das erfolgreichste Jahr seit 22 Jahren.“ Diese erfreuliche Feststellung konnte Dortmunds Kreissportwart Wolfgang Franke am vergangenen Dienstag auf dem Kreis-Leichtathletik-Tag im Vereinsheim des BV Teutonia Lanstrop in Dortmund machen.

Mit zur Erfolgsbilanz  hat  unter anderem Gina Lückenkemper beigetragen, die bei den Weltmeisterschaften in London im 100m-Halbfinale den 41 Jahre alten Kreisrekord von Annegret Richter auf großartige 10,95 Sekunden verbesserte. Die frühere Sprinterin der LG Olympia Dortmund, die seit Jahresbeginn das Trikot des TSV Bayer 04 Leverkusen trägt, unterstrich am vergangenen Wochenende beim Indoor Meeting in der Helmut-Körnig-Halle mit ihrer neuen persönlichen Bestzeit von 7,11 Sekunden über 60m ihre große sportliche Klasse und ihre hohe Ausstrahlungskraft, „die sich“, so Wolfgang Franke, „2017 auch auf die gesamte Dortmunder Leichtathletik positiv ausgewirkt haben.“

Der Kreissportwart lobte auch die Mittel- und Langstreckengruppe von LGO-Coach von Pierre Ayadi, die in Deutschland zur absoluten Spitze zählt. Die Ayadi-Schützlinge haben mit dazu beigetragen, dass die LG Olympia Dortmund in der deutschen Vereinswertung einen ausgezeichneten dritten Platz belegt.

Nachwuchsarbeit darf nicht vergessen werden

„Trotz der erfolgreichen Saison 2017 dürfen wir aber die Nachwuchsarbeit, die das Fundament für unsere Sportart bildet, nicht vergessen. Hier sind vor allem die Stammvereine der LG Olympia gefordert. Einige Vereine leisten schon eine hervorragende Arbeit, aber es müssen alle Beteiligten in Dortmund mitziehen, damit das Erfolgsmodell auch in Zukunft Bestand hat“, unterstrich Wolfgang Franke.

Die Dortmunder Leichtathletik ist im Laufbereich hervorragend aufgestellt, doch in einigen technischen Disziplinen wie im Kugelstoßen oder Speerwerfen sieht es nicht allzu rosig aus. „Ich weiß“, so Franke, „dass es aufgrund personelle Engpässe im Übungsleiterbereich schwierig ist, breitgefächerte Übungsangebote zu machen, aber das müssen wir wieder hinbekommen. Dass man eine umfangreiche Palette anbieten kann, zeigen unter anderem der BV Teutonia Lanstrop und die DJK Ewaldi Aplerbeck, die im Nachwuchsbereich eine hervorragende Arbeit leisten.“ 

Wolfgang Franke, der im Kreis Dortmund auch für die Bestenliste zuständig ist, hat bei Zusammenstellung des Zahlenspiegels festgestellt, dass die Dortmunder Leichtathletik vor allem in der Altersgruppe der 14- und 15-Jährigen große Defizite aufweist. Sehr viel verspricht sich Franke von der Zusammenarbeit mit dem Goethe-Gymnasium. Er bezeichnete es als Glücksfall, dass an dieser Schule mit Christof Neuhaus ein äußerst engagierter Lehrer, der selbst Trainer bei der LGO ist, tätig ist.

Einen wichtigen Impuls und somit eine große Werbung für die Dortmunder Leichtathletik erhofft sich Wolfgang Franke auch durch das Indoor Meeting. Wichtig ist seiner Meinung, dass dieses Leichtathletik-Highlight finanziell auf sichere Füße gestellt wird, damit es auch in Zukunft Bestand hat.

2017 wurden in Dortmund 46 Leichtathletik-Veranstaltungen durchgeführt. Die meisten davon waren Läufe. „Dortmund zählt damit weiter zu den veranstaltungsfreudigsten Städten in Deutschland“, betonte Franke. 97 Kampfrichter, von denen einige bereits die 80 überschritten haben, sorgten mit ihrem unermüdlichen Einsatz dafür, dass alles reibungslos über die Bühne ging.

Fehlende Mitarbeiter bereiten Sorgen

Trotz der positiven Zahlen macht sich die Vorsitzende des Kreis-Leichtathletik-Ausschusses, Sandra Pantlowsky, Sorgen. „Uns fehlen aufgrund der immer größer werdenden Aufgabenfülle in nahezu allen Bereichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es darf nicht soweit kommen, dass wir demnächst eine neue Leichtathletik-Halle haben, uns aber das entsprechende Personal fehlt, um dort Leichtathletik-Veranstaltungen durchzuführen“, erklärte sie. Dortmunds Leichtathletik-Chefin bat alle Vereine, nach geeigneten Helferinnen und Helfern zu suchen. Als positives Beispiel nannte Sandra Pantlowsky den Athleten Timo Görs, der den viel beschäftigten Kreissportwart Wolfgang Franke unterstützt. „Schön wäre natürlich auch, wenn sich einige Eltern von jüngeren Athletinnen und Athleten als Helferinnen und Helfer zur Verfügung stellen würden“, sagte Sandra Pantlowsky.

Ihr großes Ziel ist, dass die Dortmunder Leichtathleten bei ihren Veranstaltungen weiter eigenes Personal stellen können und nicht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von außen einladen müssen.