Bei den Männern dominierte Dominic Mibei (Kenia) in ausgezeichneten 28:25 Minuten vor seinem Landsmann Kalipus Lomwai, der als Zweiter zeitgleich mit ihm die Ziellinie überquerte. Mibei, der in diesem Jahr bereits den gut besetzten 12km-Lauf von Zandvoort für sich entschieden hatte, konnte sich schon bei Streckenmitte zusammen mit seinem treuen Weggefährten Lonwai und dem Äthiopier Mengistu Zelalem (3. in 28:41 min.), der in der Endphase wegen Seitenstichen zurückfiel, vom Feld absetzen. Als schnellster deutscher Läufer erreichte Elias Sansar (LG Lage- Detmold Bad Salzuflen), der bereits zum sechsten Mal in Oelde startete, in 31:20 Minuten das Ziel.
Bei den Frauen spitzte sich das Rennen über 10km ebenfalls auf eine Spurtentscheidung zu. Pauline Naragoi Esikon (Kenia), die eine Bestzeit von 32:17 Minuten hat, lag im Ziel in 32:40 Minuten hauchdünn vor ihrer Teamkollegin Cynthia Kosgei (ebenfalls, 32:40 min.) und der Polin Karolina Nadolska (33:06 Min.). Melat Kejeta (Äthiopien/PSV GW Kassel), die 2016 deutsche 10km-Meisterin war, musste in dem weit auseinander gerissenen Feld viel allein gelaufen. Dennoch ist ihr vierter Rang in 33:27 Minuten aller Anerkennung wert. Wegen der neuen Startregelung im DLV kann die gebürtige Äthiopierin in diesem Jahr nicht mehr an Deutschen Meisterschaften teilnehmen.
Als beste Deutsche kam Veronica Hähnle-Pohl (TSG Heilbronn) in 36:30 Minuten auf den achten Rang. Die DM-Dritte von 2011, die über 10km eine Bestzeit von 34:00 Minuten hat, hatte eine große Fangruppe am Streckenrand stehen, denn ein Großteil ihrer Verwandtschaft lebt in Oelde. „Daher fühlte ich mich schon ein wenig verpflichtet, hier zu starten, obwohl ich im Vorfeld gesundheitlich ein wenig angeschlagen war,“ bemerkte die diplomierte Sportwissenschaftlerin nach dem Rennen.
In der Klasse M 80 spulte Klemens Wittig (LC Rapid Dortmund) die zehn Kilometer in ausgezeichneten 44:55 Minuten herunter und verbesserte damit seinen eigenen deutschen Rekord in seiner Alterskategorie um über eine halbe Minute. Dem mehrfachen Senioren-Welt- und Europameister, der sich bei seiner starken Vorstellung um 53 Sekunden steigerte, gelang in diesem Jahr bereits die dritte Rekord-Verbesserung über 10km.
"Lauf hat großartige Entwicklung genommen"
„Die Rennen waren so recht nach dem Geschmack der Zuschauer. Die Veranstaltung hat in den letzten 20 Jahren eine großartige Entwicklung genommen,“ erklärte der frühere DLV-Bundestrainer Winfried Aufenanger, der zusammen mit Ex-ZDF-Moderator Wolf-Dieter Poschmann den Elite- und Lauf der Asse kommentierte. In diesem erlesenen Feld durften nur Läufer und Läuferinnen starten, die 10km-Bestzeiten unter 32 beziehungsweise 37 Minuten hatten. Insgesamt 1.360 Läuferinnen und Läufer hatten den Weg nach Oelde gefunden und fanden dort bei Temperaturen knapp über 20 Grad und zahlreichen Zuschauern entlang der Strecke ideale Bedingungen vor.