Stehaufmännchen Maurice Huke geht es von Tag zu Tag besser

Der Mann ist einfach nicht klein zu kriegen: TV-01-Sprinter Maurice Huke will nach seinem Schlüsselbeinbruch bei den IAAF-World-Relays auf den Bahamas, den inoffiziellen Staffel-Weltmeisterschaften des Internationalen Leichtathletik-Verbandes, wieder angreifen.

Zur Erinnerung: bei einem verunglückten Wechsel der deutschen National-Staffel über 4 mal 200 Meter hatte Maurice Huke mit einem Hechtsprung versucht, zu retten, was noch zu retten war – und landete unglücklich auf der Tartanbahn. „Als ich da lag, dachte ich: das kann doch nicht wahr sein! So richtig realisiert habe ich dann die Schwere der Verletzung aber erst, als mich die Sanitäter auf die Trage hievten und ich die Schmerzen spürte und sah, dass mein Schlüsselbein rausstand. Da hatte ich schon Tränen in den Augen“, sagt Huke jetzt in der Rückschau. Aber der Arzt des DLV haben ihm schon nach der ersten Diagnose gesagt, dass zumindest für die kommenden Wochen ein Alternativ-Training möglich sei, anders als bei einer Muskelverletzung.

Maurice Huke wird nicht ohne Grund auch das „Stehaufmännchen der Leichtathletik“ genannt: der Top-Sprinter des TV Wattenscheid 01 hat Erfahrung mit schweren Verletzungen und weiß auch, wie er wieder in Form kommt. „Es geht mir jetzt von Tag zu Tag besser, es gibt nur noch eine kleine Schwellung. Ich habe mit ersten Läufen auf dem Rasen begonnen und will am Wochenende schon wieder erste Tempo-Läufe wagen. Vorher hatte ich alternativ an Geräten im Wattenscheider Olympiastützpunkt trainiert und jeden Tag Massagen bekommen. Geholfen hat mir auch ein Spezialverband, den mir unser Vereinsarzt Andreas Falarzik angelegt hat, ein Rucksack-ähnlichen Streckverband, der viel Bewegungsfreiheit ermöglichte und mich größtenteils schmerzfrei gehalten hat.“

Ziel bilden die deutschen Meisterschaften in Erfurt

Das Ziel heißt jetzt: Die Deutschen Meisterschaften in Erfurt Anfang Juli. Ambitioniert, aber möglich, sagt Maurice Huke: „In drei bis vier Wochen will ich wieder Wettkämpfe bestreiten, bis zu den deutschen Meisterschaften müssten es noch so zwei bis drei sein. Das muss ich jetzt durchziehen und weitermachen.“ Was fehlt, ist natürlich die Norm für die DM – aber Huke hofft auf den DLV: „Ich hatte eine Super-Hallensaison und war in der Staffel-Nationalmannschaft eingesetzt, ich gehe davon aus, dass ich eine Sondergenehmigung für einen Start bekommen kann.“