Die Stadt Braunschweig hat grünes Licht für die Leichtathletik-Meisterschaften am 8./9. August gegeben. Nach einem letzten Telefonat mit Ulrich Markurth, Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig, sagte DLV-Präsident Jürgen Kessing am Freitag: „Unser 45-seitiges Durchführungs- und Hygiene-Konzept wurde positiv beurteilt. Ab sofort können wir die Vorbereitungen auf die Titelkämpfe fortführen.“
Zuschauer im Stadion sind aufgrund des deutschlandweiten Verbots für Großveranstaltungen bis 31. August nicht zugelassen. „Nach wie vor müssen wir uns in der sogenannten ‚Late Season‘ an die behördlichen Anordnungen halten. Wir verfolgen natürlich die aktuellen Lockerungen, und wenn eine Möglichkeit besteht, planen wir Wettbewerbe der Mittel- und Langstrecke ein. Entscheidend ist auch künftig, die Gesundheit der Sportler im Auge zu behalten und die Diskussionen sachlich und zielorientiert zu führen.“
Positiv äußerte sich Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius in einem Schreiben an den DLV-Präsidenten: „Aus sportfachlicher Sicht befürworte ich dieses umfangreiche und detailreiche Konzept und wünsche Ihnen eine tolle sportliche Veranstaltung und viel Erfolg.“
Oberbürgermeister Ulrich Markurth freut sich über die Möglichkeit, dass die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in diesem Jahr in Braunschweig stattfinden werden. Er betonte, auch das Niedersächsische Sozialministerium habe das Hygienekonzept geprüft und für gut befunden. „Wir wissen, wie wichtig es für die Sportlerinnen und Sportler und auch den DLV ist, dass trotz aller Schwierigkeiten auch in diesem Jahr Wettkämpfe stattfinden können. Dazu wollen wir unseren Beitrag leisten und die Veranstaltung hier in Braunschweig ermöglichen, auch wenn die Menschen hier aus der Region dieses schöne und attraktive Sportereignis nun nicht von den Rängen des Eintracht-Stadions verfolgen können. Gleichwohl entsteht durch die Fernsehübertragung natürlich ein überregionaler Marketing–Effekt für Braunschweig.“
Intensive Beobachtung von Änderungen der Corona-Schutzmaßnahmen
DLV-Generaldirektor Idriss Gonschinska verweist auf die umfassende Einbindung des medizinischen Kompetenzteams des DLV in den Prozess der Konzeptentwicklung. Diese sei erforderlich gewesen, um die Hygiene-Anforderungen des Bundeslandes Niedersachsen im Detail und in vollem Umfang zu erfüllen.
„Wir haben uns in den vergangenen Wochen natürlich auch umfassend mit den DFL- und DBB-Konzeptionen beschäftigt. Letztlich ergeben sich durch die unterschiedlichen Disziplinen der Leichtathletik, die besonderen Anforderungsprofile und die Vielzahl an teilnehmenden Vereinen deutlich abweichende Rahmenbedingungen im Vergleich zum Fußball oder Basketball. Eine Quarantäne-Regelung, vergleichbar mit der Situation beim Meisterschafts-Finalturnier der Basketballer in München, ließ sich zum Beispiel nicht auf die Situation der DM in Braunschweig übertragen. Die wesentlichen Elemente der Leichtathletik-Konzeption bilden daher unter anderem die Zonenstruktur und die Abstandsregelungen. Zudem beobachten wir die Dynamik der Corona-Risiko-Bewertungen sowie Lockerungen aktuell und passen unsere Konzeption entsprechend an.“
Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ist DM notwendig
Für die Athletinnen und Athleten sagte Sprecherin Nadine Hildebrand: „Die DM als Wettkampf hat natürlich immer einen gewissen Stellenwert und ist dieses Jahr ein besonders herausfordernder und einzigartiger Wettkampf! Dennoch ist es für jeden Athleten eine schöne Sache, sich wieder im Wettbewerb messen zu können und so auch eine gewisse ‚Trainingskontrolle‘ zu haben. Die Wiederaufnahme des geregelten Trainingsbetriebes wurde von allen Athleten mit großer Erleichterung aufgenommen und alle sind wieder mit Freuden ins ‚normale‘ Training eingestiegen. Zur Zeit besteht die größte Herausforderung im mentalen Bereich: nicht zu wissen, ob es Wettkämpfe gibt und wenn ja, wann, ist hart! Hierfür trotzdem alles zu geben, ist eine große Herausforderung und bewundernswert!“
Auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ist die Durchführung der DM für den DLV notwendig. Eine Live-Übertragung an beiden Tagen ist definitiv von den TV-Partnern ARD/ZDF vorgesehen. Frank Lebert, CEO der Deutschen Leichtathletik-Marketing GmbH DLM, hob noch einmal die Bedeutung der Titelkämpfe hervor: „Leichtathletik-Veranstaltungen und insbesondere auch die Deutschen Meisterschaften begeistern ein Millionenpublikum. Mit einer Übertragung der zweitbeliebtesten TV-Sportart bei ARD und ZDF erreichen wir unsere große Fangemeinde und garantieren unseren Wirtschaftspartnern mediale Aufmerksamkeit. Die DM in Braunschweig bietet den Auftakt für weitere Leichtathletikübertragungen, die in der ‚Late Season‘ von uns organisiert werden.“