Trotz des Regens 2860 Teilnehmer beim Stadtwerke Halbmarathon in Bochum

Die letzten Halbmarathonläufer waren gerade im Ziel, da öffnete der Himmel über Bochum seine Schleusen, sodass der Start des 10km-Laufes wegen Starkregens und eines Gewitters verschoben werden musste. Die Schülerläufe mussten aufgrund der Witterungsbedingungen sogar abgesagt werden.

Dennoch starteten 2860 Läuferinnen und Läufer beim wieder vorbildlich durchgeführten Stadtwerke Halbmarathon in Bochum. Damit wurde wieder das Vorjahresniveau erreicht, und die Organisatoren des TV Wattenscheid 01 zeigten sich trotz des stark wechselnden Wetters zufrieden. „Klar hatten wir Pech mit dem Wetter, aber die Meldezahlen und der organisatorische Ablauf waren gut und der überraschende 10 Kilometer-Sieg von unserem Athleten Christoph Hilger hat der ganze Sache noch mehr Würze gegeben,“ resümierte  TV 01-Manager Michael Huke. 

Organisationsleiter Sebastian Kraus bedauerte, dass er die Schülerläufe schweren Herzens absagen musste: „Wir haben gesagt, Sicherheit geht vor. Es wäre nicht auszudenken gewesen, was passiert wäre, wenn beim Gewitter eine Panik unter den Kindern ausgebrochen wäre, von der Gefahr durch das Gewitter ganz zu schweigen“, so Kraus.

Bei den Männer setzte sich Maciek Miereczko  in 1:12:39 Stunden vor Frank Merrbach (Gotha, 1:12:55 Std.) und David Schönherr (LSF Münster, 1:13:02 Std.) durch. Der 37-jährige Langstreckler des VFB Erftstadt übernahm auf der 21,1km-langen Distanz fünf Kilometer vor dem Ziel die Führung und verteidigte diese sicher bis ins Ziel.

„Das Rennen verlief für mich optimal. Anfangs war es relativ langsam, und  hinten heraus wurde es immer schneller. Das kam mir entgegen, weil ich am Donnerstag noch in Köln an einem Firmenlauf über 5,4 Kilometer teilgenommen hatte, bei dem einige gute Leute am Start waren.  Daher musste  ich mich dort mächtig ins Zeug legen musste, um Dritter zu werden,“ berichtete der gebürtige Pole, der vor zehn Jahren die Halbmarathonstrecke schon einmal in 1:03:07 Stunden zurücklegte.

Der Erftstädter, der in der Automobil-Industrie arbeitet, muss aus beruflichen Gründen sein Training  meist in die frühen Morgenstunden verlegen. Für ihn ist das ein großes Problem, denn um fünf Uhr morgens kann er keine harten Tempoläufe absolvieren. Normalerweise kommt er auf einen  Umfang von 80  bis 100km pro Woche. Während seines Urlaubs lag er  mit wöchentlich  140 bis 160km jedoch deutlich höher.

Als recht anspruchsvoll bezeichnete der Zweitplatzierte, Frank Meerbach, die Strecke.  „Für mich war dieser Lauf ein hervorragender Test für meinen Start am 25. September beim Berlin-Marathon“, erklärte der Gothaer, der in diesem Jahr u.a. beim Rennsteiglauf Vierter über 72km in 5:29 Stunden wurde.

Ebenfalls Hoffnungen auf eine schnelle Zeit in Berlin hofft David Schönherr (ESV Münster), der mit seinem dritten Rang in 1:13:02 Stunden  hochzufrieden war. „Für mich bildete  der heutige Lauf eine hervorragende Berlin-Vorbereitung“, erklärte der angehende Physiotherapeut, der durch die vielen Tempowechsel auf den letzten vier Kilometern ganz schön erschöpft war. Dennoch hat ihm die hervorragende Atmosphäre bei der Veranstaltung sehr gut gefallen.

David Schönherrs Mutter, Birgit Hölscher-Schönherr-Hölscher (PV Triathlon Witten) belegte wie ihr Sohn den dritten Platz. Allerdings war  sie mit ihrer Zeit nicht ganz zufrieden, denn sie hatte die Strapazen eines  Moor-Marathons in Goldenstädt (Niedersachsen) noch in den Beinen stecken. Bei diesem Lauf auf morastigem Untergrund legte sie die klassische Distanz in 3:34 Stunden zurück.

Stefanie Limberg bei den Frauen klar vorn

In Bochum musste die mehrfache deutschen 100km-Meisterin bei den Frauen Stefanie Limberg (LC Solbad Ravensberg, 1:25:23 Std.) und Angela Moesch (LG Deiringsen, 1:27:30 Std.) den Vortritt lassen.

Die Ravensbergerin übernahm vom Start an die Führung und gab diese bis ins Ziel nicht mehr ab. Nach dem Rennen schloss die 37-jährige Förderschullehrerin sofort ihre einjährige Tochter Hanna in ihre  Arme. Bei ihrem sicheren Erfolg  kam sie trotz ihres reduzierten Trainings ihrer persönlichen Bestzeit von 1:24:20 Stunden (2009) recht  nahe. Ebenfalls zufrieden zeigte sich Angela Moesch, die am Wochenende noch den 18. Geburtstag ihres Sohnes zu organisieren hatte. Entsprechend groß war ihre Anspannung.

Auch Fußball-Prominenz am Start

Für den reibungslosen Ablauf des Bochumer Halbmarathons waren 200 Mitarbeiter von Polizei, Feuerwehr, DRK, Umweltservice Bochum und dem THW vor Ort, die von 250 ehrenamtlichen Helfern unterstützt wurden. Insgesamt standen den Läufern 18 000 Becher Wasser, 130 Kilogramm Bananen und 45 Kilogramm Äpfel zu Verfügung, sowie 40 Kilogramm Kuchen und 1 000 Schokoriegel. Beim Halbmarathon war auch reichlich Fußball-Prominenz am Start. Die früheren VFL-Kicker Heiko Butscher und Marcel Maltritz gaben ihr Halbmarathon-Debüt. Ihr Fazit: „Es war eine hammer Erfahrung!“ Die Siegerehrungen der Altersklassen finden am 08. September im Olympiastützpunkt Bochum, Hollandstraße 95, 44866 Bochum-Wattenscheid, statt. Auch in diesem Jahr ist der Stadtwerke Halbmarathon Bochum zusammen mit dem Rhein-Ruhr Marathon Duisburg (05.06.2016) und dem Sparkassen Phönix Halbmarathon Dortmund (03.10.2016) wieder Teil des Dextro Energy Cups.