„Für mich ist das ein Gefühl wie ein Neuanfang, wie aus dem Frühling in den Sommer zu kommen“, sagt Tatjana Pinto, „und die 11,00 Sekunden sind auch schon lange fällig. Das ist eine Frage der Zeit, der Knoten muss mal platzen, vielleicht kommen die Puzzle-Teile ja jetzt zusammen.“ Druck spürt die 29-Jährige aber keinen: „Ich will mich weiterentwickeln und habe jetzt das Gefühl, das nächste Level erreichen zu können.“
Der TV Wattenscheid 01 steht für Tatjana Pinto für Professionalität: „Die Gelegenheit hat sich geboten, und ich freue mich vor allem über die Wertschätzung und das Verständnis, die mir entgegengebracht werden, ich fühle mich beim TV 01 sehr gut aufgehoben.“
Für TV 01-Manager Michael Huke ist die Verpflichtung von Tatjana Pinto das Ergebnis hartnäckiger, zum Teil jahrelanger Bemühungen: „Ich kenne Tatjana schon so lange, habe sie viele Jahre als Leistungssportkoordinator NRW auch betreut – und ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass eine Athletin wie sie in unsere Reihen gut passen würde“, so Huke.
Bei den Olympischen Spielen in Tokio im Halbfinale
Bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio war Tatjana Pinto bis ins Halbfinale vorgestoßen, auch wenn mehr drin war: „Mit der Vorlaufzeit wäre sie im Finale gewesen“, sagt Michael Huke, der selbst auf jahrelange Sprinterfahrung auf höchstem Niveau zurückblickt, „Tatjana ist eine Athletin, die bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften ins Finale laufen kann, mit ihr haben wir nach dem Karriereende von Pamela Dutkiewicz-Emmerich wieder eine hochkarätige Olympia-Kader-Athletin im Team. Ich sehe sie auch bei einer Zeit von unter elf Sekunden.“
Dazu kommt, dass die aktuell für den LC Paderborn startende Sprinterin die Anlagen rund um das Lohrheidestadion bestens kennt: Sie hat in Wattenscheid schon mehrfach trainiert, zuletzt in einem Camp gemeinsam mit dem späteren kanadischen 200-Meter-Olympiasieger André de Grasse.