„Ein Jung-Schiedsrichter und ein erfahrener Kollege leiten ein Spiel gemeinsam als ‚Tandem‘. Dabei hat der junge Schiedsrichter die Chance, den erfahrenen Kollegen in seinem Verhalten zu beobachten und praktische Unterstützung zu erhalten“, erklärte der Gelsenkirchener Lehrwart Stefan Tendyck das Prinzip. Die Idee stammt aus Bayern. Auch in Westfalen hatte zuvor der Kreis Siegen/Wittgenstein positive Erfahrungen gemacht.
Vorteile überwiegen Nachteile
Die Vorteile liegen für den Lehrwart auf der Hand: „Wir mildern den ‚Praxisschock nach der bestandenen Anwärterprüfung ab und reduzieren Unsicherheiten. Der Anwärter lernt die Laufwege kennen und die praktische Anwendung der Regeln, was im Lehrgang nur begrenzt möglich ist.“ Die positiven Aspekte würden aber die negativen überwiegen: „Gegebenenfalls achtet der Anwärter nur auf den Kollegen und nicht auf das Spiel und trifft so keine eigenen Entscheidungen, sondern wartet auf Eingreifen des Kollegen.“ Diese Befürchtungen wurden auch im ersten Gelsenkirchener Tandem nicht erfüllt. „In meinen Augen war es eine Erleichterung für den Schiedsrichter, der die Hinweise und Tipps gut umgesetzt hat“, zog auch Lehrwartskollege Marcel Neuer ein positives Fazit.
Im Kreis Gelsenkirchen werden deshalb auch nach dem nächsten Anwärterlehrgang im September weitere Tandemspiele durchgeführt. "Erfahrene Schiedsrichter kommen dann wieder zusammen mit Neulingen zum Einsatz. Mit dem heutigen Spiel ist ein guter Anfang gemacht“, erklärte Ulrich Sabellek, Öffentlichkeitsmitarbeiter des Kreisschiedsrichterausschusses Gelsenkirchen.